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Elektrische Zahnbürsten im Test 2023: Die besten und nachhaltigsten Testsieger bei Stiftung Warentest und Öko-Test

Elektrische Zahnbürsten Öko-Test
Fotos: ÖKO-TEST

Zähneputzen gehört einfach zum Tag dazu! Elektrische Zahnbürsten sollen besonders gut zur Zahnhygiene beitragen. Doch sind sie auch so nachhaltig wie die gute alte Handzahnbürste? Wir zeigen euch die besten elektrischen Zahnbürsten im Test – und natürlich auch die nachhaltigsten Modelle, die ihr zurzeit finden könnt.

2022 nahm Öko-Test 15 elektrische Zahnbürsten unter die Lupe, die Stiftung Warentest hat im Februar 2023 zwölf neue Modelle untersucht, im Dezember noch einmal zehn. Getestet wurden auch Modelle der Marken Happybrush und Boombrush, die als besonders nachhaltig vermarktet werden. Wir fragen uns: Kann man beides haben? Eine gründlichere Zahnreinigung als per Handzahnbürste UND ein klimafreundliches Produkt?

Du interessierst dich nur für die Testergebnisse von Stiftung Warentest und Öko-Test? Hier gelangst du direkt zu den Testsiegern und unseren Empfehlungen.

Inhaltsverzeichnis dieses Beitrags:

Viele elektrische Zahnbürsten im Test halten sechs Jahre

Die Ökobilanz eines Produkts wird bekanntlich immer besser, je länger es genutzt wird. Die Stiftung Warentest konzentriert sich bei ihren Tests im Punkt „Umwelteigenschaften“ deshalb in erster Linie auf eine lange Haltbarkeit. In einem Dauertest wurde dabei eine sechsjährige Nutzung simuliert. Zudem mussten sich die Produkte in einem Fall- und einem Spritzwasser-Test behaupten. Ein weiterer Pluspunkt war ein austauschbarer Akku (den leider kaum ein Hersteller anbietet).

Die meisten elektrischen Zahnbürsten im neusten Test der Stiftung Warentest erhielten in Bezug auf ihre Haltbarkeit das Testurteil „sehr gut“, was bedeutet, dass sie sechs Jahre lang täglich benutzt werden können. Öko-Test simulierte dagegen nur drei Jahre Nutzungsdauer (die alle Modelle durchhielten). Zwischenstand: Was die Nutzungsdauer betrifft, kann der aktuellen Technik also zurzeit ein gutes Durchhaltevermögen attestiert werden.

Ökobilanz von elektrischen Zahnbürsten  

Elektrisch Zahnbürsten geben ein Gefühl von sauberen Zähnen. Timer-Funktionen in den Bürsten helfen beim Einhalten der Putzzeit.
Elektrische Zahnbürsten geben ein Gefühl von sauberen Zähnen. Timer-Funktionen in den Bürsten helfen beim Einhalten der Putzzeit. (Foto: CC0 / Pixabay / slavoljubovski)

2020 veröffentlichten Forschende im British Dental Journal eine Studie, die die Ökobilanz von elektrischen Zahnbüsten, Bambus-Zahnbürsten, Kunststoffbürsten und Kunststoffzahnbürsten mit wechselbarem Bürstenkopf auswertete. 

Das Ergebnis: Die elektrische Zahnbürste schnitt im Vergleich zu den drei Handzahnbürsten am schlechtesten ab. Obwohl die Wissenschaftler:innen davon ausgingen, dass eine elektrische Zahnbürste fünf Jahre lang in Gebrauch ist, und eine Handzahnbürste alle drei Monate ersetzt werden muss, war die errechnete CO2-Bilanz der elektrischen Zahnbürste elfmal so hoch wie die der Bambus-Zahnbürste. Der Studie zufolge sind Bambus-Zahnbürsten und Kunststoffzahnbürsten mit wechselbarem Bürstenkopf am umweltfreundlichsten. (Die Untersuchung hat allerdings nicht berücksichtigt, dass mehrere Personen im Haushalt die gleiche elektrische Zahnbürste benutzen können.)

Unternehmen wie Happybrush werben damit, die CO2-Emissionen, die durch die Herstellung ihrer elektrischen Zahnbürsten entstehen, durch regionale Baumpflanzprojekte auszugleichen. Allerdings bestehen schon seit längerer Zeit Zweifel daran, wie sinnvoll Projekte zur CO2-Kompensation überhaupt sind.

Elektrische Zahnbürste vs. Handzahnbürste: Welche ist nachhaltiger?

Handzahnbürsten oder elektrische Zahnbürsten für das richtige Zähneputzen?
Auch wenn Handzahnbürsten alle drei Monate gewechselt werden, ist ihre CO2-Bilanz besser als die einer elektrischen Zahnbürste, die fünf Jahre in Gebrauch ist. (Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus)

Im Vergleich zu anderen Elektrogeräten ist der Stromverbrauch einer elektrischen Zahnbürste gering (laut Stiftung Warentest wenige Euro pro Jahr), doch Handzahnbürsten benötigen natürlich gar keinen Strom. Am umweltschädlichsten an der elektrischen sind die Produktion und die eventuell nicht fachgerechte Entsorgung des Akkus.

Wenn du nicht auf deine elektrische Zahnbürste verzichten willst, gibt es dennoch Möglichkeiten, sie nachhaltiger zu nutzen. Statt Aufsteckköpfen aus Plastik bieten einige Hersteller inzwischen auch Wechselköpfe aus Bambus an, zum Beispiel Truemorrow. Die Aufsteckbürsten von Truemorrow tragen im Gegensatz zu den meisten anderen Bambus-Wechselköpfen zudem das FSC 100%-Siegel. Sie sind zum Beispiel bei Goodbuy oder Amazon erhältlich.

Außerdem solltest du beim Kauf einer elektrischen Zahnbürste auf den Akku achten: Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion) sind Nickel-Metall-Akkus (Ni-Mh) überlegen. Laut Öko-Test sind Lithium-Ionen-Akkus „im Vergleich robuster und verfügen über eine höhere chemische Stabilität und damit eine längere Lebensdauer.“ Die schwächsten Akkus machten bei den Tests des Verbrauchermagazins schon nach 100 Minuten schlapp; gute Akkus müssen erst nach über 300 Minuten aufgeladen werden.

Elektrische Zahnbürste vs. Handzahnbürste: Welche putzt besser?

Studien weisen darauf hin, dass elektrische Zahnbürsten gründlicher putzen als Handzahnbürsten. Allerdings ist eine objektive Bewertung hier sehr schwierig: Denn das Empfinden, dass einem die Zahnreinigung mit einer elektrischen Zahnbürste leichter von der Hand geht, spielt dabei eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch der kleinere Bürstenkopf und der eingebaute Timer, der dabei hilft, tatsächlich zwei Minuten zu putzen. Manche Bürstenhersteller locken sogar mit eigenen Apps, was manche Menschen sicher motivierend finden.

Mit der richtigen Putztechnik lassen sich Plaque, Zahnbeläge und Bakterien aber genauso gut mit der guten, alten Handzahnbürste entfernen. 

Unabhängig davon gilt, dass Zahnbürsten spätestens nach dreimonatiger Nutzung ihre Reinigungswirkung um 30 Prozent einbüßen. Sobald sich die Borsten nach außen neigen, solltest du deshalb den Bürstenkopf wechseln. 

Elektrische Zahnbürste vs. Handzahnbürste: Fazit

Eine elektrische Zahnbürste ist im Vergleich zur Handzahnbürste oder etwa einem Miswak-Zweig weniger nachhaltig – insbesondere, wenn man sie mit Modellen aus Bambus oder Handzahnbürsten mit wechselbarem Bürstenkopf vergleicht. Elektrische Zahnbürsten können allerdings deine Zahngesundheit fördern. Insbesondere dann, wenn du selbst das Gefühl hast, dass du mit einer elektrischen Zahnbürste disziplinierter und gründlicher putzt als zuvor.

Du kannst vor dem Kauf also für dich abwägen, ob dir der Nachhaltigkeitsaspekt wichtiger ist – oder der möglicherweise höhere Komfort einer elektrischen Zahnbürste. Natürlich kann man eine elektrische Zahnbürste (ohne Aufsätze) auch gebraucht kaufen und so Ressourcen sparen.

Solltest du dich am Ende für den Kauf einer Elektrischen entscheiden, findest du im Folgenden die besten elektrischen Zahnbürsten im Test bei Stiftung Warentest und Öko-Test – inklusive unserer Umwelttipps zum Thema.

