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Kino-Tipp: Das Kapital im 21. Jahrhundert

Film Das Kapital im 21. Jahrhundert
Foto: 2019 Upside and GFC (Capital) limited

„Das Kapital im 21. Jahrhundert“ ist ein Film über Geld, Macht und Klassenkämpfe. Eigentlich der Stoff aus dem sonst Romane sind – nur hier ist er echt. Ein Film, der alle betrifft.

„Das Kapital im 21. Jahrhundert“ : Der Film zum Buch

Ein Sachbuch ins Kino zu bringen, ist an sich schon ungewöhnlich – noch dazu, wenn der Hauptdarsteller etwas so abstraktes ist wie Kapital.

Der Film „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ geht dem Thema Geld und den Problemen der Marktwirtschaft auf den Grund. Dazu nimmt er den Zuschauer mit auf eine Reise durch die Geschichte des Kapitals. Du erfährst, dass sich Geld und dadurch Macht immer wieder bei einigen Wenigen sammelt. Die Folge: Soziale Ungerechtigkeit. Im Film zeigen eindrückliche Bilder, wie groß der Unterschied zwischen Arm und Reich auch heute noch ist.

Der Regisseur Justin Pemberton lässt Historiker, Wirtschaftswissenschaftler und Finanzexperten zu Wort kommen. Sie kommentieren, wie die (Wirtschafts-)Welt zu dem geworden ist, was sie heute ist. Als der Sozialismus mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion endete, blieb ein globaler Kapitalismus übrig. Nur ob mit dem Kapitalismus auch der beste Weg gesiegt hat, ist noch offen.

Der Film blickt auch in die Zukunft. Er entwirft Möglichkeiten, welche Bedeutung Kapital für kommende Generationen haben könnte. Das Geld und Lohn dabei einen anderen Stellenwert bekommt, wird spätestens nach dem Film klar.

„Das Kapital im 21. Jahrhundert“ erzählt die Geschichte des Kapitalismus

Eine Szene aus dem Film
Eine Szene aus dem Film (Foto: 2019 Upside and GFC (Capital) limited)

Der Dokumentarfilm „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ greift das zentrale Thema aus der Buchvorlage auf. Der Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Piketty erörtert in seinem Bestseller die Frage: Warum hat es der Mensch im 21. Jahrhundert noch nicht geschafft, die Armut in der Welt zu besiegen?

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Welt schneller verändert, als in den Jahrhunderten davor. Sie ist demokratischer geworden und technologischer Fortschritt hätte den Menschen Wohlstand bringen können. Dennoch sammelt sich Geld schneller bei denen an, die schon viele Reichtümer besitzen. Das Kapital ist ungleich verteilt.

Der Film führt mit Beispielen aus der Vergangenheit und Gegenwart vor Augen, was extreme Unterschiede zwischen Arm und Reich bewirken können. Die entstehenden Spannungen suchten sich immer wieder Ventile. Der Film zeigt dies an konkreten Ereignissen, wie beispielsweise der Französischen Revolution.

Der Titel des Bestsellers „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ ist nicht zufällig gewählt, sondern knüpft an das Werk von Karl Marx „Das Kapital“ an. In seinem Werk prangert Marx die Not der Fabrikarbeiter in den Anfangsjahren der Industrialisierung an. Seine Schlussfolgerung damals: Es kommt zum Klassenkampf.

So düster, wie Karl Marx die Zukunft vor rund 130 Jahren sah, muss die Zukunft nicht aussehen. Aber ohne grundlegende Änderungen unseres jetzigen (Wirtschaft-) Lebens wird es nicht gehen.

Kein Film nur für Betriebswirtschaftler

Fazit:

Der Film führt den Zuschauer durch rund 200 Jahre Kapitalismus. So verdichtet, über die Jahrhunderte die Mechanismen des Geldes zu betrachten, ist neu. Mit diesem Ansatz sorgte Thomas Piketty in seinem Buch für Aufsehen. Ob seine Schlussfolgerungen und Lösungen aus diesen Beobachtungen alle stimmig sind, darüber diskutiert die Fachwelt noch.

Der  Kinofilm „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ ist kein trockener Lehrfilm nur für Betriebswirtschaftler. Modern aufgemacht, erklärt der Film, wie Finanzmärkte unser Leben beeinflussen. Er zeigt, dass modernes Wachstum und Globalisierung zwar die Menge des Geldes vermehrt haben, aber trotzdem nicht alle einen fairen Teil davon abbekommen.

Kinostart ist der 17.Oktober 2019

Mehr zum Thema: Bedingungsloses Grundeinkommen oder Postwirtschaftökonomie

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