gelbe bete
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Gelbe Bete: Alles zu Geschmack, Anbau und Verwendung

Die gelbe Bete ist weniger bekannt als ihr rotes Gegenstück, wird aber immer beliebter. Wie sich rote und gelbe Bete unterscheiden, was beim Anpflanzen der gelben Bete wichtig ist und wie du sie in der Küche verwendest, erfährst du hier.

Neben der roten Bete findest du auf dem Wochenmarkt oder in der Gemüseauslage mancher Supermärkte immer häufiger auch gelbe oder weiße Bete. Wegen ihrer weniger intensiven Farbe fällt gelbe Bete oft  weniger ins Auge – dabei ist sie ein gesundes, schmackhaftes und regionales Wintergemüse, das du in der Küche vielseitig verwenden kannst. Wir erklären dir, was sie von der roten Bete unterscheidet, wie du sie selbst anpflanzen und ernten kannst und für welche Gerichte sie sich gut eignet.

Gelbe Bete und rote Bete: Das ist der Unterschied

Rote und gelbe Bete sind Varianten derselben Rübenart.
Rote und gelbe Bete sind Varianten derselben Rübenart. - CC0 / Pixabay / Couleur

Sowohl die rote als auch die gelbe Bete stammen ursprünglich von der wilden Rübe (Beta vulgaris) ab. Bei der heutigen Bete handelt es sich um eine kultivierte Form dieser Pflanze. Andere Gemüsearten, die auf die wilde Rübe zurückgehen, sind beispielsweise die Zuckerrübe oder Mangold.

Aus botanischer Sicht ist die gelbe Bete lediglich eine Variante der roten Bete – es handelt sich also nicht um eine eigene Sorte. Für ihre gelbe Färbung ist der Farbstoff Betaxanthin verantwortlich, während das kräftige Rot der roten Bete durch den Farbstoff Betanin zustande kommt. 

Abgesehen von der Farbe unterscheiden sich gelbe und rote Bete nur geringfügig. Ihr Nährstoffgehalt ist ähnlich: Beide Arten liefern insbesondere verschiedene B-Vitamine sowie Eisen und Folsäure. Sowohl Betaxanthin als auch Betanin gehören zur Familie der Betalaine, die antioxidative Wirkungen haben. 

Grundsätzlich ist die gelbe Bete etwas milder und süßlicher im Geschmack als die rote Variante. Für Menschen, die sich am leicht erdigen Geschmack der roten Bete stören, kann die gelbe Variante deshalb eine angenehmere Alternative sein.

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Gelbe Bete anpflanzen: Darauf solltest du achten

Wenn du gelbe Bete im eigenen Garten anpflanzen möchtest, solltest du dafür einen sonnigen und tiefgründigen Standort auswählen: Die Rüben bilden sogenannte Pfahlwurzeln aus, die weit in den Boden hineinreichen. Außerdem empfiehlt sich humusreiche Erde für ein gutes Wachstum. Davon abgesehen ist die gelbe Bete relativ anspruchslos. Lediglich sehr schwere Böden (Tonböden) können ihr Probleme bereiten.

Das Saatgut für die gelbe Bete kaufst du am besten in Bio-Qualität – Tipps und Hinweise zu den Vorzügen von Bio-Saatgut bekommst du in unserem Überblick. Zwischen Mai und Juli kannst du die Samen der gelben Bete direkt ins Beet säen.

So pflanzt du gelbe Bete:

  1. Ziehe Setzreihen mit einem Abstand von zehn Zentimetern und setze die Samen in einem Abstand von 20 bis 25 Zentimetern zueinander ins Beet.
  2. Bedecke sie nach der Aussaat etwa einen oder zwei Fingerbreit hoch mit Erde.
  3. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollten die Samen zu keimen beginnen. Stellst du dann fest, dass die Pflanzen zu nah beieinander stehen, musst du sie eventuell vereinzeln – damit die gelbe Bete gut wachsen kann, braucht sie ausreichend Platz. Lockere in diesem Fall die Erde um eine Pflanze mit einem Zahnstocher auf, entferne sie vorsichtig und pflanze sie an einem passenden Ort wieder ein.
  4. Während des Wachstums solltest du die Pflanzen außerdem regelmäßig gießen: Halte den Boden immer leicht feucht, aber vermeide Staunässe. Von den Wassergaben abgesehen braucht die gelbe Bete keine zusätzliche Pflege.

Übrigens: Die gelbe Bete eignet sich gut für Mischkulturen. Wähle dafür am besten Pflanzen aus, die niedrig wachsen, damit sie der gelben Bete nicht das Sonnenlicht wegnehmen. Du kannst im selben Beet zum Beispiel gut Kohlrabi, Radieschen oder Schnittlauch pflanzen. Achte darauf, gelbe Beete nicht an einem Standort anzusiedeln, auf dem du zuvor Gänsefuß- oder Fuchsschwanzgewächse gezüchtet hast. Dazu zählen zum Beispiel Spinat, Mangold oder Zuckerrübe. Bei einer solchen Fruchtfolge ist die gelbe Bete anfällig für Krankheiten und der Boden verliert an Nährstoffen, weil diese Pflanzen sehr ähnliche Ansprüche stellen. 

