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Mediatheken-Tipp: Alles für die Tonne

Alles für die Tonne
Foto: ZDF / Screenshot

Die Dokumentation „Alles für die Tonne“ prangert den Recycling-Wahnsinn in Deutschland an: Während wir brav unseren Müll trennen, wird der in den meisten Fällen nicht recycelt, sondern verbrannt. Was läuft da schief?

Seit vielen Jahren gibt es immer mehr Plastikverpackungen in den Geschäften – das ist kein Geheimnis. Nicht neu ist auch, dass wir Deutschen als Recycling-Weltmeister gelten. In keinem anderen Land trennen die Menschen so streng ihren Müll wie in Deutschland. Was dann mit dem Müll passiert, zeigt die ZDF-Dokumentation „Alles für die Tonne“: Fast der gesamte Müll wird einfach verbannt. Recycling? Fehlanzeige…

Alles für die Tonne: ZDF-Dokumentation kritisiert Recycling

Mülltrennung lernen Kinder schon früh - doch am Ende wird alles verbannt.
Mülltrennung lernen Kinder schon früh – doch am Ende wird alles verbannt. (Foto: ZDF / Screenshot)

Viele Verpackungen sehen vor allem schick aus, lassen sich aber nicht oder nur schlecht recyceln. Während einige EU-Politiker in der Dokumentation ein Umdenken der Müll- und Verpackungs-Industrie hin zu echtem Recycling fordern, haben die beteiligten Unternehmen daran keinerlei Interesse. Ihr Geschäft brummt, weil immer mehr Müll anfällt. Echtes Recycling wäre teurer als den Müll einfach zu verbrennen. Auch das Bundesumweltministerium will der Müll-Industrie keine neuen Vorschriften machen und verfolgt auch nicht das Ziel, den gesamten Müll zu recyceln – das hat ernste Folgen für die Umwelt.

Doku im Stream schauen: Link zur ZDF-Mediathek

Rund 90 Prozent der Abfälle in Deutschland werden wiederverwertet. Konkret heißt das aber fast immer, dass Plastik verbrannt und die dabei gewonnene Energie verkauft wird. Laut dem Wuppertal Institut recyceln Unternehmen 40 Prozent des Plastikmülls – das seien aber vor allem PET-Flaschen und kein Verpackungsmüll. Die EU schreibt zwar vor, dass Recycling Vorrang vor Müllverbrennung habe. Doch weil das Verbrennen günstiger als das Recyceln ist, erhalten oft Müllverbrennungsanlagen den Zuschlag.

Recycling-Mythos: Doku entlarvt die Müll-Industrie

Das Problem „Plastik“ betrifft uns alle:

  • Plastik ist biologisch kaum abbaubar und gelangt als Mikroplastik in Gewässer und Trinkwasser.
  • Da wenig Plastik recycelt wird, muss immer wieder neues Plastik für unnötige Verpackungen hergestellt werden – aus der knappen Ressource Erdöl.
  • Bei dieser Plastik-Produktion fallen meist giftige Gase an.
  • Viele Plastikverbindungen stehen zudem im Verdacht, hormonell zu wirken.
  • Nicht alles Plastik gelangt zurück in den Müllkreislauf: Plastikteile landen in Flüssen und im Meer, sodass viele Tiere daran sterben.

Die Doku „Alles für die Tonne“ macht vor diesem Hintergrund deutlich, wie wenig gegen Plastik-Recycling getan wird. Es geht beim Thema Plastikmüll oft nur um die Profitmaximierung von Unternehmen, statt um Umweltschutz und Nachhaltigkeit, so die Kritik.

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