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10 Dinge, die man Kindern nicht schenken sollte

Es gibt Dinge, die Eltern ihren Kindern auf keinen Fall schenken sollten.
Fotos: boitano, kegfire / stock.adobe.com; Colourbox.de

Elektronisches Spielzeug und Produkte, die im Fernsehen in der Endlosschleife beworben werden, stehen meist ganz oben auf den Wunschlisten von Kindern. Diese zehn Dinge solltest du deinem Kind trotzdem nicht schenken. Plus: Wir haben Alternativen für sinnvolle Geschenke.

Weihnachten ohne Geschenke ist für die meisten Kinder (und Erwachsenen) nicht vorstellbar. Muss es auch nicht. Allein das Schreiben oder Malen des Wunschzettels für Weihnachtsmann und Christkind ist ein Highlight der Vorweihnachtszeit. Wo früher die Holz-Eisenbahn, ein neuer Schlitten und der neue Band der Lieblingsbuchserie auf der Wunschliste ganz oben platziert wurden, finden sich heute oft sämtliche Produkte aus der TV-Werbung. Für Eltern ist es eine Herausforderung, die Kinderwünsche in die richtige Bahn zu lenken.

So vermeidest du unsinnige und pädagogisch wertlose Geschenke, die auch noch Berge von Müll produzieren – und bringst dennoch die Augen deines Kindes zum Strahlen:

1. Diese komischen Wesen mit den großen Augen

Beliebtes Sammelobjekt: Glubschis
Beliebtes Sammelobjekt: Glubschis (Foto: Utopia.de (bw))

Sie heißen Glubschis oder Beanie Boo’s. Und sie sind ein Phänomen: Für viele Erwachsene sind die Plüschwesen mit den überdimensionalen glitzernden Glotzaugen einfach nur hässlich. Kinder von drei bis zwölf Jahren lieben sie. Und sammeln sie. Ihr günstiger Preis von etwa 6 Euro macht sie zum Mitnahme-Artikel im Spielzeugladen und ist quasi die Einladung, nicht nur eins zu wollen, sondern möglichst viele. Die Tiere haben ein Plastikfell und sind mit Kunststoffgranulat gefüllt. Gefertigt werden sie China. Alles Gründe, die Plüschtiere nicht zu kaufen.

Alternative: Es gibt viele Kuscheltiere, die nachhaltig gefertigt und mindestens genauso süß sind, zum Beispiel hier**: Avocadostore, Greenstories.de oder Greenpicks.de.

2. Sinnlose Dinge wie Autos, die die Wand hochfahren

Warum? Ganz einfach: Diese Produkte sind erstmal ein lustiger Hingucker mit Wow-Effekt. In der Regel landen sie nach Weihnachten schneller in der Ecke als Eltern schauen können. Das ist schade! Erstens um das viele Geld und zweitens um die Materialien, die so viel zu schnell zu Elektro- oder Plastikschrott werden.

Alternative: Wenn es unbedingt ein High-Tech-Gefährt oder ähnliches sein muss, dann schau, ob du auf dem Flohmarkt oder bei Second-Hand-Börsen im Netz etwas Gebrauchtes finden kannst.

3. Kuscheltiere, die bellen und Pipi machen

Kinder, die sich ein Haustier wünschen und keins bekommen, suchen nach Ersatz. Und machen dann aus dem Wunsch nach einem echten Hund den Wunsch nach einen elektronischen Tier, das bellen und Pipi machen kann. Klingt auf den ersten Blick nach einer netten Idee. Die Praxis zeigt aber: Die Tiere funktionieren nur kurze Zeit und werden schnell langweilig. Denn mit einem echten Tier haben sie nichts gemeinsam und sind damit eine Enttäuschung. Schlussendlich bleibt von dem gut gemeinten Geschenk nicht mehr als ein weiterer Haufen Elektroschrott.

