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Abends Stecker raus: So senkst du nachts den Stromverbrauch

nachts ausstecken
Foto: CC0 / Pixabay / delilchen

Strom zu sparen entlastet nicht nur das Klima, sondern schont auch den Geldbeutel. Deshalb ist es sinnvoll, diese nachfolgend genannten Geräte nachts vom Netz auszustecken.

Die Kaffeemaschine, der Fernseher oder auch die Stereoanlage: All diese Geräte laufen vielerorts auf Stand-by, in einer Art Leerlaufmodus. Somit sind die Geräte zu jeder Zeit aktiv und müssen nur durch eine Taste wieder angeschaltet werden. Die Stromzufuhr ist also nicht komplett unterbrochen, sondern permanent gewährleistet. Einige Geräte, wie zum Beispiel die Stereoanlage, verbrauchen aufs Jahr gerechnet sogar einen ganzen Batzen Strom im Bereitschaftsmodus im Vergleich zu ihrer Betriebszeit.

Dass dieser Modus auf Dauer viel Energie und Strom kostet, unterlegen die Schätzungen des Umweltbundesamtes: Sie beziffern die jährlichen Kosten, die alleine durch Stand-by in Haushalten und Büros entstehen, mit ungefähr vier Milliarden Euro. Auch für einen einzelnen Haushalt mit zwei oder drei Personen ist der Stand-by-Modus aufs Jahr gerechnet eine finanzielle Belastung: Wie CO2 online schätzt, könnte eine mehrköpfige Familie im Einfamilienhaus jährlich mehr als 100 Euro; ein Zweipersonenhaushalt ungefähr 65 Euro durch den ausgeschalteten Stand-by-Modus einsparen.

Auch aus gesundheitlichen Gründen kann es nicht schaden, Elektrogeräte dann und wann auszuschalten. Zwar ist der im Alltag entstehende Elektrosmog, wie wir in einem Artikel ausführlich beleuchten, laut aktuellem Wissensstand nicht gesundheitsgefährdend. Davon geht das Umweltbundesamt unter der Bedingung, das alle Geräte ordnungsgemäß behandelt werden, aus. Dennoch rät es dazu, Elektrosmog nach Möglichkeit zu meiden. Einerseits, um noch nicht vollständig erforschten Risiken vorzubeugen, andererseits bei „elektrosensiblen“ Menschen, die schlichtweg empfindlich auf Strahlungen reagieren. Gute Gründe also, um den Stand-by-Modus vieler Geräte auf den Prüfstand zu stellen und nicht notwendige Geräte nachts vom Netz zu nehmen.

Diese 3 Küchengeräte kannst du nachts problemlos vom Netz nehmen

Deine Mikrowelle solltest du bei Nicht-Gebrauch nachts vom Strom trennen.
Deine Mikrowelle solltest du bei Nicht-Gebrauch nachts vom Strom trennen.
(Foto: CC0 / Pixabay / IdaT)

Zahlreiche Geräte wie Kühlschrank, Drucker, Mikrowelle oder Computer verbrauchen, eingeschaltet und ausgeschaltet, im Haushalt Strom. Einige davon sollten dauerhaft am Netz angeschlossen bleiben. Bei anderen wiederum kannst du Strom einsparen, indem du sie nachts vom Netz nimmst. Bei den nachfolgenden Geräten kannst du dies bedenkenlos tun:

  1. Eine Mikrowelle kannst du nachts vom Netz nehmen. Denn anders als beim Kühlschrank benötigt das Gerät keine permanente Stromzufuhr, um einwandfrei zu funktionieren. Stecke die Mikrowelle nur dann ans Netz, wenn du sie auch nutzen möchtest.
  2. Neben der Mikrowelle gibt es weitere Küchengeräte mit Display, die du vom Netz nehmen und dann anstecken kannst, sobald du sie wieder brauchst. Geräte ohne Display, die meisten Toaster zum Beispiel, verbrauchen angesteckt keinen Strom, solange sie nicht in Betrieb sind.

    Unterhaltungselektronik: Welche kann vom Netz?

    Die gesamte Palette der Unterhaltungselektronik solltest du nachts nicht angeschlossen lassen. Ob Fernseher, Computer oder Spielekonsolen: Diese Geräte verbrauchen laut Angaben der Verbraucherzentrale fast ein Drittel des Gesamtstromverbrauchs und tun dies teilweise auch noch im Stand-by-Modus. Oft unterschätzte Stromfresser sind zum Beispiel Ladegeräte für Handys oder Notebooks, die ungenutzt am Strom hängen. Sobald der aktive Ladevorgang abgeschlossen ist, solltest du alle Ladekabel daher nicht nur vom Gerät, sondern auch von der Steckdose trennen. Oder du setzt auf eine schaltbare Steckerleiste für die Geräte, um sie nachts komplett vom Stromnetz zu trennen. Dann kannst du mit einem Schaltgriff alles ausschalten.

    Tipp: Dank des richtigen Umgangs mit Unterhaltungselektronik kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch die Lebensdauer deiner Geräte verlängern. Du solltest beispielsweise bei deinem Laptop herausfinden, welcher „Akku-Typ“ vorliegt. Den Akku solltest du immer dann laden, wenn dein Laptop es dir anzeigt. Ist der Akku vollständig geladen, solltest du das Ladekabel vom Stromnetz trennen, um die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Energie sparen kannst du außerdem, indem du zu niedrige oder zu hohe Temperaturen, die sich schädlich auf neuere Akkus auswirken, meidest. Und: Es klingt nach einem banalen Tipp, aber wenn du gelegentlich einen Digital-Detox-Day einlegst und den Laptop nicht permanent in Betrieb hast, schonst du auch die Akkuleistung.