Elektrische Zahnbürsten im Test 2023: Die Testsieger 

Allgemeiner Testsieger 2023: Oral-B iO Series 10

Gleich zwei Oral-B-Zahnbürsten belegen im Dezember 2023 bei Stiftung Warentest den ersten Platz: Die Oral-B iO Series 10 Cosmic Black und die Oral-B iO Series 4N. Beide Zahnbürsten schneiden im Test mit „gut“ ab und überzeugen sowohl durch gute Zahnreinigung als auch in anderen Bereichen wie „Haltbarkeit“. Anders als bei vielen anderen elektrischen Zahnbürsten lässt sich hier außerdem der Akku tauschen – der Kundenservice übernimmt dies, wenn man die Zahnbürste einschickt.

Elektrische Zahnbürsten im Test 2023: Die besten und nachhaltigsten Testsieger bei Stiftung Warentest und Öko-Test
Bei der elektrischen Zahnbürste „Oral-B iO Series 10 Cosmic Black“ kann man den Akku austauschen lassen. (Foto: (c) Procter & Gamble)
  • Gesamturteil laut Stiftung Warentest Dezember 2023: „gut“ (2,0)  (Modell Oral-B iO Series 10 „Cosmic Black)
  • Testurteil „Haltbarkeit“ laut Stiftung Warentest Dezember 2023„sehr gut“ (1,0)
  • Testurteil „Umwelteigenschaften“ laut Stiftung Warentest Dezember 2023: „gut“ (2,4)
  • Gesamturteil Öko-Test 2021: „befriedigend“ (Modell Oral-B iO Series 8N, Black Onyx)
  • Betriebszeit mit einer Akkuladung: 88 Minuten

Kaufen: Oral-B iO Series 10 Cosmic Black ab circa 350 Euro bei Oral-B, Mediamarkt oder Amazon. Oral-B iO Series 4 ab ca. 84 Euro bei Oral-B, Otto oder Amazon

Sehr gute Ergebnisse: Premiumzahnbürste Philips Sonicare

Die Sonicare 9400 Schallzahnbürste „überzeugt in allen Bereichen“, so die Stiftung Warentest in ihrem Test im Februar 2023. Auch im Dezember 2023 schnitt eine Sonicare-Zahnbürste „gut“ ab, nur zwei Oral-B-Modelle erzielten ein besseres Ergebnis.

Testsieger 2023 bei Stiftung Warentest: Philips Sonicare 9400 DiamondClean Smart
Testsieger Februar 2023 bei Stiftung Warentest: Philips Sonicare 9400 DiamondClean Smart ((c) Philips)

Auch schon 2021 hieß der Testsieger der Stiftung Warentest Philips Sonicare 9900; 2019 gewann das Modell Philips Sonicare 9300. Auch beim Verbrauchermagazin Öko-Test (2021) war das Modell Sonicare 4300 eines von drei Testsiegern. 

Das Besondere an dem (selbsternannten) Premium-Modell Sonicare 9400 ist eine App, die dazu animieren soll, sich an die Putzzeiten zu halten und auch die „toten Winkel“ im Mundraum bei der Reinigung nicht außen vor zu lassen. 

  • Gesamturteil laut Stiftung Warentest Dezember 2023: „gut“ (2,1) (Modell Sonicare 9000 Diamond clean) 
  • Testurteil „Haltbarkeit“ laut Stiftung Warentest Dezember 2023: „sehr gut“ (1,0)
  • Testurteil „Umwelteigenschaften“ laut Stiftung Warentest Dezember 2023„befriedigend“ (3,0), Akkutausch nicht möglich
  • Gesamturteil laut Öko-Test: „sehr gut“ (Modell Sonicare 4300) 
  • Betriebszeit mit einer Akkuladung: 77 Minuten 

Kaufen: Philips Sonicare 9000 ab circa 160 Euro bei Philips, Mediamarkt oder Amazon. Philips Sonicare 9400 ab ca. 220 Euro bei Philips, Mediamarkt oder Amazon

Preis-Leistungs-Tipp: dm Dontodent Active Professional 

Wenn du eine gute elektrische Zahnbürste für wenig Geld suchst, wirst du auch im Drogeriemarkt fündig: Die elektrischen Zahnbürsten von Dontodent (= dm) schneiden nämlich in Tests regelmäßig gut ab. In den Jahren 2019, 2020 und 2023 landete jeweils ein Dontodent-Modell, das nur einen Bruchteil der Testsieger kostet, bei der Stiftung Warentest im guten Mittelfeld. Die Ersatzbürsten sind ebenfalls preiswert.

