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Bullet-Journal: So kriegst du Ordnung in deine Planung

Bullet Journal
Foto: CC0 / Pixabay / StartupStockPhotos

Tausend Notizzettel überall in der Wohnung, To-Do-Listen und Terminplaner? Das Bullet Journal verspricht Abhilfe. Wir erklären dir die Terminplaner-Methode und geben Anregungen, wie du sie sinnvoll nutzen kannst.

Schreibst du auch immer ewig lange To-Do-Listen und scheiterst dann an der Umsetzung? Mit dem Bullet Journal soll sich das ändern. Es vereint das Konzept der To-Do-Liste mit dem eines Terminkalenders: Zuerst erstellst du eine Jahresübersicht, dann für jeden Monat eine Monatsübersicht und für jede Woche eine Wochenübersicht.

Das Bullet Journal verspricht ein Ende mit dem Wirrwarr an verschieden Notizzetteln, Terminkalendern und Handynotizen. Die individuelle Gestaltung deines Bullet Journals erlaubt dir, es so anzulegen, wie es für dich am besten passt.

Das Wort Bullet hat in diesem Fall übrigens nichts mit der Gewehrkugel zu tun, sondern nur mit Bullet Points, dem englischen Wort für Aufzählungszeichen.

So legst du dein eigenes Bullet Journal an

Und so funktioniert´s: Als erstes brauchst du ein leeres Notizbuch. Ob mit Linien, kariert, mit Punkten oder ganz leer, bleibt dir überlassen. Nimm dir Zeit für die Gestaltung deines Bullet Journals, dann nimmst du es später auch noch gerne in die Hand und es landet nicht in der Ecke. Lege dir ein Lineal und verschiedene Stifte bereit. 

Der Reihe nach gestaltest du nun die einzelnen Teile des Bullet Journals:

1.  Das Inhaltsverzeichnis

Um dich in deinem Bulletjournal schnell zurecht zu finden, solltest du ein Inhaltsverzeichnis anlegen, das zeigt, wo du was findest. Schreibe zunächst nur die Überschrift und lasse mindestens zwei Seiten frei. Das Inhaltsverzeichnis kannst du dann weiter ausfüllen, wenn du dein Bullet Journal nach und nach angelegt hast. 

2. Die Jahresübersicht

Als zweites folgt die Gestaltung der Jahresübersicht: Diese kannst du knapper oder ausführlicher gestalten, also alle Monate auf zwei Seiten packen oder dir auch sechs Seiten dafür hernehmen, ganz so, wie es dir am besten gefällt. Lass aber für jeden Monat genug Platz, ihn mit Aufgaben und Zielen zu füllen.

3. Die Monatsübersicht

Im Anschluss an die Jahresübersicht folgt die Monatsübersicht. Am besten nutzt du hierfür auch wieder eine Doppelseite: Links schreibst du den Monat hin, vollständig mit allen Wochentagen, rechts lässt du Platz für Notizen.

4. Die Wochenübersicht

Gestalte jetzt wochenweise ein Feld für jeden Wochentag. Das kannst du machen, wie es dir am besten gefällt: Zum Beispiel kannst du eine Seite für alle Wochentage einteilen und die zweite Seite als Seite für Notizen nehmen. Du kannst aber auch eine Doppelseite in acht Felder einteilen. Wichtig nur: Lass dir in jedem Fall noch ein bisschen Platz für Notizen außerhalb der Wochentage. Der Teil steht auch für „in nächster Zeit anstehende Termine“

So startest du dein Bullet Journal

Am Ende des Tages hakst du die erledigten Aufgaben ab
Am Ende des Tages hakst du die erledigten Aufgaben ab
(Foto: CC0 / Pixabay / TeroVesalainen)

Wenn du mit der Gestaltung fertig bist, kannst du gleich anfangen: Am besten startest du mit der Woche, die vor dir liegt. Trage alle anstehenden Aufgaben und Termine für die entsprechenden Wochentage ein. Dazu ein paar Tipps:

