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Wäschetrockner im Test 2022: Die sparsamsten Testsieger bei Stiftung Warentest

Wäschetrockner
Foto: zephyr_p / stock.adobe.com

Sie gehören zu den größten Energiefressern im Haushalt: Wir zeigen dir, welche Wäschetrockner im Test bei Stiftung Warentest am besten abschneiden und gleichzeitig Umwelt und Geldbeutel schonen.

Wäschetrockner arbeiten meist nach dem Föhn-Prinzip: Man erhitzt Luft und leitet sie durch das Gerät. Weil heiße Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte, transportiert man auf diese Weise die Feuchtigkeit aus der Maschine hinaus.

Wäschetrockner werden so zu Geld-Schluckern und Energiefressern – denn die Luft zu erhitzen benötigt viel Strom. Wenn du dich dennoch dafür entscheidest, einen Wäschetrockner zu nutzen, sollte er möglichst stromsparend sein. Wir zeigen dir die sparsamsten Modelle aus dem aktuellen Wäschetrockner-Test der Stiftung Warentest.

Wäschetrockner: Auf Energieeffizienz achten

Hier erfährst du außerdem, was du beim Neukauf und während der Nutzung beachten solltest, um Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Vorweg: Im Vergleich ist Wäsche trocknen an der Leine immer noch am nachhaltigsten.

Wenn du trotz des hohen Stromverbrauchs einen Wäschetrockner anschaffen möchtest, solltest du unbedingt auf dessen Energieeffizienz achten. Wichtig zu wissen: Während bei anderen Produktsparten die Kennzeichnung der Energieeffizienzklassen inzwischen neu geregelt wurde, so dass sie nun von A bis G reichen, werden bis 2024 bei Wäschetrocknern noch die vorher gängigen A-Plus-Klassen (A+, A++, A+++) verwendet.

Somit sind bis auf Weiteres Trockner mit der aktuell höchsten Klasse A+++ in aller Regel vorzuziehen. Anstatt bei der Energieeffizienz jedoch auf diese Herstellerangabe zu vertrauen, hat Stiftung Warentest im aktuellen Trockner-Test bei den folgenden Testsiegern den tatsächlichen Stromverbrauch unter realen Nutzungsbedingungen gemessen.

Wäschetrockner-Test 2022 von Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest testet seit vielen Jahren ausschließlich Wärmepumpentrockner. Der Grund: Kondenstrockner mit Wärmepumpe sind am energieeffizientesten. Dies ist am wenigsten belastend für die Umwelt und den Geldbeutel. Im August 2022 wurden 15 neue Wärmepumpentrockner getestet – alle haben die Energieeffizienzklasse A+++.

Kondenstrockner nicht zu empfehlen

Kondenstrockner (ohne Wärmepumpe) und Ablufttrockner werden nicht mehr getestet, da das Verbrauchermagazin diese wegen des hohen Stromverbrauchs kategorisch nicht empfiehlt. Auch die Hersteller scheinen sich von diesem Typ abzuwenden und es sind überhaupt nur noch wenige Kondenstrockner und Ablufttrockner auf dem Markt erhältlich.

Wärmepumpentrockner arbeiten mit Kältemittel

Für den geringeren Stromverbrauch bei Wärmepumpentrocknern sorgt ein Kältemittel in der Wärmepumpe. Teilweise kommt Tetrafluorethan R134a zum Einsatz. R134a hat ein Treibhauspotenzial von 1.430 (das heißt: Es erwärmt die Erde in 100 Jahren 1.430 Mal so stark wie CO₂). Sollte das Treibhausgas entweichen, hat dies demnach massiv klimaschädliche Folgen. Um so wichtiger ist es, Altgeräte als als Elektroschrott fachgerecht zu entsorgen.

Die weniger schädliche Alternative ist das Kältemittel Propan R290 (vielen als Campinggas bekannt). Propan hat ein Treibhauspotenzial von 3.

Im Wärmepumpentrockner-Test 2022 verwenden Zwölf der 15 neu getesteten Modelle als Kältemittel Propan. Acht davon sind “gut”.

Die Testsieger aus dem Trockner-Test 2022 kommen von Miele

Die deutsche Marke Miele konnte im Trockner-Test der Stiftung Warentest überzeugen. Die Miele-Trockner im Test kosten allerdings deutlich mehr als andere Modelle.

Testsieger: Miele TCF 770 WP (8 kg)

Der Miele-Trockner TCF 770 WP (baugleich mit dem Miele Trockner TEF 775 WP) verwendet das Kältemittel R290 und ist mit einer sehr zuverlässigen Sensorik ausgestattet, sodass die Wäsche nach einem Trockner-Vorgang tatsächlich direkt in den Schrank geräumt werden kann. Hierfür benötigt der Trockner 158 Minuten.

