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Vor Jahren noch ausgeschlossen: 1,5 Grad Erwärmung könnte bis 2026 erreicht werden

Vor Jahren noch ausgeschlossen: 1,5 Grad Erwärmung könnte bis 2026 erreicht werden
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Renzo D'souza

2015 galt das Szenario noch als praktisch ausgeschlossen. Doch jetzt rückt die Erderwärmung um 1,5 Grad immer näher. Der Grenzwert könnte bereits bis 2026 erreicht sein.

Die globale Durchschnittstemperatur eines Jahres könnte bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. So liege die Wahrscheinlichkeit, dass im Fünf-Jahres-Zeitraum 2022 bis 2026 mindestens ein Jahr eine Temperatur von über 1,5 Grad erreiche, bei fast 50 Prozent, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Das heißt aber nicht, dass die 1,5-Grad-Marke in diesem Fall dauerhaft überschritten wird, in den Folgejahren könne der Wert auch wieder niedriger liegen, so die WMO. Im Schnitt rechnen Expert:innen für die kommenden Jahre aber mit weiter steigenden Temperaturen.

Ziel des Pariser Klimaabkommens rückt näher

„Diese Untersuchung zeigt mit wissenschaftlicher Kompetenz auf hohem Niveau, dass das zeitweilige Erreichen des niedrigeren Ziels des Pariser Klimaabkommens messbar näher rückt“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas laut einer Mitteilung.

2015 galt es noch als praktisch ausgeschlossen, dass die Marke von 1,5 Grad innerhalb von fünf Jahren erreicht wird. In dem Jahr einigte sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen, die dauerhafte Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken.

Die Meldung aus Genf kommt zur Halbzeit zwischen der vergangenen Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow und der nächsten Konferenz COP27 in Ägypten. Im November werden dazu im Badeort Scharm el Scheich rund 30 000 Teilnehmer erwartet, darunter 120 Staats- und Regierungschefs. Beobachter:innen ziehen zur COP-Halbzeit eine ernüchternde Bilanz beim Klimaschutz, auch wegen des Kriegs in der Ukraine.

2016 war global das heißeste Jahr

Weltweit gesehen war das heißeste Jahr bislang 2016, als die globale Durchschnittstemperatur etwa 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900) lag. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Rekord bis 2026 gebrochen wird, liege bei 93 Prozent, so die WMO. Genauso wahrscheinlich sei es, dass die durchschnittliche Temperatur über den Fünf-Jahres-Zeitraum 2022 bis 2026 höher liege als in den fünf Jahren davor. Die Berechnungen hat die britische Meteorologiebehörde für die WMO vorgenommen.

Im vergangenen Jahr lag die globale Durchschnittstemperatur nach dem vorläufigen Klimabericht der WMO 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Den endgültigen Wert veröffentlicht die WMO am 18. Mai. Die britischen Meteorolog:innen gehen davon aus, dass die Durchschnittstemperatur in diesem und den kommenden vier Jahren zwischen 1,1 und 1,7 Grad über vorindustriellem Niveau liegen wird.

Für dieses Jahr rechnen die Meteorolog:innen damit, dass es in Südwesteuropa und im Südwesten Nordamerikas trockener ist als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. In Nordeuropa, der Sahel-Zone, Nordostbrasilien und Australien dürfte es dagegen feuchter werden.

Utopia rät: Auf viele Bereiche der globalen Bevölkerungen haben wir keinen Einfluss. Dort muss die Politik stärker für den Klimaschutz eintreten. Dennoch kannst auch du etwas zum Klimaschutz beitragen. Eine Studie aus diesem Jahr zeigt dir sechs Schritte, mit denen jede:r das Klima schützen kann. Dazu gehört beispielsweise sich pflanzlich zu ernähren, keine Lebensmittel zu verschwenden, Urlaub in der Nähe zu machen und öfters mit dem Fahrrad zu fahren.

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