  • Ob du zu den einzelnen Aufgaben, die du dir vornimmst, auch Zeiten dazu schreibst, bleibt dir überlassen. Versuche aber realistisch einzuschätzen, wie viel Zeit sie in Anspruch nehmen und dir auch genügend Zeit für Pausen und Freizeit zu lassen. Sonst wird auch das Bullet Journal schnell zu einer wenig motivierenden To-Do-Liste.
  • Schreibe Aufgaben kleinschrittig auf. Schreibe statt „Haus putzen“ zum Beispiel „Bad putzen – Küche putzen – Wohnzimmer putzen“ als einzelne Punkte oder Unterpunkte. Das motiviert, weil du schneller Aufgaben abhaken kannst und sie nicht so groß erscheinen.
  • Hake alle Aufgaben oder Termine, die du erledigt hast, ab. So siehst du auf den ersten Blick, was du schon geschafft hast. Auch Termine, die ausgefallen sind, kannst du abhaken.
  • Verwende am besten ein einheitliches Schrift- und Abhaksystem.
  • Kennzeichne alle Aufgaben, die du nicht erledigt hast, mit einem Pfeil. Der Pfeil dient als Zeichen, dass du sie auf einen anderen Tag verschiebst. Schreibe sie zu einem anderen Tag dazu.
  • Aufgaben, die du auf die nächste Woche verschiebst, schreibst du in das Feld für „demnächst anstehende Aufgaben“. Am Anfang der nächsten Woche kannst du sie dann übertragen.
  • Verwende verschiedene Farben: So wird dein Bullet Journal gleich ansprechender und übersichtlicher.

Genau so verfährst du am Anfang jeder Woche und jeden Monats: Nimm dir zehn bis fünfzehn Minuten Zeit und schreibe den Plan für den kommenden Monat: Welche Termine stehen an? Welche Ziele hast du? Woran musst du sonst noch denken? Dann überträgst du die Monatsaufgaben Woche für Woche in deinen Wochenplan und ergänzt die Aufgaben, die noch dazu gekommen sind.

Mit den Aufgaben, die du im letzten Monat nicht mehr erledigen konntest, verfährst du genauso wie mit denen am Ende der Woche: Kennzeichne sie mit einem Pfeil und schreibe sie in ein Feld für „demnächst anstehende Aufgaben.“

Ergänzungen für dein Bullet Journal

Dir fehlen in deinem Bullet Journal noch grundlegende Funktionen? Kein Problem, denn deshalb gestaltest du es selbst. Du kannst Dinge ergänzen, die dir bei vorgefertigten Kalendern vielleicht fehlen. Ein paar Anregungen, womit du dein Bullet Journal noch ergänzen könntest:

  • Listen: zum Beispiel Einkaufslisten, eine Übersicht über deine monatlichen Ausgaben, Bücher, die du noch lesen möchtest, Filme, die du noch schauen möchtest, Orte, an die du noch reisen möchtest.
  • Ziele, Wünsche und Träume: Was möchtest du im nächsten Jahr erreichen? In den nächsten zwei, fünf, zehn Jahren?
  • Tracker: Pläne, mit denen du deine eigenen Gewohnheiten überwachst, wie zum Beispiel einen Habit Tracker. So kannst du den Überblick behalten, ob du genügend getrunken hast, oder wie deinen Stimmung die letzten Tage war: Für einen Tracker legst du eine Tabelle an, in der du in der obersten Zeile alle Tage des Monats listest und am Rand das, was du tracken möchtest. Dann vergibst du beispielsweise Farben oder Smileys.
  • Wenn du zum Beispiel dein Trinkverhalten trackst, kannst du mit den Ampelfarben arbeiten: Grün heißt, heute hast du genug getrunken, gelb steht für „hätte mehr sein können“ und rot für „viel zu wenig.“ Am Ende des Monats siehst du dann gut, wie du dich die letzten Wochen verhalten hast.
  • Für einen Stimmungstracker vergibst du zum Beispiel jeden Tag einen Smiley, wie du dich heute durchschnittlich gefühlt hast: Grinsend für gut, Strichmund für mäßig und traurig für schlecht. Natürlich kannst du das auch noch ausdifferenzierter machen.Am Ende des Monats gucken dich fast nur traurige Smileys an? Vielleicht ist es dann an der Zeit für eine Veränderung. Woher könnte deine schlechte Stimmung rühren?
  • Vielleicht hast du ja noch Platz für einen Geburtstagskalender, Geschenkelisten für Geburtstage oder Weihnachten
  • Oder du baust jeden Monat oder jede Woche eine Wochenreflexion ein, um die letzten Tage nochmal Revue passieren zu lassen.

Fazit zum Bullet Journal:

Das Bullet Journal kann eine Hilfe sein, dein Leben zu sortieren, dich zu disziplinieren und sogar Stress zu reduzieren, indem es dir hilft, wirklich produktiv statt nur dauerbeschäftigt zu sein. Aber: Du kannst es auch übertreiben und aus deinem Bullet Journal ein Buch der wahnwitzigen Selbstoptimierung machen, die dich unter permanenten Stress und Druck setzt. So solltest du die Methode nicht nutzen, denn das ist auf Dauer nicht wirklich gesund.

Weiterlesen auf Utopia:

English Version Available: How to Bullet Journal: Optimize Your Planning

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