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Eukalyptusöl: Wirkung, Anwendung und mögliche Nebenwirkungen

Eukalyptusöl
Foto: CC0 / Pixabay / LauraLisLT

Eukalyptusöl ist besonders in der Erkältungszeit ein bewährtes Heilmittel. Wir zeigen dir, wogegen es außerdem hilft und welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind.

Eukalyptusöl (der botanische Name lautet Oleum eucalypti) bezeichnet eine Gruppe von Ölen, die aus den Blättern verschiedener Eukalyptuspflanzen gewonnen werden. Wie viele Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, gehört auch Eukalyptus zu den sogenannten „Myrtengewächsen„. Es gibt über 600 verschiedene Eukalyptusarten, aber nur aus 20 von ihnen kann Eukalyptusöl gewonnen werden. Der hauptsächlich in Australien wachsende sogenannte Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus), auch Gewöhnlicher Eukalyptus oder Tasmanischer Blaugummibaum genannt, ist die wichtigste dieser Arten. Bereits die Aborigines kannten seine Wirkung.

Heute werden Eukalyptusbäume hauptsächlich in China angebaut. Sie wachsen sehr schnell, aber sie werden auch oft in Monokulturen angebaut und verdrängen den Regenwald. Kaufe deshalb am besten Eukalyptusöl aus nachhaltigem Bio-Anbau (zum Beispiel bei **Avocadostore).

Hierzulande kennen wir Eukalyptusöl hauptsächlich als Zutat in Hustenbonbons. Sie sollen den Hals frei machen, sodass wir bei leichten Erkältungen wieder unbeschwert atmen können. Doch welche Inhaltsstoffe hat das Eukalyptusöl? Und wofür kann es noch eingesetzt werden?

Gewinnung von Eukalyptusöl

Eukalyptusöl besteht aus vielen wertvollen aromatischen Stoffen.
Eukalyptusöl besteht aus vielen wertvollen aromatischen Stoffen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Deedster)

Obwohl die Eukalyptusblätter eine kräftige grüne Farbe aufweisen, ist das Eukalyptusöl in den meisten Fällen durchsichtig oder blassgelblich. So wird es gewonnen:

  1. Wie die meisten ätherischen Öle wird Eukalyptusöl durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Aus der Destillation entsteht Rohöl, das viele sogenannten Aldehyde enthält. Diese wirken eher hustenreizend als -lindernd.
  2. Das Rohöl wird mit einer Lauge behandelt. Dadurch werden die Aldehyde abgetrennt und das gesundheitsfördernde Eukalyptusöl entsteht.

Eukalyptusöl: Inhaltsstoffe

  • 1,8-Cineol, früher auch Eukalyptol genannt, ist mit über 70 Prozent der Hauptwirkstoff des Eukalyptusöls: Bei Cineol handelt es sich um ein sogenanntes Monoterpen. Das ist eine chemische Gruppe, die auf das bekannte Terpentin zurückzuführen ist. Terpene werden häufig als Lösungsmittel oder Aromastoffe verwendet. Neben dem Eukalyptus kommt Cineol auch zu einem hohen Teil im Lorbeer vor, außerdem findest du es in Minze, Cannabis, Thymian, Basilikum und im Teebaum. Cineol duftet frisch und so ähnlich wie Kampfer. Am häufigsten wird es gegen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis eingesetzt, aber auch bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen wie Asthma und Heuschnupfen.
  • 1-Pinen (bis zu 9 Prozent) und 2-Pinen (bis zu 1,5 Prozent): Auch Pinene gehören zu den Monoterpenen und kommen in vielen Kräutern wie Borretsch, Dill, Oregano, Rosmarin und einigen ätherischen Ölen vor. Weil sie sehr aromatisch schmecken, werden Pinene als natürliche Aromastoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet. Im menschlichen Körper wirken sie so ähnlich wie Cortison, das heißt, sie können Entzündungen hemmen.
  • Limonen (bis 12 Prozent): Limonen ist ebenfalls Teil der Terpen-Gruppe und wird als citrus-ähnlicher Duftstoff eingesetzt. Zudem findest du Limonen als natürliches Konservierungsmittel in Kosmetika sowie in pflanzlichen Insektiziden.
  • Phellandren (1,5 Prozent): Phellandren gehören zur gleichen chemischen Gruppe und riecht stark nach Terpentin. Du findest den Stoff unter anderem auch in Kümmel, Fenchel und Dill.

Eukalyptusöl wird ebenso im technischen Bereich verwendet. Hierfür wird jedoch auch das Holz des Baumes verarbeitet, weshalb es in dem Fall eine andere chemische Zusammensetzung hat.