Das Gerät der “T1 White Edition” bietet eine Vielzahl von Programmen (inklusive Duftsystem) und lässt sich auch per App bedienen. Bei den aktuellen Stromkosten kommt die Stiftung Warentest in ihrer Berechnung auf 484 Euro in zehn Jahren (rechnet man die Preissteigerung hinzu, seien 612 Euro realistischer). (Grundlage dieser Berechnung ist ein Vier-Personen-Haushalt mit einer jährlichen Wäschemenge von 700 kg Baumwolle schranktrocken, 200 kg Baumwolle bügelfeucht, 100 kg Pflegeleicht schranktrocken und einem Strompreis von 34 Cent/kWh)

Preis: ca. 1.100 Euro

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Stromsparer: Miele TWF 760 WP (8 kg)

Der ebenfalls “gut” bewertete Miele Trockner TWF 760 WP (baugleich mit Miele TWF 763 WP) hat laut der Stiftung Warentest den niedrigsten Stromverbrauch im Test. Auf 10 Jahre berechnet, liegen die Kosten bei etwa 479 Euro und bei steigenden Strompreisen bei ca. 606 Euro. Um Baumwolle schranktrocken zu trocknen werden 1,12 kWh verbraucht, für “Pflegeleicht” 0,45 kWh. Mit 149 Minuten für schranktrockene Wäsche ist dieses Modell noch einen Tick schneller, doch eigentlich gibt es keine wesentlichen Unterschiede zum Testsieger (außer dass die Tür ein bisschen anders designt ist).

Preis: ca. 1.100 Euro

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Extra leise: Bosch WQG233D40 Serie 6 (8 kg)

Zu einem deutlich niedrigeren Preis gibt es den Bosch-Trockner der Serie 6. Er verwendet ebenfalls das Kältemittel R290 und hat im Wäschetrockner-Test der Stiftung Warentest die Note “gut” erhalten. Die Stromkosten sind im Vergleich zu Miele geringfügig höher bei 1,20 kWh im Baumwoll-Programm. Laut der Beispielrechnung für einen Vier-Personen-Haushalt würde dies im Jahr etwa 5 Euro mehr ausmachen. Dafür ist der Bosch WQG233D40 dank einem speziellen Vibrationsschutz verhältnismäßig leise. Laut dem Hersteller sind es maximal 64 dB (bei Miele 66 dB).

Preis: ca. 700 Euro

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Preis-Sieger: Bosch WTW84433 Serie 6 (8 kg)

Das Modell WTW84433 aus dem Wäschetrockner-Test unterscheidet sich vom Bosch WQG233D40 eigentlich nur in dem Punkt, dass es keine Möglichkeit gibt, das Kondenswasser automatisch in den Abfluss ablaufen zu lassen. Stattdessen musst du es immer selbst abgießen. Außerdem hat die Tür kein Sichtfenster. Dafür ist der Anschaffungspreis geringer.

Preis: ca. 580 Euro

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Weitere “gute” A+++-Geräte aus dem Wäschetrockner-Test 2022 ohne Kältemittel R134a

  • Grundig GTA 38263 G (8 kg): Bietet 14 verschiedene Programme und eine geringe Lautstärke von 64 dB. Das Kondenswasser lässt sich in den Abfluss leiten. Preis: ca. 600 Euro. Kaufen: Online bei Expert oder Amazon
  • SIEMENS WQ33G2D40 iQ500 (8 kg): Ist mit nur 145 Minuten für schranktrockene Wäsche sehr schnell. Preis: ca. 600 Euro. Kaufen: Online bei Saturn, Otto oder Amazon
  • LG RT80V9 Vivace: Der Stromverbrauch ist etwas höher (1,30 kWh im Baumwollprogramm – hier liegt der beste Wärmepumpentrockner bei 1,12 kWh). Bedienbar via App und es gibt ein Selbstreinigungsprogramm für den Kondensator, was sonst kaum ein Hersteller anbietet. Preis: ca. 650 Euro. Kaufen: Online bei Media Markt oder Saturn

Wäschetrockner kaufen – auch eine Umwelt-Frage

Knapp die Hälfte aller Haushalte in Deutschland verwendet Wäschetrockner, und diese Haushalte wenden nach Schätzungen zehn Prozent ihrer gesamten Stromausgaben für ihre Wäschetrockner auf. 16 Gigawattstunden Strom würde es laut Verbraucherzentrale pro Jahr einsparen, wenn die Kund:innen A+++-Trockner statt A++ kaufen würden.

Wäschetrockner und Umwelt: Achte auf niedrigen Stromverbrauch!
Wäschetrockner und Umwelt: Achte auf niedrigen Stromverbrauch! (Foto: © by-studio - Fotolia.com)

Vor dem Kauf eines Wäschetrockners mit seinen Strom-Folgekosten solltest du dir überlegen, ob es nicht auch ganz ohne geht. 

