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Energie sparen in der Küche: 5 Fehler macht fast jede:r

Energie sparen Küche Fehler
Foto: colourbox.de

Wer Energie sparen will, kann bereits in der Küche viel bewirken. Doch dafür solltest du folgende häufige Fehler vermeiden.

Die Küche trägt einen beträchtlichen Teil zum Energieverbrauch eines Haushalts bei. Stehen hier doch einige große Elektrogeräte wie der Backofen oder Kühlschrank. Doch auch kleinere Küchenhelfer können unnötig viel Strom verbrauchen, wenn du sie falsch benutzt oder dich nicht ausreichend um sie kümmerst. Möchtest du in deiner Küche Energie sparen, solltest du folgende fünf Fehler vermeiden.

Fehler #1: Den Backofen vorheizen

Es steht in vielen Rezepten und auf Packungen von Tiefkühlgerichten, ist aber in den meisten Fällen unnötig: das Vorheizen. Die Maßnahme, den Backofen bereits vor der eigentlichen Zubereitung einer Speise auf die richtige Temperatur zu bringen, dient vor allem Rezeptautor:innen und Herstellern von Fertigprodukten. Denn Backöfen brauchen unterschiedlich lange, um auf eine bestimmte Temperatur zu kommen. Genaue Zeitangaben, die für Zubereitungsempfehlungen gebraucht werden, sind ohne Vorheizen deshalb nicht möglich.

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Das Vorheizen beim Backofen ist meistens unnötig. (Foto: CC0 / Pixabay - mgattorna)

Wer jedoch aufs Vorheizen verzichtet, kann bis zu 20 Prozent Energie sparen. Bei den meisten Gerichten wie Aufläufen, Kuchen, Braten und Tiefkühlware ist das auch kein Problem. Einziges Manko: Du musst öfter mal nachsehen, ob das Essen schon fertig ist.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Empfindliche Teige wie Biskuitboden, Brandteig oder Soufflé müssen in einen vorgeheizten Ofen, um ihre fluffige Konsistenz zu bewahren und nicht in sich zusammenzufallen.

Fehler #2: Wasserverschwendung beim Abspülen

Wie eine Studie der Universität Bonn ermittelte, gibt es je nach individuellem Spülverhalten massive Unterschiede im Wasser- und Energieverbrauch. Teilnehmer:innen sollten den Standardinhalt einer Spülmaschine per Hand abspülen. Manche waren sehr sorgfältig und nutzten den Stöpsel des Spülbeckens, um möglichst viel Geschirr mit möglichst wenig Wasser abzuspülen. Andere spülten unter fließendem heißen Wasser ab.

Das Ergebnis: Je nach Spültechnik wurden 14 bis 447 Liter Wasser verbraucht, im Durchschnitt waren es 103 Liter. Der Energieverbrauch lag jeweils zwischen 0,2 und 16,6 Kilowattstunden (kWh), durchschnittlich 2,5 kWh. Je nachdem, wie das Warmwasser erhitzt wird, können durch verschwenderisches Spülverhalten Kosten von mehreren Euro pro Spülgang entstehen, während bei einer sparsamen Methode nur ein paar Cent fällig werden. (Bedenke aber, dass hier von einem sehr großen Spülgang mit 140 Geschirrteilen ausgegangen wird.)

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Beim großen Abwasch lohnt es sich, die Spüle zu füllen, statt das Wasser durchlaufen zu lassen. (Foto: CC0 / Pixabay - laterjay)

Wer hingegen eine Spülmaschine benutzt, verbraucht damit „im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen“, so das Ergebnis einer Folgestudie der Uni Bonn. Das bedeutet aber nicht, dass Geschirrspüler grundsätzlich sparsamer abwaschen als Menschen. Das deutliche Ergebnis spiegelt nur den Durchschnitt wider, bei dem auch extrem verschwenderische Spültechniken mit einfließen.

Der Bund der Energieverbraucher kam durch eine eigene Untersuchung zu dem Schluss, dass es durchaus möglich ist, die Spülmaschine in Sachen Wasser- und Energieverbrauch zu unterbieten, wenn man dabei sehr effizient vorgeht. Da dies aber mit viel Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist und wohl die wenigsten sich diese Mühe machen wollen, dürfte für die meisten Haushalte die Spülmaschine die bessere Option sein. Doch auch dabei gibt es Fehler, die den Verbrauch in die Höhe treiben:

Fehler #3: Position des Kühlschranks nicht beachten

Daran denken wohl die wenigsten, wenn sie ihre Küche einrichten, doch je nachdem, wie nah dein Kühlschrank an Wärmequellen platziert ist, desto mehr Arbeit muss er leisten. Wenn möglich, sollte das Gerät also nicht neben einer Heizung stehen. Auch direkte Sonneneinstrahlung und die unmittelbare Nähe zu Herd und Backofen schmälern die Energieeffizienz.

Wenn du bereits eine fertig aufgebaute Küche hat, wirst du es vielleicht schwer haben, etwas an der Kühlschrankposition zu ändern. Doch wenn du gerade eine Küche neu einrichtest, solltest du diesen Fehler beim Energiesparen im Hinterkopf behalten. Eine regelmäßige Reinigung des Lüftungsgitters und der Innenflächen helfen ebenso, Energie zu sparen und Stromkosten zu senken.

Fehler #4: Kühlschrank zu kalt einstellen

Ein weiterer beliebter Fehler betrifft ebenfalls Kühlschränke: Viel zu oft sind diese zu kalt eingestellt. Kein Wunder, gibt der Temperaturregler doch meist die Option von 1 (kühl) bis 6 oder 7 (sehr kalt). Wer denkt, mit der Stufe 3 oder 4 den perfekten Mittelweg zu wählen, liegt falsch. Denn tatsächlich reichen in den meisten Fällen die Stufen 1 oder 2 aus. Das entspricht etwa sieben Grad in der Mitte des Kühlschranks. Als Faustregel gilt: Ist die Butter nicht streichfähig, ist die Temperatur zu niedrig.

Genauere Infos findest du in unserem Artikel zur optimalen Kühlschranktemperatur und in folgendem Video:

Fehler #5: Wasserkocher zu voll machen

Der Wasserkocher ist in der Regel das effizienteste Küchengerät, um kleine Mengen Wasser zu erhitzen. Das Problem: Zu klein darf die Menge auch nicht sein. Denn Wasserkocher haben eine Mindestfüllmenge, die für die Abschaltautomatik wichtig ist und bei bestimmten Modellen sogar Schäden am Gerät verhindert. Meist liegt die Mindestfüllmenge bei einem halben Liter, was immer dann zum Problem wird, wenn du dir einfach nur schnell eine Tasse Tee machen willst. Hier gibt es verschiedene Lösungen:

  • Lege dir einen Wasserkocher mit niedriger Mindestfüllmenge von maximal einem viertel Liter zu.
  • Den halben Liter aufbrauchen, indem du dir eine zweite Tasse Tee machst. Dabei lassen sich auch der Teebeutel und Teesatz wiederverwenden.
  • Die Mindestfüllmenge ignorieren und den Wasserkocher zum richtigen Zeitpunkt manuell ausschalten. Doch Vorsicht! Diese Methode eignet sich nur dann, wenn kein Heizelement aus dem Wasser herausragt. Ansonsten drohen Schäden am Gerät. Mehr Infos darüber im Artikel „Mindestfüllmenge im Wasserkocher: Das passiert, wenn du sie missachtest“.

Grundsätzlich gilt beim Wasserkocher, dass du immer nur so viel Wasser erhitzen solltest, wie du wirklich brauchst. Andernfalls kommt die hohe Energieeffizienz des Kochers nicht zur Geltung. Ein weiterer Tipp, um in der Küche Energie zu sparen: Regelmäßig den Wasserkocher entkalken.

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