Elektrische Zahnbürsten im Test 2023: Die besten und nachhaltigsten Testsieger bei Stiftung Warentest und Öko-Test
Die „Dontodent Active Professional“ von dm schneidet in Test häufig gut ab und ist nicht teuer. (Foto: (c) dm)

Die Stiftung Warentest attestierte auch dem dm-Modell ein „gut“ bei Haltbarkeit und Umwelteigenschaften. Allerdings konnten wir – ähnlich wie bei Philips und Boombrush – im Vergleich zur Happybrush keine nennenswerten Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Produktion feststellen.

  • Gesamturteil laut Stiftung Warentest Februar 2023: „gut“ (2,5)  
  • Testurteil „Haltbarkeit/Umwelteigenschaften“ laut Stiftung Warentest Februar 2023: „gut“ (2,0) 
  • Gesamturteil laut Öko-Test: „befriedigend“ 
  • Betriebszeit mit einer Akkuladung: 84 Minuten 

Kaufen: rund 20 Euro bei dm

Übrigens: Im aktuellen Test der Stiftung Warentest (Dezember 2023) wurden keine dm-Zahnbürsten getestet. Dafür konnte sich ein Modell der Drogeriemarktkette Budni durchsetzen. Die „Diadent Total Clean Pro“ kostet ebenfalls nur 20 Euro, reinigt den Tester:innen zufolge aber besser als die teureren Testsieger. Dafür sei die Handhabung etwas schwieriger: Die Andruckkontrolle gegen zu festes Putzen sei beispielsweise nur „befriedigend“.  Der Akku des günstigen Modells lässt sich nicht austauschen.

In einem Vergleich von Öko-Test 2021 schnitt das Budni-Modell „Budnident Akku Zahnbürste Total Clean Professional“ noch deutlich schlechter ab – mit „ausreichend“. Wer das Modell trotzdem ausprobieren will, findet es bei Budni

Gibt es wirklich nachhaltige elektrische Zahnbürsten?

Verschiedene Hersteller präsentieren sich inzwischen als nachhaltige Alternative zu konventionellen elektrischen Zahnbürsten.

Happybrush wirbt zum Beispiel damit, recyceltes Plastik für das Gehäuse der Bürste zu verwenden – genauer gesagt Rezyklat. Dieses wird aus bestimmten Plastikabfällen gewonnen und kann auf diverse Weise wiederverwendet werden. Aus PET-Rezyklat werden zum Beispiel neue Plastikflaschen gefertigt, die an ihrem Lebensende wieder recycelt werden.

Wenn man den Kunststoff zu anderen Produkten wie Elektrozahnbürsten weiterverwendet, entnimmt man ihn allerdings diesem Kreislauf. Denn der Kunststoff in einer Elektrozahnbürste kann an ihrem Lebensende in der Regel nicht erneut vom Produkt getrennt und zu neuen Elektrozahnbürsten, Flaschen oder ähnlichen Gegenständen recycelt werden.

Bei Öko-Test erhielt die Rotationszahnbürste Happybrush R2 2021 jedoch die Bestnote „sehr gut“, insbesondere wegen ihrer der Reinigungsleistung und der Qualität der Bürsten. Produziert wird die Bürste in Asien.

Unter den 2023 von Stiftung Warentest getesteten elektrischen Zahnbürsten befand sich auch die Schallzahnbürste Boombrush aus den Niederlanden. Sie schnitt mit der Note „gut“ (2,3) ab. Die Nachhaltigkeitsbemühungen von Boombrush beziehen sich zurzeit nach eigenen Aussagen auf CO2-Kompensationsprojekte, Verpackung, Versand sowie (etwas unklar definierte) Recycling-Projekte.

Aus unserer Sicht ist das wichtigste Kriterium für nachhaltige Zahnbürsten ihre Langlebigkeit. Bestimmte Hersteller wie Oral-B und Mate ermöglichen es über ihren Service, kaputte Akkus auszutauschen. So kannst du die Zahnbürste länger verwenden und rettest sie vor dem Müll.

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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