Lustig – aber nur für kurze Zeit: Kuscheltiere, die bellen etc.
Lustig – aber nur für kurze Zeit: Kuscheltiere, die bellen etc. (Foto: Utopia.de (bw))

Alternative: Mehr und länger Spaß haben Kinder mit einem „normalen“ Kuscheltier ohne Elektronik.

Wichtig: Der echte Hund oder Hase ist als Weihnachtsgeschenk keine Alternative!

4. Billiges Schrott-Spielzeug

Meist mit Schadstoffen belastet - und nicht für Kinder geeignet: Slime
Meist mit Schadstoffen belastet – und nicht für Kinder geeignet: Slime (Foto: © StockRocket - Fotolia.com)

Es gibt Spielzeug, das durchaus lustig ist, das man aber auf keinen Fall kaufen sollte. Dazu zählen sämtliche Wegwerf-Artikel, die es für wenige Euro zu kaufen gibt und die aus Ländern kommen, die für minderwertige Qualität und hohe Schadstoffwerte in ihren Produkten bekannt sind. Ein Beispiel ist Spielschleim. In Slime-Produkten wird regelmäßig zu viel Borsäure getestet. Borsäure steht im Verdacht, unfruchtbar zu machen. Auch von den Squishy Mesh Bällen, aus denen Blasen quellen, sobald man sie drückt, raten wir ab.

Alternative: Schleim kannst du auch selber herstellen, und zwar ohne giftige Inhaltsstoffe: Schleim selber machen ohne Kleber: Rezept mit natürlichen Zutaten

5. Drohne: Alles andere als ein Überflieger

Verführerisches Flugobjekt - aber keinesfalls für Kinder unter 14 Jahren
Verführerisches Flugobjekt – aber keinesfalls für Kinder unter 14 Jahren (Foto: C0 Public Domain / Pixabay - moerschy)

Die ferngesteuerten Flugobjekte gehören zu den beliebtesten Geschenken und sind mittlerweile auch für relativ wenig Geld zu haben. Quadrocopter sind die Fortsetzung des Konzepts ferngesteuerter Autos. Sie gehören allerdings nicht in Kinderhände und sind frühestens ab 14 Jahren empfehlenswert. Egal ob Indoor oder Outdoor, die Gefahr von Unfällen ist groß. Und das Dauersurren nervt! Wer dennoch eine Drohne fliegen lassen möchte, braucht in jedem Fall eine spezielle Haftpflichtversicherung.

Alternative: Fliegt zwar nicht, ist dafür ein Projekt, das lange Spaß macht: ein ferngesteuertes Auto zum selber Bauen. Der RC Speed Racer von Eitech wird erst zusammengebaut und kann dann per Fernsteuerung gelenkt werden. Das Set ist made in Germany.
Kaufen**: Bei Otto oder Amazon

6. Hatchimal – Das (Un)wesen aus dem Ei

Hatchimal – das Tamagotchi der Neuzeit (Foto: C0 Public Domain / Pixabay - bijutoha)

Was früher ein Tamagotchi war, ist heute ein Hatchimal. Was das ist? Ein Ei, aus dem nach einiger Zeit ein „Vogel“ schlüpft. Jetzt heißt es Kümmern! Die Leuchtanzeige zeigt, wie es dem neuen Haustier geht und was es braucht. Unser Urteil: Die interaktiven Fabelwesen sind absurd, ziemlich sinnlos und mit etwa 60 Euro auch noch überteuert.

Alternative: Kinder, die sich gerne kümmern, freuen sich auch über ein Kuscheltier oder über Pflanzen, die regelmäßig Pflege benötigen. Von Kosmos gibt es beispielsweise den Feen- oder Kräutergarten. Und für Kinder, die gerne interagieren, empfehlen wir einen Roboter zum selber Bauen, z.B. von Robo Wunderkind.
Kaufen**:
Kosmos Feengarten bei Thalia oder Amazon
Kosmos Kräutergarten bei Buch 7 oder Amazon.
Robo Wunderkind bei Amazon.

