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Diese Bars zeigen nicht die WM in Katar

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Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Elevate, Screenshot: Twitter/ Boycott Qatar 2022

Von LGBTQ-Feindlichkeit bis Menschenrechtsverletzungen: Schon vor dem Startschuss am vergangenen Sonntag sorgte die WM in Katar für viel Wirbel. Zahlreiche Kneipen- und Barbesitzer:innen wollen 2022 keine WM-Spiele übertragen – eine Liste zeigt, wo sie zu finden sind.

2022 ist Katar Austragungsort der WM – der Startschuss fiel vergangenen Sonntag. Der Wüstenstaat steht unter anderem wegen Menschenrechtsverletzungen und seines unwürdigen Umgangs mit der LGBTQ-Community in der Kritik.

Ein Fanforscher bestätigte gegenüber dem NDR, dass viele Fußballfans die Weltmeisterschaft dieses Jahr boykottieren wollen – und auch immer mehr Barbesitzer:innen schließen sich dem Protest an. In zahlreichen Kneipen sollen die WM-Spiele dieses Jahr nicht übertragen werden.

Die Stimmung beim Eröffnungsspiel gibt einen ersten Einblick darauf, wie die Bevölkerung die WM dieses Jahr annimmt. Ein Barkeeper eines Irish Pubs in Frankfurt am Main berichtete gegenüber T-Online von einem leeren Gastraum, kaum jemand sei für das Spiel gekommen. „Normalerweise ist bei Eröffnungsspielen volle Brigade. Da haben wir auch vier Fernseher draußen“, so Barkeeper Sascha. Diesen Sonntag sei er fast alleine gewesen.

Liste: Diese Bars und Kneipen boykottieren die WM in Katar

Wer dieses Jahr einen Bogen um Fußballübertragungen machen will, muss Bars und Kneipen nicht ganz meiden. Online wurden einige Listen von Kneipen und Kultureinrichtungen veröffentlicht, die dieses Jahr keine WM-Spiele aus Katar zeigen.

Der Twitteraccount Boykott Qatar 2022 hat zum Beispiel eine Liste geteilt, auf der entsprechende Locations in vielen deutschen Städten vertreten sind – zum Beispiel in Berlin, München, Düsseldorf und Köln. „Bald sind es 200 Kneipen, die uns mitgeteilt haben, dass sie keine WM-Spiele zeigen werden“, schreibt der Account – weitere können sich per Mail melden und ebenfalls eintragen lassen. Auch das Katapult-Magazin listet 108 Bars in einer Karte auf, die die WM nicht übertragen.

Kneipenbesitzer zu WM-Boykott: „Ziemlich schwierige Situation“

Die Fußball-WM zieht Fans nicht nur nach Katar, sondern auch in Kneipen und Bars in ihrer Umgebung. Wenn sie die Spiele nicht übertragen, hat das für die Barbesitzer:innen Konsequenzen. Ein Kölner Kneipenwirt erklärt gegenüber Spiegel, was es ihn und sein Team kostet, Solidarität zu zeigen.

„Wir sind eine Fußballkneipe, wir zeigen eigentlich alles“, so Peter Ritter. Weil wir so darauf spezialisiert sind, war das für uns eine ziemlich schwierige Situation. Ein Ereignis wie eine EM oder eine WM spielt auch für unseren Umsatz eine wichtige Rolle.“

Ritter führt die eigene Kneipe mit zwei Kollegen und einem Team an Mitarbeiter:innen. Die Entscheidung, die WM zu boykottieren, wurde gemeinsam gefällt. Gründe dafür gibt es mehrere.

„Uns stört vieles an dieser WM, aber der Umgang mit den Menschenrechten ist das, was uns am meisten gegen den Strich geht“, fasst Ritter zusammen. „Die Situation der Gastarbeiter, der Umgang mit LGBTQ-Personen, Frauenrechte. Die Liste ist lang.“ Diese Aspekte seien nicht mit seiner und der Vorstellung seines Teams von menschlichem Zusammenleben vereinbar. Ein großes Fußballfest zu feiern können sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren.

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