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Luffa-Gurke anbauen und Schwamm ernten: So klappt’s

luffa gurke
Foto: CC0 / Pixabay / Juhele

Aus der Frucht der Luffa-Gurke kannst du ganz einfach deinen eigenen Schwamm herstellen. Wenn du einen warmen Ort für sie wählst, wächst die Pflanze auch im Garten. Hier erfährst du alles Wissenswerte über Anbau, Pflege und Ernte der Luffa-Gurke.

Die Luffa-Gurke (Luffa aegyptica) gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist auch unter dem Namen Schwammkürbis bekannt. Diesen Namen verdankt sie ihrem Gewebeskelett, das sich als Küchenschwamm oder zur Körperpflege verwenden lässt. 

Die junge Frucht ist außerdem reich an Vitamin C und schmeckt gut in frischen Gerichten. Die gelbe Blüte ist essbar, ziert Salate und bietet Lebensraum für Bestäuberinsekten.  

Wenn du die Luffa-Gurke selber anbauen möchtest, musst du einige Dinge beachten. Die Pflanze stammt ursprünglich aus tropischen Ländern wie Asien und Afrika. Deshalb ist sie nicht an kälteres Klima in der gemäßigten Zone angepasst. Der richtige Standort ist für eine erfolgreiche Ernte entscheidend. 

Luffa-Gurke pflanzen: Der richtige Standpunkt

Die Luffa-Gurke ist eine Kletterpflanze und bevorzugt warme, sonnige Standorte.
Die Luffa-Gurke ist eine Kletterpflanze und bevorzugt warme, sonnige Standorte.
(Foto: CC0 / Pixabay / attempted)

Damit die Luffa-Gurke im hiesigen Klima wachsen kann, musst du einen geeigneten Standort im Garten wählen. Die Pflanze ist an tropisches Klima angepasst und gedeiht am besten an Orten, die die folgenden Bedingungen erfüllen: 

  • sonnig und warm
  • windgeschützt 
  • fruchtbarer, humusreicher Boden
  • feuchte Erde

Kalte und nasse Bergregionen sind für den Anbau der Luffa-Gurke nicht geeignet. Mildere Weinanbaugebiete bieten dagegen meist sehr gute Voraussetzungen für eine reiche Ernte. 

Um die Luffa-Gurke zu Hause anzupflanzen, hast du einige Möglichkeiten. Am besten gedeiht die Pflanze unter Glas, in einem Gewächshaus oder in einem Folienzelt (Polytunnel). Auch ein geräumiger Wintergarten eignet sich als Standort. Pflanze das Kürbisgewächs alternativ in einem großen Pflanzenkübel auf einer geschützten Terrasse oder deinem Balkon an. 

Bedenke bei der Standortwahl die Wuchshöhe von bis zu zweieinhalb Metern. Die Kletterpflanze bildet lange Ranken und braucht deshalb ausreichend Platz sowie ein Gerüst als Rankhilfe. 

Tipp: Kultiviere die Luffa-Gurke idealerweise an einem starken Zaun. Dieser dient gleichzeitig als Windschutz und Rankhilfe.

Luffa-Gurke pflanzen: So klappt’s

Schütze die Luffa-Gurke vor Frost und pflanze sie erst Mitte Mai nach draußen.
Schütze die Luffa-Gurke vor Frost und pflanze sie erst Mitte Mai nach draußen.
(Foto: CC0 / Pixabay / SandeepHanda)

Die Jungpflanzen kannst du selber aus den Samen der Luffa-Gurke in einer Vorkultur ziehen. Alternativ erhältst du die vorgezogenen Pflanzen in einem Gartencenter. 

Beginne mit dem Vorziehen zwischen März und April. Weiche dazu die Samen für einen Tag in Wasser ein. Das erleichtert den Keimprozess. Pflanze sie dann mit einem Abstand von circa drei Zentimetern in ein Behältnis mit Anzuchterde (erhältlich in etwa im Avocadostore**). 

Die Samen keimen ab etwa 20 Grad Celsius. Stelle sie bei Zimmertemperatur in die Wohnung, den Wintergarten oder ein Gewächshaus. Die Keimdauer beträgt zehn bis 20 Tage. Halte die Erde der Jungpflanzen stets leicht feucht. Alternativ erhältst du die vorgezogenen Pflanzen in einem Gartencenter. 

Die Luffa-Gurke ist kälteempfindlich und verträgt keinen Frost. Pflanze die jungen Kürbisgewächse deshalb erst Mitte Mai ins Freiland, wenn sicher kein Bodenfrost mehr bevorsteht. Um die Jungpflanzen ins Freiland oder den Kübel zu setzen, gehe wie folgt vor:

  1. Wähle den geeigneten Standort und reichere den Boden nach Bedarf mit etwas humusreichem organischem Dünger an.
  2. Grabe ein Loch, das das anderthalbfache Volumen des Wurzelballens hat.
  3. Setzte die Jungpflanze in das Loch und bedecke die Wurzeln mit Erde. Drücke die Erde vorsichtig an.
  4. Achte auf einen Abstand von circa 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen.  
  5. Gieße die junge Luffa-Gurke vorsichtig mit etwas Wasser an.

