Smart Meter: Vorteile, Nachteile – und was der Einbau kostet

smart meter 2025
Foto: CC0 / Pixabay / rgaudet17

Smart Meter sollen bis 2032 alle Stromzähler in Deutschland ersetzen. Warum, was du dafür tun musst, wie viel es dich kostet und welche Vor- und Nachteile Smart Meter haben, erklären wir dir ausführlich.

Bei einem Smart Meter handelt es sich um einen intelligenten Stromzähler, der an das Internet angeschlossen ist und in Echtzeit den Stromverbrauch übermittelt.

Denn: In Zukunft werden wir immer mehr Strom benötigen – Stichworte Wärmepumpe und E-Auto. Gleichzeitig übernehmen erneuerbare Energien immer mehr die Stromproduktion. Das bringt einige Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise schwankende Strommengen und die Netzstabilität.

Hierbei sollen Smart Meter helfen, die in Deutschland bis 2032 alle alten Stromzähler ersetzen sollen (Quelle: Bundeswirtschaftsministerium).

Einmal angeschlossen, können Smart Meter Echtzeitdaten zum Stromverbrauch an den Netzbetreiber und den Stromanbieter senden. Das erleichtert nicht nur die Abrechnung, ermöglicht den Haushalten dynamische Stromtarife und verhindert saftige Nachzahlungen. Netzbetreiber können Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie besser ausgleichen und flexible Verbraucher wie Wärmepumpen oder Wallboxen gezielt steuern. So tragen Smart Meter dazu bei, das Netz stabil zu halten, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Unterschiedliche Stromzähler: Was macht ein Smart Meter anders?

In Deutschland gibt es verschiedene Stromzähler, wovon einige analog und einige digital laufen. Sie unterscheiden sich in der Art, wie sie zählen und die Daten ausspielen:

  • Analoger Stromzähler: Ein analoger Stromzähler, auch als Drehscheibenzähler oder Ferrariszähler bekannt, funktioniert auf Basis einer Drehscheibe aus Aluminium. Sie bewegt sich durch den Strom, der den Zählkasten durchfließt, kontinuierlich weiter. Dadurch ändert sich der Zählerstand dem Verbrauch entsprechend. Sie sollen bis 2032 ersetzt werden.  
  • Digitaler Stromzähler: Er unterscheidet sich vom klassischen Ferraris-Zähler vor allem darin, dass er den Verbrauch auf einem Display anzeigt. Die Daten sind genauer und können oft alle 15 Minuten eingesehen werden, müssen jedoch weiterhin manuell oder lokal ausgelesen werden, da keine Funkverbindung besteht. Damit gelten digitale Stromzähler als Vorläufer der Smart Meter.
  • Smart Meter: Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem, das aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul namens Smart Meter Gateway besteht. Erst die Verbindung dieser beiden Komponenten macht aus einem gewöhnlichen digitalen Zähler einen echten Smart Meter. Im Gegensatz zu herkömmlichen digitalen Stromzählern kann ein Smart Meter Verbrauchsdaten automatisch und in Echtzeit an autorisierte Empfänger wie Netzbetreiber oder Stromlieferanten übermitteln.
  • Smart Meter Gateway: Das Smart Meter Gateway (SMGW) ist das Kommunikationszentrum eines intelligenten Messsystems. Es verbindet den digitalen Stromzähler mit externen IT-Systemen wie Netzbetreibern und erfüllt strenge Anforderungen des BSI zum Datenschutz. Das Gateway kann nicht nur Verbrauchsdaten übertragen, sondern auch externe Befehle empfangen, sodass der Netzbetreiber große Verbraucher wie Wärmepumpen oder E-Auto-Ladestationen steuern kann.

Smart Meter und Smart Home

Smart Meter ist kein geschützter Begriff. So kann es vorkommen, dass Smart-Home-Produkte und Balkonkraftwerk-Speicher einen Smart Meter benötigen, um optimal zu funktionieren. Das muss aber nicht zwangsläufig der Stromzähler von deinem Messstellenbetreiber sein. Stattdessen bieten die Hersteller eigene Messgeräte an, die sie ebenfalls als Smart Meter bezeichnen. Das kann für Verwirrungen sorgen, zumal sie ebenfalls im Zählerschrank montiert werden. Merke dir daher: Den richtigen Smart Meter („intelligentes Messsystem“) bekommst du nur von deinem Messstellenbetreiber.