Wäschetrockner mit Energieeffizienzklasse A+++

Achte beim Kauf sowohl auf die Energieeffizienzklasse als auch auf den jährlichen Stromverbrauch. Der Markt bietet viele Geräte: Am energieeffizientesten sind Trockner mit einem A+++-Energielabel. Ein Trockner der Effizienzklasse A+++ ist rund 60 Prozent sparsamer als ein Gerät der Effizienzklasse B.

Wahr ist zwar auch: A++-Geräte sind oft etwas billiger als Wäschetrockner der Klasse A+++. Doch mittelfristig gerechnet hebt die Stromersparnis des A+++-Wäschetrockners den Preisvorteil des weniger energieeffizienten Modells in der Regel wieder auf. Je öfter du den Trockner verwendest, desto wichtiger und günstiger wird es, auf A+++ zu setzen. Noch besser wäre aber immer noch die Wäscheleine. Mehr zum Thema Energieeffizienzklassen findest du hier:

Wäschetrockner-Tipp: Feuchtegesteuert statt zeitgesteuert

Ein energiesparender Trockner sollte feuchtegesteuert sein. Das bedeutet, dass der Wäschetrockner den Trockenvorgang stoppt, sobald der eingestellte Feuchtegrad der Wäsche erreicht, sie also „trocken“ ist.

Zeitgesteuerte Wäschetrockner stoppen hingegen nach einer bestimmten durch die Nutzer :innen eingestellten Zeitspanne. Oft laufen zeitgesteuerte Wäschetrockner also länger als notwendig, was zu einem höheren Energieverbrauch führt.

Wärmepumpentrockner sind am energieeffizientesten

Es gibt drei Typen von Wäschetrocknern: Kondensationstrockner, Wärmepumpentrockner und Ablufttrockner. Wir raten dir zu einem Wärmepumpentrockner: Dieser arbeitet ökologischer als Abluft- oder Kondensationstrockner. Das belegte inzwischen auch der oben genannte Test von Stiftung Warentest.

Wärmepumpentrockner verbrauchen zwischen 50 bis 30% der Energie eines Trock­ners ohne Wärmepumpe. Das liegt daran, dass sie einen Teil der Abwärme erneut zum Trocknen nutzen können. Auch arbeiten sie mit geringeren Temperaturen, was die Wäsche schont.

Wäschetrockner A+++: Größe an Waschmaschine ausrichten

Wähle die maximale Füllmenge der Trommel passend zu deiner Waschmaschine. So kannst du sicher sein, dass eine gesamte Waschmaschinenladung in deinen Trockner passt. Bei einem zu großen Wäschetrockner ohne Beladungserkennung läufst du Gefahr, dass du diesen nur teilbelädst und damit ineffizient betreibst.

Tipps für die sparsame Nutzung des Wäschetrockners

Wenn du dich für einen stromsparenden Wäschetrockner entschieden hast, ist der erste Schritt getan. Doch genauso wichtig ist es, den Trockner energieeffizient zu nutzen, um Energie, Wasser und Kosten zu sparen. Von den folgenden Tipps profitieren die Umwelt und dein Geldbeutel.

  • Reinige regelmäßig das Flusensieb: Die regelmäßige Reinigung des Flusensiebs beugt längeren Trockenzeiten vor und spart Energie. Dasselbe gilt bei Wärmepumpentrocknern für die Wärmepumpe. Ist dein Wäschetrockner mit einer Selbstreinigungs-Funktion ausgestattet, wird dir die Arbeit abgenommen.
Waeschetrockner immer voll beladen
Der Wäschetrockner sollte immer voll beladen werden. (Foto: © Nik Macmillan - unsplash.com)
  • Wäschetrockner immer voll beladen: Schalte den Wäschetrockner nur voll beladen an. Der Einfluss der Beladungsmenge auf den Energieverbrauch ist zwar beim Trockner nicht ganz so hoch wie bei einer Waschmaschine, aber auch hier lässt sich Geld und Energie sparen.
  • Wäsche vor dem Trocknen mit mindestens 1.200 Umdrehungen waschen: Je trockener deine Wäsche aus der Waschmaschine kommt, desto weniger Energie wird durch den Trockner verbraucht. Stelle daher die Waschmaschine auf mindestens 1.200 Umdrehungen pro Minute. Beim anschließenden Trocknungsvorgang lassen sich so im Vergleich zu 800 Umdrehungen bis zu 30 Prozent Strom einsparen.
  • Bügelwäsche mit Sparprogramm trocknen: Trockne deine Bügelwäsche mit einem Sparprogramm, da diese noch Restfeuchte enthalten darf und nicht schranktrocken sein muss. Mit einem Eco-Programm sparst du im Vergleich zu einem konventionellen Trockenprogramm bis zu 20 Prozent Strom.

Mehr Geräte mit niedrigem Stromverbrauch:

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