Tipp: Solltest du keine Möglichkeit haben, die Luffa-Gurke nach oben ranken zu lassen, dann lasse sie über den Boden wachsen. Dabei besteht jedoch die Gefahr von Fäulnis durch Bodennässe. 

Die beste Pflege für die Luffa-Gurke

Die Luffa-Pflanze braucht fruchtbaren Boden und gleichmäßige Feuchtigkeit.
Die Luffa-Pflanze braucht fruchtbaren Boden und gleichmäßige Feuchtigkeit.
(Foto: CC0 / Pixabay / PetrGanaj)

Mit der richtigen Pflege gedeiht die Luffa-Gurke und trägt zahlreiche Früchte, aus denen du später Schwämme herstellen kannst. Beachte bei der Pflege folgenden Tipps:

  • Die Luffa-Gurke ist eine Kletterpflanze. Deshalb ist das wichtigste Element der Pflege das Auf- und Festbinden. Binde die Triebe dazu mit einer Naturkordel lose um die Rankhilfe. Das Festbinden ist nötig, sobald die Triebe sich nicht mehr alleine oben halten können.
  • Gieße die Luffa-Gurke regelmäßig, um den Boden feucht zu halten. Vermeide dabei Staunässe, da diese zu Fäulnis führt. Arbeite etwas Mulch (zum Beispiel Reisig oder Stroh) in die Erde ein. So wird die Feuchtigkeit länger im Boden gespeichert. Siehe dazu: Mulchen: Material, Tipps und mögliche Risiken
  • Dünge die Luffa-Gurke alle ein bis zwei Monate. Der Dünger sollte reich an Kalium und arm an Stickstoff sein. Deinen eigenen Kompost anlegen kannst du übrigens nicht nur im Garten: Kompost lässt sich auch mit einem Küchenkomposter oder auf dem Balkon herstellen.
  • Das Schneiden der Pflanze ist nicht nötig, kann jedoch ihr Wachstum verbessern. Schneide die Pflanze erst nach der Blütezeit (Juli bis September). Entferne dabei einige (nicht alle) der welken Blüten und schneide die untersten vier Seitenzweige ab. So kann die Luffa-Gurke mehr Kraft in die verbliebenen Triebe stecken. 

Übrigens: Die Luffa-Gurke ist eine einjährige Kletterpflanze. Du kannst sie also nicht überwintern, sondern musst sie jedes Jahr neu pflanzen.  

Luffa-Gurke ernten und verwenden

Der Luffa-Schwamm eignet sich zum Reinigen von Körper, Oberflächen oder Lebensmitteln.
Der Luffa-Schwamm eignet sich zum Reinigen von Körper, Oberflächen oder Lebensmitteln.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Die Erntezeit der Luffa-Gurke ist im Spätsommer und Herbst (September bis Oktober). Die salatgurken-ähnlichen Schwammkürbisse sind zylinderförmig, erreichen eine Länge von sechs bis 25 Zentimetern und einen Durchmesser von zweieinhalb bis sechs Zentimetern.

Am Ende des Sommers verfärben sich die Früchte gelb und die Schale wird spröde. Das sind die Anzeichen, dass die Luffa-Gurke erntereif ist. Du kannst die Früchte bis zum ersten Frost an der Pflanze hängen lassen. Um die Luffa-Gurke zu ernten, schneide sie am Stielansatz mit einem scharfen Messer ab. 

Um deinen eigenen Luffaschwamm aus einer Gurke herzustellen, folge diesen einfachen Schritten: 

  1. Schäle die Luffa-Gurke mit einem Sparschäler oder einem Küchenmesser. 
  2. Schneide die Enden großzügig ab. 
  3. Weiche das Gewebe für einige Tage in einem Wasserbad ein.
  4. Entferne Fruchtfleisch und Samen, indem du beides unter fließendem Wasser vorsichtig herausdrückst.
  5. Übrig bliebt das Skelett der Luffa-Gurke. Trockne es für einige Tage an einem warmen, luftigen Ort. 
  6. Schneide das Skelett mit einem scharfen Messer in handliche Scheiben. 

Das weiße Skelett ist im trockenen Zustand hart und rau, im Wasser dagegen weicht es auf. Dieses Fasergewebe bildet die Grundlage für den vielseitig einsetzbaren Schwamm. Verwende den Luffaschwamm als Alternative zum Putzschwamm aus Plastik oder als Topfkratzer. Auch in der Kosmetik findet der Schwamm Verwendung. Nutze ihn zum Baden, für dein Peeling oder als Deko in Haus und Bad. 

Übrigens: Die jungen Luffa-Früchte schmecken ähnlich wie Zucchini. Du kannst sie wie Salatgurken zubereiten und verzehren. 

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