Die Vorteile von Smart Metern

  • Bequemlichkeit: Das jährliche Ablesen des verbrauchten Stroms entfällt, da der Verbrauch in Echtzeit an den Stromanbieter geht. So kann er den korrekten Betrag ermitteln und monatlich in Rechnung stellen. Hohe Nachzahlungen fallen damit weg.
  • Transparenz: Jeder Haushalt sieht in Echtzeit, wie viel Strom er gerade verbraucht. So lassen sich auch unnötige Stromschlucker leichter erkennen oder hohe Verbräuche verschieben (s. dynamische Stromtarife).
  • Dynamische Tarife: Wenn viel Wind weht und die Sonne scheint, sinken dank günstiger Wind- und Solarkraft die Strompreise. Mit einem dynamischen Stromtarif kann man solche Preisschwankungen nutzen und genau in dem Moment beispielsweise die Waschmaschine, die E-Auto-Ladestation oder die Wärmepumpe besonders günstig betreiben. Dadurch lässt sich Geld sparen und es entlastet das Netz. Du benötigst dazu aber einen Smart Meter.
  • Netzstabilität: Wenn zu viel oder zu wenig Strom ins Netz fließt, kann der Netzbetreiber gezielt Verbraucher wie Wärmepumpen über ein Smart Meter drosseln. Das stabilisiert das Netz. Zudem entstehen so weniger Kosten, um Stromreserven zum Ausgleich vorzuhalten. Das kann sich langfristig an geringeren Netzentgelten bei den Haushalten bemerkbar machen.
  • Kosten sparen: Wer „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“ wie Wärmepumpe oder Wallbox besitzt und dem Netzbetreiber Zugriff gewährt, kann gemäß §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) von niedrigeren Netzentgelten profitieren. Das setzt aber ein Smart Meter voraus.
  • Energiemanagementsysteme nutzen: Smart Meter – inzwischen Standard bei neuen PV-Anlagen – können helfen, Stromeinspeisung und -Eigenverbrauch zu überwachen und mittels Energiemanagementsystem zu optimieren. Ein Smart Meter ist zudem Voraussetzung für die Direktvermarktung von Solarstrom.
  • Frühzeitige Störungserkennung: Energieversorger können Netzprobleme (z.B.  Stromausfälle oder Spannungsschwankungen) schneller erkennen und beheben, weil Smart Meter kontinuierlich Daten liefern.
Digitaler Stromzähler mit transparentem blauen Schutzgehäuse in einem weißen Schaltschrank
Digitale Stromzähler bieten oft genauere Daten als alte Ferraris-Zähler, nur Smart Meter aber können auch Echtzeitdaten an den Netzbetreiber übermitteln. (Foto: Foto: © Colourbox.de / Alfred Hofer)

Nachteile von Smart Metern

  • Kosten: Für Smart Meter entstehen zusätzliche Kosten für Verbraucher:innen (Siehe Abschnitt unten).
  • Datenschutz: Wo Geräte Daten übermitteln, besteht theoretisch immer auch das Risiko eines Datenmissbrauchs oder Hackerangriffs. Die erhobenen Daten könnten Rückschlüsse auf das Verhalten der Hausbewohner:innen zulassen, beispielsweise wann jemand zu Hause ist und welche Geräte genutzt werden.
  • Netzverbindung: Smart Meter benötigen ein Mobilfunknetz für die Datenübertragung. In ländlichen Regionen oder wenn der Stromzähler im Keller ist, kann es mitunter zu Verbindungsproblemen kommen.

Smart-Meter-Pflicht: Wer jetzt schon einen benötigt

Für manche Haushalte ist der Umstieg auf einen Smart Meter seit 2025 bereits verpflichtend. Grundlage dafür ist das 2023 verabschiedete Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, das den Umstieg auf ein digitales Zählsystem beschleunigen soll. Die Verbraucherzentrale erklärt, für wen diese Pflicht gilt:

  • Für private Haushalte mit einem Stromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 Kilowattstunden im Jahr.
  • Für Haushalte mit Strom erzeugenden Anlagen (zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen), deren Nennleistung über sieben Kilowatt liegt.
  • Für Haushalte mit einer sogenannten steuerbaren Verbrauchseinrichtung, zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer E-Auto-Ladestation.