Eukalyptusöl gegen Erkältung und Grippe

Im Winter wirkt ein Saunagang mit Eukalpytusöl wie ein Schutzschild gegen Erkältungen.
Im Winter wirkt ein Saunagang mit Eukalpytusöl wie ein Schutzschild gegen Erkältungen.
(Foto: CC0 / Pixabay / EstonianSaunas)

Vermutlich kennst du Eukalyptusöl als Zutat in Hustenbonbons. In der Winterzeit liegen sie in jeder Drogerie und jeder Apotheke griffbereit, da sie gegen Grippe und Erkältungen helfen sollen. Durchschnittlich befinden sich in einem Bonbon vier bis fünf Tropfen (also 200 Milligramm) des Öls. Auch in populären pflanzlichen Erkältungskapseln ist Eukalyptusöl reichlich vorhanden.

Eukalyptusöl wirkt gegen Erkältungen, da es schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Es regt die Bronchien dazu an, Wasser abzugeben. So löst sich der Schleim, er fließt besser ab und du kannst ihn leichter abhusten. Der dafür verantwortliche Wirkstoff ist 1,8-Cineol. Er hilft ebenso, wenn deine Nase und Stirnhöhle verstopft sind.

Erkältung: So verwendest du das Eukalyptusöl

    • Inhalieren: Gib ein bis zwei Tropfen in einen großen Topf mit kochendem Wasser und lege ein Handtuch bereit. Verwende niemals zu viel Eukalyptusöl, da es sehr reizend wirken kann. Gieße das Wasser aus dem Topf in eine Schüssel und beuge dich darüber. Lege das Handtuch über deinen Kopf und die Schüssel, damit der Dampf nicht verloren geht. Inhaliere den Dampf mit geschlossenen Augen, damit diese nicht durch das Eukalyptusöl gereizt werden.
    • Wenn du nur wenig Zeit hast oder deine Augen besonders empfindlich sind, kannst du auch einfach ein paar Tropfen des Öls auf ein Taschentuch geben. Halte es vor deine Nase und atme tief ein. So wirkt das Eukalyptusöl ebenfalls.
    • Du kannst das Eukalyptusöl auch in eine Duftlampe (gibt es z.B. bei **Memolife) geben oder in der Sauna verwenden. So gelangt es sanfter in deine Atemwege. Mehr dazu: Sauna bei Erkältung: Es gibt kein Ja oder Nein.

    Die entzündungshemmende Wirkung des Cineols hilft nicht nur gegen starke Erkältungen, sondern auch bei chronischer Bronchitis und Asthma. Während der kalten Winterjahreszeit verschlimmern sich die Symptome dieser chronischen Erkrankungen häufig. Laut einer Studie kann Eukalyptusöl das verhindern.

    Eukalyptusöl gegen Muskelschmerzen und Rheuma

    Eine äußerliche Behandlung mit Eukalyptusöl hilft bei Muskel- und Gelenkbeschwerden.
    Eine äußerliche Behandlung mit Eukalyptusöl hilft bei Muskel- und Gelenkbeschwerden.
    (Foto: CC0 / Pixabay / whitesession)

    Eukalyptusöl hat eine besonders entzündungshemmende Wirkung und kann außerdem stark die Durchblutung fördern. Deshalb hilft es gegen Muskelschmerzen, die durch eine erhöhte Durchblutung gemindert werden können. Obendrein wirkt es entkrampfend.

    Auch bei der Autoimmunerkrankung Rheuma beziehungsweise rheumatoider Arthritis kann Eukalyptusöl wirken. Bei Rheuma bilden sich Ablagerungen in den Gelenken, wodurch der Blutfluss gestört wird und Entzündungen entstehen. Die Ablagerungen können mithilfe des Eukalyptusöls abtransportiert werden, wodurch die Schmerzen gelindert werden. Eine Studie belegt, dass die Behandlung mit einer Salbe aus ätherischen Ölen, wie zum Beispiel dem Eukalyptusöl, die Schmerztherapie unterstützt und starke Symptome vermindert.

    Mit den folgenden Methoden kannst du Muskel- und Gelenkbeschwerden behandeln:

    • Reibe deine schmerzenden Gelenke oder Muskelbereiche mit einer durchblutungsfördernden Salbe oder einem Gel mit Eukalyptusöl ein.
    • Nimm eine große Kompresse und tropfe circa zwei bis drei Tropfen darauf. Lege die Kompresse auf die schmerzende Stelle.
    • Auch eine Aromatherapie soll laut einer kleiner Studie das Schmerzempfinden bei rheumatoider Arthritis senken.

