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Wird Fleisch knapp bis Ostern? Ausgerechnet Tönnies fordert Preiserhöhung

Fleisch könnte bis Ostern knapp werden – ausgerechnet Tönnies fordert jetzt höhere Preise
Foto: © Tönnies/ CC0 Public Domain / Pexels - Kevin Malik

Der Krieg in der Ukraine zeigt die ersten direkten Auswirkungen auch auf unseren Alltag, unter anderem auf unsere Lebensmittelversorgung. Die Fleischindustrie macht Verluste. Daher fordert ausgerechnet Tönnies einen Preisanstieg.

Deutschlands größter Fleischproduzent Tönnies kündigt in einem Brief an, die Preise für Fleisch zu erhöhen. Das Unternehmen beruft sich dabei auf die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Kosten für Energie, Logistik und Futter seien massiv gestiegen. Auch andere große Wettbewerber wie Westfleisch und Vion sind gezwungen, die Preise anzupassen.

Gründe für die Preiserhöhung

Der Brief von Tönnies an seine Kund:innen liegt manchen Zeitungen wie dem Handelsblatt oder n-tv vor, wird von Tönnies allerdings nicht öffentlich auf der Webseite bereitgestellt. Laut der Berichte der anderen Medien argumentiert Tönnies mit „höherer Gewalt“, die Einfluss nehme auf Versorgung und Lieferketten. Außerdem würden Strom- und Gaslieferanten von ihrem Sonderkündigungsrecht machen, die Ukraine falle als Futtermittellieferant weg und es gebe Probleme bei der Beschaffung von Paniermehl, Senfsaaten und Frittier-Fett. Auch personell gebe es Schwierigkeiten, sowohl Werksarbeiter:innen als auch Fahrer:innen aus der Ukraine fehlen.

Als konkrete Folgen dafür nennt Tönnies einen Anstieg des Preises bei Rindfleisch, diese Woche ist er bereits um 0,10 Euro gestiegen. Laut Tönnies sei die Versorgung mit Rindfleisch nicht mehr sicherzustellen, weil es kein Schlachtvieh gebe. Bis Ostern könnten die Schlachttiere ausgehen. Genaue Gründe werden dafür jedoch nicht genannt.

Es fehlen zudem laut Tönnies circa 3.000 Tonnen Hähnchenbrustfilet pro Woche aus der Ukraine. Daher komme es zu Lieferausfällen auf dem Geflügelmarkt. Der Preis von Schweinefleisch ist pro Kilogramm von 1,20 Euro auf 1,75 Euro gestiegen.

Rindfleisch ist die klimaschädlichste Fleischsorte und belegt den zweiten Platz auf der Liste klimaschädlicher Lebensmittel.
Rindfleisch könnte bis Ostern knapp werden. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Utopia meint: Bedrohte Versorgungssicherheit und „höhere Gewalt“ – das braucht es also, um in Deutschland über höhere Fleischpreise nachzudenken. Als es infolge des Corona-Skandals um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Schlachtfabriken ging, blieb es seitens Tönnies bei kaum mehr als leeren Versprechen. Auch bezüglich Bemühungen um mehr Tierwohl scheint der Fleischpreis üblicherweise unantastbar. Hier braucht es endlich einen Wandel in Unternehmen und Politik – Konsument:innen sind in der Pflicht, kein Billig-Fleisch zu kaufen.

Wenn es beim Essen wirklich Fleisch sein soll, dann lieber in Bio-Qualität, idealerweise von den Bio-Anbauverbänden Bioland, Naturland oder Demeter. Und generell gilt bei Fleisch: Weniger ist mehr. Wie dir das gelingt, liest du hier: Weniger Fleisch essen: Die 5 besten Tipps aus unserer Community und 10 Tipps, um ein bisschen veganer zu werden.

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