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Größter US-Stausee vertrocknet – und löst Schatzjagd aus

Es steht schlecht um den Lake Mead in den USA.
Foto: Unsplash / Ricardo Frantz

Goldgräberstimmung am Lake Mead: Der größte Stausee in den USA vertrocknet. Die Dürre setzten den Menschen zu, einige von ihnen begeben sich nun aber auf Schatzsuche am freigelegten Seegrund. Sogar ein mögliches Opfer eines Mafia-Mordes wurde entdeckt.

25 Millionen Menschen versorgt der Lake Mead normalerweise mit Wasser. Der Stausee liegt flussabwärts des Grand Canyon an der Grenze der US-Bundesstaaten Arizona und Nevada. Doch angeheizt durch den Klimawandel setzt die Dürre dem Gewässer zu. Wie die Washington Post schreibt, befindet sich der Wasserstand auf einem Rekordtief von 28 Prozent der üblichen Kapazitäten.

Damit löst der Lake Mead eine Art Goldgräberstimmung aus. Der See legt versunkene Boote, Fässer, viel Müll und sogar menschliche Überreste offen. Menschen strömen daher zur Schatzsuche in die trockengelegten Stellen.

Eine der Leichen, die dort in einem Fass gefunden wurden, wird für das Opfer eines Mafiamords in den Siebziger- oder Achtzigerjahren gehalten, berichtet die Washington Post. Sogar das FBI sei nun involviert.

„Wo menschliche Überreste sind, sind auch Schätze“

Gruppen, die sich dort organisieren, hoffen auf echte Schätze. „Wir erwarten Juwelen”, wird einer der Suchenden zitiert. „Wo menschliche Überreste sind, sind auch Schätze.“ Es wird gezielt nach Fässern gesucht.

Eine Legende besage, dass der US-Gangster Bugsy Siegel seine wertvolle Beute in Fässern auf dem Seegrund versteckt habe. Dem Bericht zufolge verwarnen Aufseher:innen immer wieder Menschen, die illegal mit Metalldetektoren oder starken Magneten auf Schatzjagd gehen.

„Wer immer die Person in dem Fass tötete und dann versenkte, konnte kein Experte für Klimawandel sein“, wird Geoff Schumacher vom Mob Museum in Las Vegas zitiert. Der Hintergrund des Goldrauschs ist nämlich ein trauriger: 23 Jahre Dürrejahre in Folge verzeichnet der Südwesten. Im Lake Mead macht sich auch daran bemerkbar, dass Wasserrohre und Zufahrten auf dem Seegrund verlängert werden müssen – damit die sich zurückziehende Uferlinie weiterhin erreicht werden kann.

Die US-Regierung erklärte bereits, dass sich das Flussbecken um den Colorado River, der in den Lake Mead fließt, in einer enormen Krise befindet. Aufgrund der aktuellen Entwicklung müsse im kommenden Jahr die Wasserentnahme gedrosselt werden. Das würde vor allem die Agrarregionen treffen, die rund 25 Prozent des Obst- und Gemüseanbaus der USA ausmachen.

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