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ZDF-Umweltexperte spricht sich für Kohlekraftwerke aus

Foto: Screenshot ZDF-Mediathek

Volker Angres erklärt Kohlekraftwerke als Lösung für das Klima. Widersprüche gibt es von Klimaaktivist:innen. Utopia.de zeigt dir, warum Kohlekraft schlecht für Mensch und Natur ist.  

Der Leiter der ZDF-Umweltredaktion, Volker Angres, geht in einer Live-Schalte auf den Report des Weltklimarates ein. Der Bericht sei eine Steilvorlage für die Weltklimakonferenz, denn jetzt müsse groß gedacht werden, „klein-klein-Klimaschutz“ sei von gestern. Stattdessen hat er einen anderen Vorschlag:

„Also z.B. – so komisch das auch klingen mag – modernste Kohlekraftwerke zum Beispiel nach Indien oder nach Südafrika liefern, um dort die alten abzuschalten. Die Wirkungsgrade der neuen sind besser. Das ist angewandter Klimaschutz auf – dann derzeit noch – fossiler Ebene“, so Angres.

Die Klimaaktivist:innen-Gruppe Parents for Future reagieren bei Twitter: „Volker Angres, Leiter ZDF-Umweltredaktion (!!) propagiert neue Kohlekraftwerke (…) Lügen bei Klimathemen darf nicht zur Gewohnheit werden!“

Zweimal die Aussage: Neue Kohlekraftwerke bringen den Klimaschutz voran

Auch in einem anderen Beitrag vom ZDF am 09. August sorgen die Aussagen von Angres für hitzige Gemüter. Er sagte, Europa müsse eine internationale Führungsrolle spielen, wenn es um Klimaschutz ginge. Man müsse überlegen, wo man das Geld investiert. Das sei nicht das Einstellen der Inlandsflüge bei uns. Der ZDF-Experte äußert stattdessen ähnliches, wie in der Live-Schaltung:

„Die Deutschen (Kohlekraftwerke) sind so gut, mit gutem Wirkungsgrad. Das würde Klimaschutz großskalig voranbringen und genau das fordert der Weltklimarat“, so Angres.

Auch dieser Auftritt von Volker Angres sorgt für Kritik, unter anderem bei Parents für Future: „Wiederholungstäter ‚Man nehme modernes deutsches Kohlekraftwerk, baue es in Indien oder Afrika, – das würde Klimaschutz großskalig voranbringen, – und genau das fordert der Weltklimarat.‘ Nein!“

Deshalb ist Kohlekraft so schlecht für uns und die Umwelt

In Deutschland soll der Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2038 erfolgen. Klimaaktivist:innen und Umweltschützer:innen ist das jedoch zu spät. Es gibt wichtige Argumente, warum Kohlekraftwerke abgeschafft werden sollten.

  1. Beim Verbrennen setzt Braunkohle besonders große Mengen Kohlenstoffdioxid frei, mehr als andere Energieträger. Es muss relativ viel Kohle verbrannt werden, um Energie zu gewinnen. Selbst bei modernster Technik erreichen die Kraftwerke nur einen Wirkungsgrad von 45 Prozent. Der Rest verpufft.
  2. Für den Abbau von Kohle braucht es viel Fläche. Auch Wälder werden für die Flächennutzung gerodet.
  3. Oft können auf den Flächen keine Pflanzen mehr wachsen und die Löcher bleiben totes Land.
  4. Durch den Abbau geraten Schadstoffe in das Grundwasser.
  5. Durch Kohlekraftwerke entsteht Feinstaub, der für uns gefährlich werden kann.

Lies gerne dazu ausführlich: 5 Gründe, warum nichts die Umwelt so radikal zerstört wie Braunkohle

Wechsel zu Ökostrom und verhindere den Verbrauch von klimaschädlichem Strom

Jede:r Einzelne kann etwas gegen Kohlekraftwerke tun und ein wichtiges Zeichen setzen: Zu Ökostrom wechseln. Wir als Verbraucher:innen können Druck ausüben, weil jedes Unternehmen von unserem Konsum abhängig ist. Je kleiner die Nachfrage nach Strom aus Kohlekraftwerken ist, desto weniger muss dort produziert werden.

Ökostrom wird im Gegensatz zu Kohlestrom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Wir haben hier eine Liste mit 7 Ökostrom Anbietern, mit denen du nichts falsch machen kannst. Mit dem Wechsel kannst du dazu beitragen, dass wir bald auf klimaschädlichen Strom verzichten können. Mach auch hier den Ökostromanbieter-Preisvergleich.

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