kräuterlikör selber machen
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Kräuterlikör selber machen: Grundrezept für verschiedene Kräuter

Kräuterlikör selber zu machen ist nicht schwierig. Wenn du deinen eigenen Likör ansetzt, kannst du frei entscheiden, welche Kräuter du dafür verwendest. Hier findest du Tipps zur Kräuterauswahl und ein einfaches Grundrezept.

Kräuterliköre gehören in vielen Kulturen zur kulinarischen Tradition. In Deutschland werden sie oft nach reichhaltigem Essen serviert, um die Verdauung anzuregen. Viele schätzen sie auch einfach aufgrund ihres aromatischen Geschmacks.

In der Zusammensetzung können Kräuterliköre sehr unterschiedlich sein. Normalerweise bildet eine Mischung verschiedener Kräuter die geschmackliche Grundlage. Welche Sorten zum Einsatz kommen und in welchem Mengenverhältnis sie zueinander stehen, hängt vom jeweiligen Rezept ab. 

Wenn du deinen Kräuterlikör selber machst, kannst du selbst entscheiden, welche Kräuter du verwendest. So lässt der Likör sich leicht an deinen persönlichen Geschmack anpassen. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über verschiedene Aromen und stellen dir ein Grundrezept vor, das du beliebig abwandeln kannst.

Kräuterlikör selber machen: Frische oder getrocknete Kräuter?

Kräuterlikör kannst du entweder mit frischen oder mit getrockneten Kräutern zubereiten.

Wenn du frische Kräuter verwenden möchtest, achte auf die jeweiligen Erntezeiten. Grundsätzlich solltest du Küchenkräuter in Bio-Qualität einkaufen, um chemisch-synthetische Pestizide zu umgehen. Das gilt nicht nur für frische Ware, sondern auch für getrocknete. Gerade konventionelle Trockengewürze sind häufig schadstoffbelastet. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Bio-Gewürze kaufen: die wichtigsten Marken und Online-Shops .

Kräuterlikör selber machen – diese Kräuter eignen sich

Für Kräuterlikör kannst du sowohl getrocknete als auch frische Kräuter verwenden.
Für Kräuterlikör kannst du sowohl getrocknete als auch frische Kräuter verwenden. - CC0 / Pixabay / ariesa66

Welche Sorten du verwendest, bleibt ganz dir überlassen, wenn du Kräuterlikör selber machst. Folgende Sorten eignen sich zum Beispiel gut:

  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano oder Basilikum. Thymian und Rosmarin sind immergrüne Sorten, die du das ganze Jahr über frisch ernten kannst. Auch bei Basilikum ist das oft möglich, sofern die Pflanze mehrjährig ist. Die beste Erntezeit für Oregano liegt zwischen Juli und August, wenn er in Blüte steht. Grundsätzlich kannst du ihn aber im ganzen Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst ernten.      
  • Liebstöckel hat einen würzigen, sehr charakteristischen Eigengeschmack, dem er auch den Beinamen „Maggikraut“ verdankt. Ernten kannst du frischen Liebstöckel vom Frühjahr bis zum Herbst. 
  • Salbei ist ein kräftiges Gewürz mit leichter Bitternote. Sein Aroma wird manchmal auch mit Kampfer oder Kiefer verglichen. Seine Erntezeit liegt zwischen Mai und August. 
  • Minze enthält Menthol und schmeckt dadurch kühl und erfrischend, aber auch leicht scharf. Frische Minze kannst du vom Frühjahr bis zum ersten Frost ernten. 
  • Kamille hat einen milden, blumigen und leicht erdigen Geschmack. Ihre Erntezeit fällt mit der Blütezeit zwischen Juni und September zusammen. 
  • Anissamen haben einen starken, lakritzähnlichen Eigengeschmack. Ernten kannst du sie einige Wochen nach der Blütezeit, also im September oder Oktober. 
  • Fenchelsamen sind Anissamen im Geschmack sehr ähnlich. Erntereif sind sie im Spätsommer oder im Frühherbst, sobald sie eine grau-braune Farbe annehmen.
  • Lorbeer schmeckt frisch sehr bitter. Wenn du Kräuterlikör selber machst, solltest du besser auf getrocknete Blätter zurückgreifen, um einen angenehmeren Geschmack zu erhalten. 
  • Gewürznelken sind sehr geschmacksintensiv und schmecken gleichzeitig blumig und etwas scharf. Auch sie solltest du besser nur im getrockneten Zustand verwenden. 

Wenn du möchtest, dass die einzelnen Kräuter ausgeglichen miteinander harmonieren, solltest du sie in gleichen Mengen verwenden. Wir empfehlen als Faustregel, dem Likör zwei Gramm von jeder Sorte hinzuzufügen. Du kannst bestimmte Kräuter aber auch in größeren Mengen verwenden, wenn sie geschmacklich stärker hervortreten sollen. Als alkoholische Grundlage verwendest du am besten eine klare Spirituose wie Korn oder Wodka.

Kräuterlikör: Das Grundrezept

Wenn du Kräuterlikör selber machst, kannst du die Zutaten frei bestimmen.
Wenn du Kräuterlikör selber machst, kannst du die Zutaten frei bestimmen. - CC0 / Pixabay / pictavio

Zutaten

fürLiter
1 l
klarer Alkohol (z.B. Wodka oder Korn)
800 g
Zucker
2 g
Kräuter (pro Sorte)
Abrieb einer Bio-Zitrone (optional)
Honig oder Agavendicksaft (optional)

Zubereitung

Zubereitung
ca. 15 Minuten
  • 1

    Fülle den Alkohol in ein luftdicht verschließbares Gefäß, zum Beispiel eine Flasche. Beachte, dass die Flasche groß genug sein muss, um anschließend auch die restlichen Zutaten noch aufzunehmen.

  • 2

    Füge den Zucker hinzu. Das geht am einfachsten mit einem Trichter.

  • 3

    Wasche, putze und zerkleinere die Kräuter deiner Wahl. Fülle sie anschließend ebenfalls in die Flasche.

  • 4

    Zum Schluss kannst du nach Belieben noch etwas geriebene Zitronenschale hinzufügen. Verwende auf jeden Fall eine Bio-Zitrone, die nicht mit synthetischen Pestiziden belastet ist. 

  • 5

    Verschließe die Flasche oder das Gefäß luftdicht und lass den selbstgemachten Kräuterlikor vier bis sechs Wochen lang an einem warmen Ort ziehen. Schüttle den Likör täglich gut durch oder rühre ihn um.

  • 6

    Seihe den Kräuterlikör nach Ablauf der Ziehzeit durch ein feinmaschiges Sieb ab. Fülle ihn anschließend in eine dunkle Glasflasche und verfeinere ihn nach Wunsch noch mit etwas Honig oder Agavendicksaft

  • 7

    Bewahre den Kräuterlikör kühl und dunkel auf. Durch den hohen Zuckeranteil hält er sich problemlos mehrerer Jahre. 

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Rezept zuletzt aktualisiert am 16.04.2022
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Themen dieses Rezepts
Autor
Philipp Multhaupt
Philipp Multhaupt
Philipp Multhaupt hat Literaturwissenschaft studiert und arbeitet seit 2016 als Lektor, Übersetzer und freier Autor. Für Utopia schreibt er seit 2019, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Garten.
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