7. Niedlich – aber nicht als Geschenk geeignet

Absolutes No-Go: Ein Tier als Weihnachtsgeschenk
Absolutes No-Go: Ein Tier als Weihnachtsgeschenk (Foto: © Anastasiia - Fotolia.com)

Tiere sind keine Geschenke! Immer wieder kommt es vor, dass Hunde, Katzen oder Nagetiere als Überraschungsgeschenk unter dem Weihnachtsbaum landen. Kaum sind die Weihnachtsferien vorbei, ist mit der Begeisterung Schluss.

Denn die Tiere fordern mehr Zeit als gedacht. Wenn du über ein Haustier nachdenkst, mach das fern der Feiertage und mit aller Sorgfalt, die eine so große Entscheidung erforderlich macht. Hier 5 Gründe, warum es keine gute Idee ist, Tiere zu Weihnachten zu verschenken.

Alternative: Spielt ihr mit dem Gedanken, ein Haustier in die Familie aufzunehmen, dann schenke deinem Kind einen Besuch im Tierheim. Dort könnt ihr euch in aller Ruhe umschauen und überlegen, welches Tier zu euch passen könnte. Und vielleicht ist ein Pflegehund fürs Wochenende oder die nächsten Ferien ein kleiner Trost.

8. Spielekonsolen & Co.

Die Anschaffung muss gründlich bedacht sein. Am besten so lange wie möglich herauszögern
Die Anschaffung muss gründlich bedacht sein. Am besten so lange wie möglich herauszögern (Foto: Colourbox.de)

Dein Kind hat schon alle möglichen Konsolen und möchte die nächste? Oder ein neues Handy? An Weihnachten erfüllen Eltern solche Wünsche gerne. Allerdings stecken in Elektrogeräten zahlreiche wertvolle Rohstoffe, darunter Seltene Erden und sogenannte „Konfliktmineralien“. Sie stammen aus Regionen, in denen seit Jahren Bürgerkriege um die Vorherrschaft der Minen geführt werden. Die Arbeiter:innen in den Minen werden ausgebeutet – auch Kinder arbeiten dort. Auch wenn Smartphones, Konsolen und andere technische Gadgets aus unserem Lebensalltag nicht mehr wegzudenken sind, sollten wir unseren Kindern einen achtsamen und bewussten Umgang damit beibringen. Jedes Jahr zu Weihnachten ein neues Gerät muss nicht sein.

Alternative: Wenn es unbedingt ein technisches Gerät sein soll, denke über einen Gebrauchtkauf nach, um Ressourcen zu sparen. Hier 7 Tipps für bessere Technik-Geschenke Bei Computerspielen gibt es übrigens auch solche, die sich nicht darin erschöpfen, möglichst viele Gegner unter die Erde zu bringen: 8 gelungene Games zu Umwelt & Klima

9. Elektronisches Kleinkinder-Spielzeug

Kleinkinder lieben es, wenn's piepst. Vorlesen bringt aber mehr!
Kleinkinder lieben es, wenn’s piepst. Vorlesen bringt aber mehr! (Foto: Utopia.de (bw))

Wenn die Großen auf dem Handy Nachrichten verschicken und das Wetter checken, wollen die Kleinen es ihnen nachtun, logisch. Dazu gibt es diverse Geräte speziell für Babys und Kleinkinder: ABC Smart Phone, Smart Kid’s Phone und wie sie alle heißen. Mit den Geräten können Kleinkinder natürlich weder telefonieren noch fotografieren. Aber sie blinken, piepsen und plappern ohne Ende.

Forscher haben herausgefunden, dass es tatsächlich Nachteile hat, wenn Kinder sich mit den elektronischen Spielzeugen anstatt mit traditionellen, nicht-elektronischen beschäftigen. „In dieser Zeit sprachen die Erwachsenen weniger mit den Kindern, es gab weniger Erklärungen von ihnen und weniger Feedback darauf, was die Kinder taten. Außerdem sprachen auch die Kinder selbst weniger und banden ihre Eltern seltener in ihr Spiel ein“, so das Ergebnis der Studie (Quelle: Welt.de).

Alternative: Bücher! Hier haben wir Buchtipps für kleine und große Kinder zusammengestellt.

10. Barbie: Seit 60 Jahren „in“, aber noch immer viel zu dünn

Schlechtes Vorbild für Mädchen
Schlechtes Vorbild für Mädchen (Foto: Colourbox.de)

Barbies sind nach wie vor „in“ und in (fast) jedem Spielzeugladen zu finden. So ganz unproblematisch ist die Begeisterung für die blonden Schönheiten mit den unendlich langen Beinen aber nicht. Pädagogen und Frauenrechtlerinnen kritisieren schon lange, dass Barbie ein unnatürliches Körperbild vermittelt. Ihre Befürchtung ist, dass sich Mädchen an dem Körperbau orientieren könnten. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt jedes dritte Mädchen in Deutschland zwischen elf und 17 Jahren Symptome einer Essstörung. Daran ist zwar nicht Barbie Schuld, es besteht aber die Gefahr, dass Mädchen die unrealistischen Körpermaße als Vorbild wählen.

Eine neue Generation von Barbies zeigt Kindern, wie unterschiedlich Menschen sind.
Eine neue Generation von Barbies zeigt Kindern, wie unterschiedlich Menschen sind. (Foto: Mattel)

Alternative: Barbies können mehr als blond und dünn: Mattel hat auch Barbie-Puppen ohne Haare, im Rollstuhl und mit breiteren Hüften im Sortiment. In der geschlechtsneutralen Linie „Creatable World“ können Kinder ihre Puppe individuell gestalten. Nachteil: In den meisten großen Spielwarenläden gibt es nur die „normalen“ Barbies. Im Internet wirst du aber fündig, z.B. bei** Otto oder Amazon.

Zu viel! Tipps für maßvolles Schenken

  1. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Weniger ist mehr! Reduziere die Zahl der Geschenke auf ein Minimum.
  2. Finde heraus, was der Herzenswunsch deines Kindes ist. Der darf ruhig erfüllt werden. Die vielen „Nebenwünsche“ sind bis Weihnachten oft schon wieder vergessen.
  3. Wenn Großeltern, Tanten und Onkels auch etwas schenken möchten, müssen die Eltern die Koordination übernehmen. Ein Sammelgeschenk ist bei einer großen Familie eine gute Idee.
  4. Zeit-Geschenke sind besondere Geschenke – auch für Kinder! Ein Gutschein für einen Kino-Nachmittag oder ein gemeinsames Kreativ-Event sind Geschenke, die lange in Erinnerung bleiben.
  5. Tolle Geschenke sind auch Sets, mit denen man selbst etwas herstellen kann: Ein Webrahmen, Speckstein feilen, Filzen – die Auswahl ist riesig.
  6. Auch Ausleih-Abos von Spielzeug sind eine gute Idee. So werden Ressourcen geschont – und im Keller sammeln sich keine Berge von ausrangiertem Spielzeug an.
  7. Weitere Ideen für schöne Geschenke: Sport-Equipment, Outdoor-Zubehör, Abonnements von Kinderzeitschriften und Bücher.
  8. Animiere dein Kind, zwei nicht-materielle Wünsche auf die Wunschliste zu setzen.
  9. Motiviere dein Kind, selbst kleine Geschenke zu basteln und die Großeltern und Paten zu beschenken. Damit lernt dein Kind von klein auf: Schenken ist mindestens genauso schön wie Geschenke zu bekommen.

Lies auch: 10 Dinge, die Eltern ihren Kindern nicht geben sollten

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