    Eukalyptusöl wirkt anti-mikrobiell und fungizid

    Aus der frischen Eukalyptuspflanze kann bakterien- und pilzabtötendes Öl gewonnen werden.
    Aus der frischen Eukalyptuspflanze kann bakterien- und pilzabtötendes Öl gewonnen werden.
    (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

    Eukalyptusöl ist wie viele andere ätherische Öle (darunter Teebaumöl) außerdem für seine nachgewiesenen anti-mikrobiellen Eigenschaften bekannt. Es kann gegen verschiedene Bakterien wirken, unter anderem gegen Escherichia coli. Zudem wirkt Eukalyptusöl fungizid. Das heißt, dass es Pilze abtötet.

    Wegen dieser Wirkungsmechanismen findest du Eukalyptusöl häufig in Hautcremes und Seifen. Im Alltag nimmst du über die Hände unzählige Bakterien auf. Wenn du deine Hände mit Eukalyptusöl wäschst, kannst du verhindern, dass die Bakterien in deinen Körper gelangen. Umweltfreundliche und biologische Seifen mit Eukalyptusöl findest du zum Beispiel auf **Avocadostore.

    Im Winter haben viele Menschen wegen der Kälte und der trockenen Heizungsluft rissige Haut. Dadurch können sich Hautpilze besonders gut einnisten. Eine Hautcreme mit Eukalyptusöl kann eine solche Pilzinfektion abklingen lassen.

    Eukalyptusöl wird auch häufig für die Zahn- und Mundpflege verwendet. Nicht nur wegen seines frischen und angenehmen Geruchs findest du es häufig in Mundspülungen. Da es anti-mikrobiell wirkt, tötet das Eukalyptusöl Bakterien ab, bevor sie weiter in die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt wandern können.

    Nebenwirkungen des Eukalyptusöls

    Selbst das frische und gesunde Eukalyptusöl weist Nebenwirkungen auf.
    Selbst das frische und gesunde Eukalyptusöl weist Nebenwirkungen auf.
    (Foto: CC0 / Pixabay / sandid)

    Eukalyptusöl ist ein wirkungsvolles Hausmittel mit einer langen Tradition. Dennoch besitzt das wertvolle Öl einige Nebenwirkungen. Das musst du beachten, wenn du Eukalyptusöl verwendest:

    • Das Cineol im Eukalyptusöl, das den größten Teil des Öls ausmacht, besitzt eine sehr starke reizende Wirkung auf Haut und Schleimhäute. Deshalb solltest du, wenn du es inhalierst oder als Mundspülung verwendest, immer darauf achten, dass das Öl gut verdünnt ist. Auch deine Augen solltest du immer vor dem reizenden Eukalyptusöl schützen.
    • Eukalyptusöl wird häufig als Badezusatz verwendet. In handelsüblichen Zusätzen ist es meistens bereits verdünnt. Solltest du dir jedoch eine eigene Mischung anfertigen, achte darauf, nur wenige Tropfen zu verwenden.
    • Während der Schwangerschaft solltest du auf die Einnahme von Eukalyptusöl verzichten. Bei zu hoher Konzentration kann es nämlich leber- und nierenschädigend wirken. Genau aus diesem Grund solltest du das Öl von Kleinkindern fernhalten!
    • Falls du bereits an einer Lebererkrankung oder einem Problem mit der Galle leidest, ist das Eukalyptusöl für dich nicht geeignet. Auch bei chronischen und akuten Magenbeschwerden solltest du es nicht anwenden. Erkältungskapseln mit Eukalyptusöl wirken meist sehr gut gegen verschleimte Atemwege, aber sie verursachen aufgrund ihrer reizenden Wirkung bei einigen Patienten Magen- und Darmbeschwerden.
    • Wenn du dauerhaft Medikamente einnehmen musst, solltest du Eukalyptusöl nicht regelmäßig verwenden. Es kann verhindern, dass bestimmte Medikamente ihre Wirkung komplett entfalten, da es Enzyme aktiviert, die Medikamente schneller abbauen.

    Eukalyptusöl: Nachhaltig und bio

    Der Eukalyptusbaum stammt ursprünglich aus Australien und Indonesien, wird aber zunehmend auch in Südeuropa angebaut (Spanien und Portugal). Die Eukalypten wachsen zwar besonders schnell und liefern daher einen großen Ertrag bei der Holzgewinnung. Sie bieten für heimische Tierarten aber keinen Lebensraum und verdrängen andere Pflanzen. Zudem hat das Öl aus Asien/Australien einen schlechten CO2-Fußabdruck, da es zu uns eingeflogen werden muss.

    Auch beim Kauf von Eukalyptusöl gilt: In Maßen kaufen und anwenden, auf Bio-Qualität achten, um keine unnötigen Pestizide im Öl zu haben, und auf das Anbaugebiet achten. 

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    Überarbeitet von Lena Kirchner

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