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GemüseAckerdemie: So funktioniert das Konzept

Gruppenbild Kinder der GemüseAckerdemie mit Gartenwerkzeugen
Foto: https://www.flickr.com/photos/127273902@N04/sets/72157664286784012/

Die GemüseAckerdemie ist ein Lernkonzept für Schule und Kita: Es soll Kindern einen praktischen Bezug zu Lebensmitteln und Umwelt vermitteln. Gründer Dr. Christoph Schmitz möchte so zu mehr Naturverbundenheit zurückführen.

So entstand die GemüseAckerdemie

Schüler*innen der GemüseAckerdemie bei der Fenchelernte.
Schüler*innen der GemüseAckerdemie bei der Fenchelernte. (Foto: Katharina Kühnel)

Die GemüseAckerdemie ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Namen Ackierdemia e.V. Er wurde 2014 gegründet. Das Konzept setzt sich zum Ziel, in der Gesellschaft wieder eine stärkere Naturverbundenheit zu schaffen. Das sei laut Gründer Christoph Schmitz essentiell, um Problemen wie Lebensmittelverschwendung, ungesunder Ernährung und der geringen Wertschätzung für Lebensmittel entgegenzuwirken.

Die GemüseAckerdemie soll Kindern die Zusammenhänge von Natur, Ernährung und Lebensweise näherzubringen. Sie erkennen dabei auch die direkten Auswirkungen ihres eigenen Handelns: Immer mehr Kinder leiden durch schlechte Ernährung an Übergewicht und Diabetes. Durch die GemüseAckerdemie lernen sie nicht nur einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt, sondern entwickeln auch ein Bewusstsein für die eigene Lebensweise und das eigene Konsumverhalten.

Das Konzept GemüseAckerdemie, so funktioniert’s

Kita-Kinder mit Ernte.
Kita-Kinder mit Ernte. (Foto: Katharina Kühnel)

Die GemüseAckerdemie verbindet Theorie und Praxis im Bereich der Lebensmittelproduktion. Dabei gliedert sie sich in die AckerSchule, die AckerKita und die GemüseKlasse.

In der Praxis lernen Kinder die verschiedenen Stationen der Lebensmittelproduktion kennen: Von den ersten Vorbereitungen bis zum Verkauf und den Nachbearbeitungen. In allen drei Bereichen bietet die GemüseAckerdemie kontinuierlich Bildungsmaterialien für Lehrende und Schüler*innen. Das Konzept ist interdisziplinär ausgelegt, kombiniert praktischen und theoretischen Input und bietet so ein ganzheitliches Lernmodell.

Durch die mehrschichtigen und fächerübergreifenden Inhalte leistet die GemüseAckerdemie zudem einen Beitrag zur Agenda 2030 und zur Erreichung der 17 Entwicklungsziele, den Sustainable Development Goals. Sie arbeitet anhand der Prinzipien der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE).

Mittlerweile arbeitet ein großes Team in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz für die GemüseAckerdemie. Sie hat seit der Gründung viele Auszeichnungen erhalten und wächst weiterhin. Um ihre Wirkung und den Erfolg zu dokumentieren, wird sie wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Die AckerSchule

AckerSchüler mit frischer Ernte.
AckerSchüler mit frischer Ernte. (Foto: Katharina Kühnel)

Die Ackerschule nimmt über ein ganzes Schuljahr hinweg eine Doppelstunde pro Woche ein. In verschiedenen Phasen arbeiten die Kinder zum Thema Gemüseanbau und Lebensmittelproduktion. Die Programmphasen gliedern sich dabei in VorAckerzeit, AckerZeitNachAckerzeit. Jede Phase schließt grundsätzlich folgende Bereiche ein:

  • Praktische Tätigkeiten auf dem Acker
  • Bildungsmaterialien und theoretischer Input für Schüler*innen
  • Fortbildungen, inhaltliche und methodische Bildungsmaterialien für Lehrende
  • Kontinuierlicher Service der GemüseAckerdemie (Newsletter, Beratung, Unterstützung durch gärtnerisches Fachpersonal und mehr)

Für die einzelnen Phasen bietet die Ackerschule folgende Lehrinhalte:

  • VorAckerzeit (Januar bis April):
    • Erste Fortbildung für Lehrende zum Thema „GemüseAckerdemie“
    • Bildungsmaterialien für Schüler*innen zu den Themen Gemüseanbau, biologische Vielfalt und Bodenfruchtbarkeit
    • Umgraben und Vorbereiten des Ackers
    • Erster Pflanztermin
  • AckerZeit (April bis Oktober):
    • Hauptteil des Programms
    • Besteht hauptsächlich aus Arbeit auf dem Acker
    • Dazu gehört das Pflanzen, Pflegen, Ernten und Vermarkten des Gemüses
    • Zweite Fortbildung für Lehrende zum Thema „AckerPraxis“
  • NachAckerzeit (Oktober bis Dezember):
    • Abschluss der Ackerpraxis mit Erntedankfest
    • Mulchen des Ackers
    • Themenarbeit und Exkursionen, zum Beispiel zu: „AckerGlobal“, Lebensmittelverschwendung, Sortenvielfalt und vielen anderen Themen

AckerKita und GemüseKlasse

Kita-Kind bei der Mangoldernte.
Kita-Kind bei der Mangoldernte. (Foto: Katharina Kühnel)

AckerKita

Auch Kitas können am Programm der GemüseAckerdemie teilnehmen. Die AckerKita ist nicht in drei klare Phasen gegliedert, sondern es geht hauptsächlich um das Ackern im eigenen Garten. Kinder und Erzieher*innen bauen gemeinsam einige Gemüsesorten an, die sie anschließend gießen, jäten und ernten. Auch für die AckerKita bietet die GemüseAckerdemie Bildungsmaterialien, Fortbildungen und eine kontinuierliche Betreuung an.

GemüseKlasse

Das abgespeckte Programm der AckerSchule bildet die GemüseKlasse: Dabei wird im eigenen Klassenraum Gemüse in Hochbeeten angebaut. Wöchentlich arbeiten Schüler*innen eine halbe Stunde an den Beeten und übernehmen die nötigen Aufgaben. Wie in der AckerSchule wird das Programm durch theoretische Bildungsmaterialien ergänzt: Sie behandeln zum Beispiel Naturzusammenhänge, gesunde Ernährung, Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel und ähnliche Themen.

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