Dill: Anbau, Wirkung und Verwendung Von Daniela Staber Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 30. Juni 2019, 13:48 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Hans Dill zählt zu den beliebtesten Gewürzkräutern Europas. Er ist lecker und steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe. Hier erfährst du, wie du Dill zu Hause anpflanzen und ernten kannst und warum es so gesund ist. Dill wird auch Gurkenkraut genannt und stammt ursprünglich aus Asien. Heute ist Dill in großen Teilen Nord- und Südamerikas sowie in ganz Europa weit verbreitet. Wie auch Fenchel und Anis, gehört Dill zu den Doldengewächsen. Die Pflanze erreicht eine Höhe zwischen 60 und 100 Zentimeter und ist durch ihre fein gefiederten Blätter und den intensiven Geruch leicht zu erkennen. Schon im antiken Griechenland wurde Dill kultiviert und verwendet. Du kannst Dill vielseitig anwenden und sowohl als Gewürzkraut als auch als Heilpflanze nutzen. Inhaltsstoffe und Wirkung des Dills Dill ist nicht nur lecker, sondern auch voller wertvoller Inhaltsstoffe. (Foto: CC0 / Pixabay / Deviser) Dill ist reich an gesunden Inhaltsstoffen für deinen Körper. Dazu gehören unter anderem: ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide, B-Vitamine, Beta-Carotin, Vitamin C, Calcium, Kalium, Natrium. Das Journal of Pharmacy Research hat sich 2017 mit den gesundheitlichen Effekten von Dill auseinandergesetzt und die Ergebnisse zahlreicher Studien zusammengefasst. Demnach konnte Wissenschaftler folgende Wirkungen nachweisen: Dill zeigt antimikrobielle Eigenschaften gegen ein breites Spektrum an Mikroorganismen, wie etwa Staphylococcus aureus oder E. Coli. In Tierversuchen wirkte Dill entzündungshemmend und schmerzlindernd. Das Gewürzkraut regt die Verdauung an und ist ein wirkungsvolles Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Dill ist reich an Antioxidantien und schützt den Körper so vor oxidativem Stress und unterstützt gleichzeitig die Zellregeneration. Außerdem wirkt Dill krampflösend und kann so unter anderem bei Menstruationsbeschwerden helfen. Zudem zeigt Dill leichte antibakterielle Eigenschaften, wobei dieser Effekt in anderen Naturheilmitteln wie Ingwer oder Kurkuma wesentlich stärker ausgeprägt ist. Das Asian Pacific Journal of Tropical Biomedicine fand 2015 heraus, dass sich Dill positiv auf den Blutzucker- sowie den Cholesterinspiegel auswirkt und damit für die Behandlung von Diabetes geeignet ist. Eine weitere Studie an Ratten zeigte, dass sich Dill auch auf den Hormonhaushalt auswirkt. Vor allem der Progesteron- und Oxytocingehalt veränderte sich durch die Gabe von Dill, was sich negativ auf die Fruchtbarkeit der Ratten auswirkte. Beachte: Studien mit Menschen als Versuchsteilnehmer gibt es nicht. Die Ergebnisse der Studien können auch nicht direkt auf den Menschen übertragen werden, da sich einzelne Stoffe im menschlichen Organismus auch anders verhalten können. Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Dill recht gesund ist. Dill als Heilpflanze Die Samen von Dill werden in der Naturheilkunde verwendet. (Foto: CC0 / Pixabay / gokalpiscan) Dill wird schon seit etwa 5.000 Jahren als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. So sollen römische Gladiatoren ihre Wunden mit Dill behandelt haben, um Entzündungen vorzubeugen. In der Naturheilkunde werden vor allem die Samen von Dill verwendet. Aus ihnen kannst du ganz einfach einen leicht bekömmlichen Tee zubereiten: Übergieße dafür etwa einen Esslöffel getrocknete Dillsamen mit etwa 250 Milliliter kochendem Wasser. Lass den Tee für fünf Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile wieder entfernst. Damit der Tee Wirkung zeigt, solltest du etwa drei Tassen täglich zu dir nehmen. Traditionell werden überwiegend Verdauungsprobleme mit Dill behandelt. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören: Blähungen Magenkrämpfe Gastritis Menstruationsbeschwerden Heute werden in der Pflanzenheilkunde häufiger Fenchel, Anis oder Kümmel für Verdauungsprobleme verwendet. Die Pflanzen sind miteinander verwandt, weisen aber eine stärkere Wirkung als Dill auf. Aber auch nervliche Leiden oder Schlafstörungen soll Dill lindern. Dill pflanzen: Aussaat, Standort, Boden Du kannst Dill einfach bei dir im Garten pflanzen. (Foto: CC0 / Pixabay / byuppi) Dill ist eine einjährige Pflanze mit einer langen Wurzeln. Die Blüten locken Bienen und andere Insekten an und geben auch der Tierwelt wertvolle Nahrung. Die folgenden Punkte solltest du beachten, wenn du Dill pflanzen möchtest: Standort: Dill benötigt einen hellen bis halbschattigen Standort. Zudem sollte der Platz windgeschützt sein, da die Stiele bei starkem Wind leicht knicken. Boden: Der Boden sollte feucht sein, allerdings sollte keine Staunässe entstehen. Dill gehört zu den Schwachzehrern und benötigt daher wenig Nährstoffe in der Erde. Mischkultur: Dill gedeiht besonders gut neben Gurken, Salat und Kohlarten. Außerdem soll das Gewürzkraut das Aroma von Wurzelgemüse wie Karotten oder Pastinaken fördern. Da sich die Pflanzen gegenseitig befruchten, solltest du Dill nicht neben andere Doldengewächse wie Fenchel oder Anis pflanzen. Mischkulturen sind sinnvoller als Monokulturen. Aussaat: Da die jungen Pflanzen empfindlich auf Umpflanzen reagieren, säe sie direkt ins Beet aus. Du kannst Dill sowohl im Freiland als auch im Topf pflanzen. Achte darauf, dass der Topf groß genug ist, da die Pflanze tief wurzelt. Wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter sieben Grad sinken, kannst du im Freiland mit der Aussaat beginnen. Im Haus kannst du die Samen das ganze Jahr über setzen. Ziehe etwa ein Zentimeter tiefe Rillen und streue die Samen hinein. Anschließend bedeckst du die Samen mit Erde und wässerst sie ausgiebig. Die Keimdauer beträgt etwa zwei bis drei Wochen. Halte einen Abstand von 25 Zentimetern zwischen den Reihen ein, damit die buschigen Blätter ausreichend Platz haben. Dill pflegen und ernten Pflege: Dill ist genügsam und anspruchslos in der Pflege. Entferne Unkraut und lockere gelegentlich die Erde um die Pflanzen auf, um Staunässe zu vermeiden. Wirkt die Pflanze schwach, kannst du den Boden mit organischem Dünger anreichern, zum Beispiel Brennessseljauche. Ernte: Du kannst die Blätter den ganzen Sommer über frisch ernten. Schneide dafür am besten die jüngeren, feinen Triebe ab. Um den Geschmack zu konservieren, kannst du Dill einfrieren. Zum Trocknen ist das Kraut nicht geeignet, da es dabei stark an Geschmack verliert. Die Samen erntest du, wenn sie sich hellbraun verfärben. Löse sie von den Blütendolden und trockne sie anschließend an einem trockenen, dunklen Ort für etwa eine Woche. Anschließend lagerst du sie am besten in einem dunklen Schraubglas. Dill in der Küche verwenden Dill ist ein vielseitiges Küchenkraut. (Foto: CC0 / Pixabay / Nordwing) Du kannst Dill vielseitig in der Küche anwenden. Sein charakteristischer Geschmack ist herb mit einer leicht süßlichen Note. Am besten verwendest du frischen Dill, da er wesentlich intensiver ist als die getrocknete Variante. Beim Kochen solltest du das Würzkraut erst kurz vor dem Servieren hinzufügen, da Dill durch starke Hitze seinen intensiven Geschmack schnell verliert. Dill passt zu vielen verschiedenen Gerichten: Nicht umsonst wird Dill auch Gurkenkraut genannt: Das Kraut wird traditionell verwendet, um Gurken einzulegen. Auch Gurkensalat harmoniert gut mit Dill und verleiht dem Salat eine besondere Note. Klassisch werden auch Fischgerichte mit Dill verfeinert. Auch mit Kartoffeln harmoniert Dill sehr gut. Besonders für Dillsoße, Kräuterquark oder Kräuterbutter ist das feine Kraut gut geeignet. Du kannst auch Suppen oder Aufläufe mit Dill dekorieren, um deinen Gerichten einen Feinschliff zu verpassen. Weiterlesen bei Utopia: 10 Kräuter, die in keiner Küche fehlen dürfen Wildkräuter sammeln, bestimmen, essen: 11 Tipps Heimische Heilpflanzen: Die stärksten Gewächse und ihre Wirkung ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 27 0 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Essen Garten Gewusst wie HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: