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Kräuter trocknen – 4 Kräuter, die sich gut eignen

getrocknete Kräuter
Foto: Colourbox.de/ LiliGraphie

Kräuter trocknen hat eine lange Tradition, die heutzutage leider immer weniger praktiziert wird. Wie du Kräuter für den Winter trocknen kannst, zeigen wir dir und stellen dir vier wichtige Heilkräuter vor.

Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und Spitzwegerich - vier weit verbreitete Heilkräuter
Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und Spitzwegerich – vier weit verbreitete Heilkräuter
(Foto: Melanie von Daake / utopia)

Das Trocknen von Kräutern ist eine Tradition, die inzwischen fast in Vergessenheit geraten ist. Früher wurden die Kräuter vom Frühjahr bis zum Spätsommer gesammelt und für die Zeit vorbereitet, in der die frischen Pflanzen nicht verfügbar waren.

Wir zeigen dir wie du Wildkräuter trocknen kannst, sei es als Heilmittel oder zum Kochen. Wir stellen dir auch vier Wildkräuter – „heilende Unkräuter“ vor: Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe und Spitzwegerich. Diese Heilkräuter sind weit verbreitet in Gärten und auf Wiesen und lassen sich gut trocknen.

Wichtige Hinweise:

  1. Wie bei anderen Heil- und Lebensmitteln auch, können allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe auftreten. 
  2. Die Nutzung von Heilkräutern ersetzt bei schwerwiegenden oder länger anhaltenden Symptomen nicht den Gang in die Arztpraxis.

Kräuter sammeln und trocknen

Kräuter sammeln und trocknen ist nicht aufwendig und du kannst sie ganz einfach trocknen, um sie im Winter als Heilmittel oder in der Küche einzusetzen.

Das solltest du beim Kräutersammeln beachten:

  • Zuerst solltest du sichergehen, dass das Kraut, das du sammelst, auch wirklich die gewünschte Pflanze ist. Zur Bestimmung der Heilkräuter gibt es zahlreiche Literatur, z.B. bei **Ecobookstor oder **Amazon oder Apps für dein Smartphone.
  • Am besten trocknest du nur Pflanzenteile, die frisch sind.
  • Ernte möglichst die jungen Pflanzen.
  • Am besten erntest du die Kräuter kurz vor der Blüte.
  • Der geeignete Zeitpunkt zum Sammeln ist ein sonniger Spätvormittag, dann sind die Kräuter trocken vom Morgentau und haben eine hohe Konzentration an ätherischen Ölen.

Das solltest du beim Kräutertrocknen beachten:

Am besten trocknen Kräuter an der Luft. Zum einen werden die ätherischen Öle in den Kräutern auf diese Weise bewahrt und zum anderen ist diese Methode nachhaltiger, da du keinen Energieaufwand dabei hast. Für das Lufttrocknen gehst du wie folgt vor:  

  1. Binde die Kräuter mit einer Schnur zu kleinen Sträußen zusammen.
  2. Hänge die Büschel kopfüber, z.B. auf einem Wäscheständer, zum Trocknen auf.
  3. Das beste Ergebnis erzielst du, wenn die Kräuter in einem warmen (zwischen 20 und 30 Grad Celsius), dunklen und gut belüfteten Raum hängen.

Nach einigen Tagen sind die Kräuter fertig getrocknet. Das erkennst du daran, dass sie rascheln und sich schön trocken anfühlen. 

Nun kannst du die Kräuter in Schraubgläser (online bei **Avocadostore) füllen und dunkel aufbewahren. So bleiben sie – luftdicht verschlossen – lange haltbar.

1. Brennnessel – wirksam als getrocknetes Heilkraut in Tee

Getrocknet ist die Brennnessel ein schmackhafter Tee.
Getrocknet ist die Brennnessel ein schmackhafter Tee.
(Foto: Melanie von Daake / utopia)

Die Brennnessel ist in den meisten Gärten verbreitet und wird als unangenehmes Unkraut empfunden. Sie ist jedoch ein vielseitiges Wildkraut, und enthält Vitamin C, Karotonoide (die Vorstufe zu Vitamin A) sowie Gerbstoffe und Mineralien. 

Zum Trocknen schneidest du die jungen Pflanzen mit Handschuhen unter dem untersten Blatt ab und bindest sie zu Bündeln. Ist die Brennnessel getrocknet, schneide die einzelnen Blätter ab.

