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WWF-Video: Niklas Kolorz grillt das „schlimmste Unternehmen der Welt“

WWF hat das „schlimmste Unternehmen der Welt“ hops genommen
Screenshot: YouTube /WWF Deutschland

Es sei noch schlimmer als Nestlé, Unilever und Monsanto. Cargill wurde bereits in der Vergangenheit als das „schlimmste Unternehmen der Welt“ bezeichnet. Ein neues Video vom WWF macht wieder einmal deutlich, dass Cargill seiner Bezeichnung gerecht wird.

Im Rezo-Stil – schnelle Schnitte und laute Musik – beginnt Niklas Kolorz das Video auf dem YouTube-Kanal des WWF mit den Worten: „Heute ist es mal Zeit für so ein Video. Es ist Zeit für die Zerstörung von Cargill“.

Cargill ist der weltweit größte Essenslieferant: Das Unternehmen „ist mit 134 Milliarden Dollar Umsatz der führende Rohstoffhändler der Welt und damit praktisch eine Supermacht“, heißt es in dem Video. Dabei verstößt der Konzern gegen Menschenrechte, ist für die Regenwald-Abholzung und den Tod von vielen Tieren verantwortlich.

2019 sorgte ein Bericht der NGO Mighty Earth für Schlagzeilen: In dem Bericht analysiert die NGO auf über 50 Seiten, warum der amerikanische Agrarkonzern Cargill den Titel „schlimmstes Unternehmen der Welt“ verdient hat.

Einspieler lockern das Video auf und sorgen für Komik.
Einspieler lockern das Video auf und sorgen für Komik. (Screenshot: YouTube /WWF Deutschland)

Cargill für Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich

Im WWF-Video listet Kolorz die Missstände von Cargill auf. Dabei mischt er ernste Informationen mit Unterhaltung und vergleicht Cargill immer wieder mit Filmschurken wie Sauron, Voldemord und Co.

Ein „Problem“ gebe es bei all der Kritik: Cargill ist nicht direkt für die Umweltzerstörung und Menschenausbeutung verantwortlich zu machen, sondern arbeitet mit Zulieferern, von denen Cargill am Ende die Produkte kauft. Dennoch sei der Konzern mitverantwortlich für Zwangsumsiedlung, Brände im Regenwald, Kinderarbeit und Welthunger.

Seit letztem Juni gibt es in Deutschland ein Lieferketten-Gesetz, das Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen verhindern und Unternehmen für Prozesse entlang der Lieferkette in die Verantwortung nehmen soll. Das Gesetz heißt offiziell sogar „Sorgfaltspflichtengesetz“. Betroffene Unternehmen müssen künftig:

  • regelmäßige Risikoanalysen durchführen
  • entsprechende Berichte vorlegen, die ihre Bemühungen in Sachen Menschenrechte und Umweltschutz belegen
  • eine Grundsatzerklärung ihrer unternehmerischen Menschenrechtsstrategie verabschieden
  • Präventionsmaßnahmen und Beschwerdemechanismen für Betroffene einrichten

Wenngleich das Lieferkettengesetz ein wichtiger Schritt ist, bleibt es stellenweise hinter den Erwartungen zurück. Im Februar diesen Jahres wurde nun auch ein Entwurf für ein EU-weites Lieferketten-Gesetz vorgelegt.

Der WWF fordert „ein starkes EU-Gesetz gegen die Zerstörung der Lebensräume“. Das soll beinhalten, dass alles, was wir konsumieren „frei von Endwaldung, Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen“ ist.

Utopia rät: Das Video zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, mit einem kritischen Blick einkaufen zu gehen. Produkte von Cargill zu vermeiden ist allerdings noch schwerer als bei Nestlé, Unilever und Co.: Viele von Cargills Erzeugnissen stehen ganz am Anfang der Verarbeitungskette: Man kann nicht nachvollziehen, ob das Getreide im Brot oder das Süßungsmittel im Getränk ursprünglich von dem Agrarkonzern stammt. Aber es gibt einige Wege, den Anteil von Cargill-Produkten zumindest zu reduzieren: Cargill vermeiden: Das kannst du gegen „das schlimmste Unternehmen der Welt“ tun

Außerdem kannst du Hersteller unterstützen, die sich für eine nachhaltigere Lebensmittelherstellung einsetzen:

  • Kaufe bio – am besten von den Anbauverbänden DemeterNaturland und Bioland. Die Anbauverbände haben noch strengere Richtlinien als das EU-Bio-Siegel.
  • Vermeide verarbeitete Lebensmittel und koche und backe lieber frisch – mit regionalen Zutaten in Bio-Qualität.
  • Kaufe bei Hofläden und Wochenmärkten ein: Dort kannst du nachfragen, woher deine Lebensmittel stammen. Oder beziehe dein Gemüse regional per Solidarische Landwirtschaft.
  • Trinke Leitungswasser und mache Limonaden oder Säfte selbst.
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