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Umfrage zu Ukraine-Krieg: So sparen Menschen Energie

Ukraine-Krieg: Das tun Menschen um Energie zu sparen
Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske

Der Krieg in der Ukraine bewegt viele Menschen zu einem bewussteren Umgang mit Energie. Einer Umfrage zufolge reduziert bereits jeder Zehnte seine Energieausgaben.

Anfang April gab das deutsche Meinungsforschungsinstitut YouGov eine Umfrage zum Energieverbrauch in Auftrag. So wollte das Institut wissen, ob die Menschen seit Beginn des Ukraine-Krieges einsparende Maßnahmen ergriffen haben.

Auch wenn die Ergebnisse vorläufig sind und einer subjektiven Betrachtungsweise zugrunde liegen, wird schnell klar: Ein Zehntel der Bevölkerung hat seit Kriegsbeginn begonnen, auf die eine oder andere Art Energie einzusparen. Fast jeder Fünfte könnte demnach beim eigenen Energieverbrauch sparen.

Die meisten Befragten geben als Motiv für diese Maßnahme „Geld sparen“ an. Eine Minderheit (24 Prozent) möchte aus Vorsicht Energie sparen, für den Fall, dass Deutschland von Russland zukünftig weder Öl noch Gas bezieht. 12 Prozent der Teilnehmer:innen wollen mit den persönlichen Sparmaßnahmen sogar auf ihre Art gegen den Krieg protestieren.

Befragte sparen besonders beim Heizen und bei der Mobilität

Einige Befragte lassen das Auto stehen und fahren stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Einige Befragte lassen das Auto stehen und fahren stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
(Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt)

Die meisten Einsparungen machen die Teilnehmer:innen beim Heizen, gleichzeitig schränken einige ihren Strom- und Wasserverbrauch ein. Auch in einem veränderten Mobilitätsverhalten werden die freiwilligen Einsparungen sichtbar: Während 44 Prozent weniger Auto fahren und rund ein Drittel zumindest langsamer fährt, lassen sogar 12 Prozent der Befragten das Fahrzeug komplett stehen.

Auch gaben einige Befragten an, dass sich die Sparmaßnahmen in ihrem Leben einschränkend auswirken. Mehr als die Hälfte erachtet die Sparmaßnahmen zumindest als unkomfortabel, weil etwa die Heizung heruntergedreht wird oder öffentliche Verkehrsmittel nicht so bequem seien wie das eigene Auto. 20 Prozent gaben in der Befragung außerdem an, einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen, was wiederum die Ausübung des Berufs erschwere.

Warum Energiesparen (schon lange) dringend notwendig ist

Auch wenn der Anlass tragisch und traurig ist, kommt der eindringliche Appell zum Energiesparen spät. Allerdings nicht zu spät, denn immerhin rufen Politiker:innen nun dazu auf, wo es nur geht Energie einzusparen. Dazu haben Klimaschützer:innen seit Jahren geraten – oft mit mäßigem Erfolg. Doch der Krieg hält den Menschen unweigerlich vor Augen, dass die zur Verfügung stehenden Ressourcen endlich sind. Das bedeutet, dass Bequemlichkeit spätestens jetzt keine Ausrede mehr ist, um weiterhin nichts zu tun. Stattdessen sind Verbraucher:innen dazu aufgefordert, schon mit „kleinen“ Dingen wertvolle Ressourcen auf unserem Planeten zu schonen:

  • Eine „Sofortmaßnahme“ zum Sparen besteht darin, weniger Fleisch zu essen. Dadurch wird auch weniger Mais und Weizen als Tierfutter benötigt. Da die Hauptlieferanten für Getreide Russland und die Ukraine sind, werden die Preise stark ansteigen. Würde Deutschland wiederum 30 Prozent seiner Schweinefleischproduktion einstellen, erhielte man eine Fläche von rund einer Million Hektar, auf der bis zu fünf Millionen Tonnen Getreide wachsen könnten. Ein „günstiger“ Nebeneffekt bestünde darin, dass der CO2-Ausstoß gesenkt werden könnte.
  • Bereits Ende März aktivierte Wirtschaftsminister Habeck die Frühwarnstufe für den Notfallplan Gas. Zudem rief das Ministerium Verbraucher:innen dazu auf, Energie zu sparen. Da aufgrund der Sanktionen die Preise für Öl und Gas stark ansteigen, macht es Sinn, Ressourcen einzusparen. Dazu kann jeder Haushalt beitragen, indem man die Raumtemperatur um ein Grad Celsius reduziert. So würde sich die jährliche Gasnachfrage innerhalb der EU bereits um 2,5 Prozent des Gesamtverbrauchs verringern.
  • Auch beim Autofahren ergibt sich eine Menge Sparpotenzial. Wer unbedingt fahren muss und das Auto nicht stehen lassen kann, sollte zumindest langsamer fahren. Schon ein freiwilliges Tempolimit von 130 auf der Autobahn würde den Verbrauch nachhaltig drosseln. Bei Tempo 100 würde der Kraftstoffbedarf sogar jährlich um zwei Millionen Tonnen sinken.

Utopia meint: Schon kleine Handlungen erzielen positive Effekte

Wer richtig heizt, spart eine Menge Energie ein.
Wer richtig heizt, spart eine Menge Energie ein.
(Foto: CC0 / Pixabay / TBIT)

Auch wenn die Politik spät reagiert und einen großen Teil der Verantwortung abgibt, sind Verbraucher:innen trotzdem dazu aufgefordert, umweltbewusster zu agieren. Jede:r kann ihren/seinen eigenen Teil dazu beitragen und muss dafür nicht unbedingt das komplette Leben auf den Kopf stellen. Oft erzielen bereits kleine Veränderungen große Effekte. Etwa der Wechsel zu Öko-Strom oder das Abschalten von Stand-by-Geräten sowie die Nutzung von Zeitschaltuhren. Auch mit neuen (oder den richtigen) Geräten lässt sich im Haushalt eine Menge Energie einsparen: Ein gebrauchter Kühlschrank mit einer Effizienzklasse A trägt ebenso zu einer positiven Energiebilanz bei wie Laptops, die gegenüber Desktop-PCs jährlich bis zu 120 Kilogramm CO2 weniger verbrauchen.

Lies auch: Ukrainekrieg: So machst du dein Zuhause unabhängiger von russischer Energie

Wer darüber hinaus nachhaltig Energie einsparen möchte, sollte in erster Linie richtig heizen. Es geht hierbei aber nicht darum, im eigenen Heim zu frieren. Stattdessen kommt es eher darauf an, umweltbewusster zu heizen. Dies gelingt beispielsweise, indem du durch heruntergelassene Rollläden die Wärme nachts „speichert“, stoßlüftest statt dauerhaft das Fenster kippt sowie mit den richtigen Dämmungsmaßnahmen.

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