Getrocknete Brennnesselblätter kannst du wunderbar als Brennnesseltee nutzen. Auch in der Küche kannst du die getrockneten Brennnesselblätter vielseitig einsetzen, z.B. in selbstgebackenem Brot oder in fruchtigen Smoothies mit regionalen Zutaten.

Wichtiger Hinweis: Brennnesseln enthalten Histamine und können eine allergische Reaktion auslösen.

2. Löwenzahn – regt Stoffwechsel und Verdauung an

Der Löwenzahn - enthaltene Bitterstoffe regen Stoffwechsel und Verdauung an.
Der Löwenzahn – enthaltene Bitterstoffe regen Stoffwechsel und Verdauung an.
(Foto: Melanie von Daake / utopia)

Der Löwenzahn ist mehr als nur die lustige Pusteblume, er hat auch heilende Eigenschaften. So enthält der Löwenzahn Bitterstoffe, die als Tee deinen Stoffwechsel und die Verdauung anregen. Trocknen für Löwenzahntee nur die jungen und zarten Blätter. Breite sie dafür auf einem Teller oder Backblech aus und stelle sie an einen trockenen, gut belüfteten Ort.

In der Küche wird der Löwenzahn nur frisch genutzt. Die jungen Blätter und Wurzeln kannst du Salaten oder Suppen hinzufügen oder in Öl anbraten.

Wichtiger Hinweis: Löwenzahn ist mit Vorsicht zu genießen. Der Saft in den Stängeln und den Blättern wird von der Giftzentrale Bonn als leicht giftig eingestuft.

3. Schafgarbe – entzündungshemmend und krampflösend

Die Schafgarbe hilft bei Verdauungsbeschwerden.
Die Schafgarbe hilft bei Verdauungsbeschwerden.
(Foto: Melanie von Daake / utopia)

Die Schafgarbe kommt in den meisten Gärten als Unkraut vor. Sie ist jedoch ein wertvolles Heilmittel, da die in ihr enthaltenen Öle entzündungshemmende und krampflösende Wirkung haben. Um sie zu trocknen, binde kleine Sträuße oder lege die Stängel auf einem Backblech oder ähnlichem aus.

So kannst du sie getrocknet gut bei Magen-Darm oder Menstruationsbeschwerden als Tee (Mengenangaben siehe Löwenzahntee).

Du kannst die getrocknete Schafgarbe auch als Gewürz, z.B. in Suppen oder für selbstgemachtes Kräutersalz nutzen. Für das Kräutersalz vermischt du die vom Stängel gelösten Blätter mit etwas Salz und mörserst die Mischung gründlich. Nun fügst du gröberes Salz hinzu und vermischt alles. So erhältst du ein leckeres grünes Salz. 

Wichtiger Hinweis: Die Scharfgabe gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler. Falls du allergisch gegen Korbblütler bist, solltest du die Finger von Scharfgarbe lassen.

4. Spitzwegerich – getrocknet ein gutes Heilkraut gegen Husten

Trockne Spitzwegerich für selbstgemachten Hustensaft.
Trockne Spitzwegerich für selbstgemachten Hustensaft.
(Foto: Melanie von Daake / utopia)

Der Spitzwegerich enthält Schleimstoffe sowie Auzubin, ein Glykosid mit antibiotischer Wirkung. Damit ist die Pflanze zur Behandlung von Husten geeignet, da sie ihn lindert und gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum hilft. So kannst du das Heilkraut getrocknet als Tee (wie den Löwenzahntee aufgießen) oder Sirup nutzen. Auch hier gilt, sollte der Husten lange anhalten, suche bitte ärztlichen Rat, um eine chronische Erkrankung zu vermeiden.

Auch in der Küche kannst du ihn anwenden. Du kannst die getrockneten Blätter z.B. für ein Wildkräutersalz (siehe Schafgarbe) oder -öl mit den anderen vorgestellten Kräutern nutzen. 

Für das gemischte Wildkräuteröl packst du zu gleichen Teilen die getrockneten Blätter in eine Flasche aus dunklem Glas, bis sie knapp zur Hälfte gefüllt ist. Nun gießt du das Öl (kaltgepresstes Bio-Raps- oder Olivenöl) über die Kräuter bis die Flasche gut gefüllt ist und lässt die Mischung gut verschlossen für einige Wochen ziehen.

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