    Nachts besser ausstecken: Geräte im Badezimmer

    Ein Fön solltest du nicht am Stromnetz lassen.
    Ein Fön solltest du nicht am Stromnetz lassen.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

    Auch im Badezimmer gibt es Geräte, die nachts unnötig Strom fressen. So kannst du die nachfolgenden Geräte problemlos vom Netz trennen:

    1. Die Klimaschutzregion Hannover rät von dem Stand-by-Gebrauch von Waschmaschinen ab. Wenn du die Waschmaschine nicht benutzt, kannst du sie also vom Stromnetz trennen. Ansonsten kannst du auch eine schaltbare Zwischensteckdose verwenden, die das Gerät automatisch vom Strom trennt.
    2. Auch Kleinelektrogeräte wie zum Beispiel der Fön oder das Glätteisen gehören nicht dauerhaft ans Stromnetz angeschlossen. Achte daher immer darauf, diese Geräte auszuschalten und den Stecker zu ziehen.

    Sonderfall Urlaub: Geräte besser ausstecken oder nicht?

    Eine Sondersituation tritt bei einem längeren Urlaub ein. Auch hier solltest du laut der Energieberatung der Verbraucherzentrale nur die Geräte am Strom belassen, die wirklich gebraucht werden. Wenn du über längere Zeit nicht zuhause bist, kannst du auch Router und Festnetztelefone herausziehen, da diese nicht im Dauerbetrieb sein müssen, wenn du ohnehin nicht erreichbar bist. Den Geräten schadet dies nicht. Lediglich die Kühlgeräte sowie Backofen und Spülmaschine solltest du am Netz belassen. Achte beim Kühlschrank aber darauf, dass die Tür wirklich geschlossen ist, wenn du gehst. Dein Gefrierfach kannst du, wenn du möchtest, vorher abtauen.

    Achtung: Überlege dir gut, ob du einfach die Sicherung herausnimmst, bevor du in den Urlaub fährst. Denn somit wären auch Geräte wie die Gefriertruhe oder die Alarmanlage nicht mehr am Netz. Wenn du unangenehme Überraschungen vermeiden möchtest, solltest du daher entweder die Geräte vorher ausschalten und deine Vorräte im Kühl- bzw. Gefrierfach aufbrauchen oder die Sicherungen drin lassen und auf „Minimalversorgung“ setzen. Schon damit sparst du während deiner Reise Strom ein.

    Welche Geräte besser am Netz bleiben sollten

    Sollte auch nachts am Strom bleiben: Der Kühlschrank.
    Sollte auch nachts am Strom bleiben: Der Kühlschrank.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

    Nachts den Stecker zu ziehen, macht nicht bei jedem Gerät Sinn. Folgende Geräte solltest du auch nachts besser am Netz lassen:

    • Den WLAN-Router musst du nicht unbedingt nachts ausstecken. Mehr dazu hier: Einfach mal ausmachen: Stromverbrauch beim Router senken. Besser ist es, wenn du anstelle des Routers nur das WLAN-Signal ausschaltest und morgens wieder anstellst. Mitunter lässt sich dies an einigen Geräten auch automatisch per Tastendruck einstellen. Aber: Platziere Geräte wie den WLAN-Router besser nicht im Schlafzimmer, sondern an einem Ort in der Wohnung, an dem du dich nicht lange und nicht über Nacht aufhältst. Dann kommt auch weniger Strahlung bei dir an und du musst dich im Hinblick auf Elektrosmog nicht beunruhigt fühlen.
    • Manche Drucker solltest du ebenfalls nicht vom Netz trennen. Dazu gehören Tintenstrahldrucker, die bei der Inbetriebnahme einen Druckkopfreinigungslauf starten, der viel Energie verbraucht. Besser ist es daher, diese Drucker am Netz zu lassen und einfach nur auszuschalten.
    • Kühlgeräte wie den Gefrierschrank oder den Kühlschrank solltest du auch nachts angeschlossen lassen. Denn wenn du die Geräte auch nur zeitweise ausschaltest, kühlen sie nicht mehr, wodurch die Lebensmittel auftauen oder schneller verderben. Aber: Du kannst trotz eingeschalteter Geräte Energie beim Kühlschrank sparen, indem du die Temperatur richtig einstellst. Die Verbraucherzentrale empfiehlt für die oberen Fächer des Kühlschranks eine Temperatur von sieben Grad Celsius und im Gefrierschrank minus 18 Grad Celsius.
    • Auch Geräte wie den Backofen und die Spülmaschine kannst du meistens nur über die Hauptstromzufuhr vom Netz trennen und solltest sie daher am Stromnetz belassen. Allerdings kannst du hier Strom sparen: Die meisten Spülmaschinen haben ein umweltfreundliches Eco-Programm, das länger dauert, aber weniger Energie verbraucht. Selbst beim Backen kannst du Strom sparen, indem du die Backofen-Symbole richtig nutzt und mit Restwärme kochst.

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