Gelbe Bete ernten und lagern

Lagern kannst du gelbe Bete gut in einer mit Sand gefüllten Holzkiste.
Lagern kannst du gelbe Bete gut in einer mit Sand gefüllten Holzkiste. - CC0 / Pixabay / FrankWinkler

Ernten kannst du die gelbe Bete ab September bis in die Wintermonate hinein. Zwischen Aussaat und Erntereife vergehen normalerweise ungefähr drei Monate. Spätestens vor Frosteinbruch solltest du die gelben Beten aber aus der Erde holen – mit Temperaturen bis null Grad Celsius kommen sie zwar zurecht, Minusgrade vertragen sie jedoch nicht. 

So erntest du gelbe Bete:

  1. Verwende für die Ernte eine kleine Schaufel oder eine spezielle Grabgabel und lockere damit die Erde um die Beten herum.
  2. Anschließend kannst du sie leicht herausziehen.
  3. Wenn sich reichlich überschüssige Erde an den Rüben befindet, klopfe sie grob ab. Hast du vor, deine Ernte einzulagern, solltest du aber ein wenig Erde haften lassen – das erhöht die Haltbarkeit. Während du die Wurzel der gelben Bete etwa drei Zentimeter unterhalb der Rübe vorsichtig abdrehen kannst, solltest du die Blätter nicht entfernen.

Um gelbe Bete einzulagern, eignet sich am besten eine sandgefüllte Kiste im Keller oder eine Vorratsgrube (Erdmiete) im Garten. Bei kühlen Temperaturen um null bis ein Grad Celsius halten sich die Rüben den ganzen Winter über. Wenn du weder einen Keller noch eine Vorratsgrube hast, kannst du die gelbe Bete auch haltbar machen, indem du sie einkochst. Dabei kannst du genauso vorgehen wie bei roter Bete. Wie das genau funktioniert, erfährst du in diesem Artikel: Rote Bete einkochen: So hast du länger was davon.

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Gelbe Bete in der Küche

Aufgrund des ähnlichen Geschmacks lässt sich die gelbe Bete in den meisten Gerichten gegen rote Bete austauschen. Insbesondere roh zeichnet sie sich durch ihr mildes Aroma aus. Inspiration findest du zum Beispiel in diesen Rezepten:

Aber auch gekocht kannst du die gelbe Bete vielfältig verwenden – zum Beispiel in einem Rezept für Ofengemüse, Suppen, Pesto oder Aufstriche. Sie macht sich zum Beispiel gut in folgenden Gerichten:

Rezept: Cremige Gelbe-Bete-Suppe mit Kürbiskernen

Der milde Geschmack der gelben Bete harmoniert gut mit Sahne und Weißwein.
Der milde Geschmack der gelben Bete harmoniert gut mit Sahne und Weißwein. - CC0 / Pixabay / Einladung_zum_Essen

Zutaten

fürPortion(en)
3
gelbe Beten
2
Kartoffeln
1
Zwiebel
1 Zehe(n)
Knoblauch
2 EL
Olivenöl
800 ml
Gemüsebrühe
100 ml
Weißwein (optional)
2
Stiele glatte Petersilie
50 g
(Pflanzen-)Sahne
4 EL
Kürbiskerne
Salz und Pfeffer

Zubereitung

Zubereitung
ca. 30 Minuten
  • 1

      Schäle die gelben Beten und die Kartoffeln und schneide sie in Würfel.

    • 2

      Schäle Zwiebel und Knoblauch und hacke beides fein.

    • 3

      Erhitze das Öl in einem Topf und schwitze die Zwiebel und den Knoblauch darin an, bis die Zwiebelwürfel glasig werden. 

    • 4

      Gib die Kartoffeln und die gelbe Bete dazu und dünste sie kurz mit. Lösche dann alles mit Gemüsebrühe und Weißwein ab und lass die Suppe bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten köcheln.

    • 5

      Wasche die Petersilie und schüttle sie trocken. Zupfe für die Deko die einzelnen Blätter ab. Alternativ kannst du die Petersilie auch kleinhacken und zum Schluss unter die Suppe mischen. 

    • 6

      Röste die Kürbiskerne ohne Öl in einer Pfanne an, bis sie aromatisch zu riechen beginnen.  

    • 7

      Püriere die Suppe, bis sie die gewünschte Konsistenz hat und rühre die (vegane) Sahne unter. Schmecke mit Salz und Pfeffer ab. 

    • 8

      Teile die Gelbe-Bete-Suppe auf vier Suppenteller auf und verteile die Petersilie und die Kürbiskerne gleichmäßig auf die vier Portionen.

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    Rezept zuletzt aktualisiert am 18.02.2021
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    Autor
    Philipp Multhaupt
    Philipp Multhaupt
    Philipp Multhaupt hat Literaturwissenschaft studiert und arbeitet seit 2016 als Lektor, Übersetzer und freier Autor. Für Utopia schreibt er seit 2019, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Garten.
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