Eigentlich sollen bis Ende 2025 bereits mindestens 20 Prozent der Haushalte, für die diese Voraussetzungen gelten, mit einem Smart Meter ausgestattet sein. Bis Ende 2028 sollen es 50 Prozent sein, bis Ende 2030 mindestens 95 Prozent. Derzeit sollen laut Bundesnetzagentur rund 16 Prozent der Pflichteinbauten erledigt sein – allerdings liegt die gesamte Einbauquote über alle Haushalte in Deutschland bei gerade einmal rund drei Prozent (Stand November 2025).

Denn die meisten Haushalte liegen mit ihrem jährlichen Stromverbrauch allerdings unter 6.000 Kilowattstunden, für sie ist der Einbau eines Smart Meters derzeit noch nicht verpflichtend.

Übrigens: Auch für Balkonkraftwerke benötigt man aktuell noch kein Smart Meter und darf übergangsweise sogar rückwärtslaufende Ferrariszähler verwenden.

Auf Wunsch hast du trotzdem die Möglichkeit, dich freiwillig für den Umstieg auf ein intelligentes Messsystem zu entscheiden.

Smart Meter: Alle Kosten im Überblick

Wie viel ein Smart Meter kostet, regelt das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG). In der Regel musst du für den Einbau nichts zahlen, nur für den Betrieb fällt eine jährliche Gebühr an.

Es gibt aber eine Ausnahme: Wenn du nicht darauf warten möchtest, dass du einen neuen Zähler bekommst, kannst du den Umbau freiwillig anstoßen. In dem Fall darf der Messstellenbetreiber dir dafür eine einmalige Gebühr berechnen. Seit Anfang 2025 liegt sie bei maximal 100 Euro.

Zur Messung des reinen Stromverbrauchs kommen folgende Kosten auf dich zu:

  • Bis 6.000 kWh pro Jahr: 30 Euro jährlich, freiwilliger Einbau: maximal 100 Euro einmalig
  • 6.000 bis 10.000 kWh pro Jahr: 40 Euro jährlich, Einbau kostenlos
  • 10.000 bis 20.000 kWh pro Jahr: 50 Euro jährlich, Einbau kostenlos
  • 20.000 bis 50.000 kWh pro Jahr: 110 Euro jährlich, Einbau kostenlos
  • 50.000 bis 100.000 kWh pro Jahr: 140 Euro jährlich, Einbau kostenlos
Smart Meter: Stromverbrauch online überwachen
Smart Meter: Stromverbrauch online überwachen (Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Hinzu kommt, dass Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Nachtspeicher und steuerbare Verbrauchseinrichtungen ihren eigenen Smart Meter benötigen. Für sie gelten folgende Preise:

  • PV-Anlage von 7 bis 15 Kilowatt: 20 Euro jährlich, Einbau kostenlos
  • PV-Anlage von 15 bis 30 Kilowatt: 50 Euro jährlich, Einbau kostenlos
  • Wärmepumpe, Nachtspeicher, steuerbare Verbrauchseinrichtung: 50 Euro jährlich, Einbau kostenlos

Die Kosten werden jedoch nicht zusammengerechnet, falls du mehrere Smart Meter benötigst. Stattdessen gilt der höchste Preis als Obergrenze für den gesamten Haushalt. Wenn du also einen Smart Meter für deinen Haushaltstrom unter 6.000 kWh/Jahr, einen für deine Wärmepumpe und einen für deine PV-Anlage mit 10 Kilowatt hast, zahlst du jährlich 50 Euro.

Was du noch über die Kosten wissen musst

  • Messstellenbetreiber: Zumeist kümmert sich der örtliche Netzbetreiber auch um die Stromzähler. Du kannst aber auch einen anderen wettbewerblichen Messstellenbetreiber wählen. Bei ihm können aber zusätzliche Kosten entstehen.
  • Einbaukosten: Die Kosten für den regulären Einbau des Smart Meters sind in den jährlichen Gebühren enthalten. Der Messtellenbetreiber darf dir also keine Rechnung für den Einbau schicken, außer du lässt ihn freiwillig einbauen.
  • Vorsicht, Abzocke: Wenn dir der Messstellenbetreiber höhere Rechnungen als erlaubt schickt, lege Beschwerde ein oder wende dich an die Schlichtungsstelle Energie e.V. Wie das geht, kannst du der Anleitung der Bundesnetzagentur
  • Alter Zählerschrank: Ältere Gebäude haben oft noch veraltete oder zu kleine Zählerschränke. Die müssen für einen Smart Meter umgebaut werden. Diese Kosten sind gesetzlich nicht reguliert und können bei größeren Arbeiten bis zu 2.000 Euro betragen.

So bekommst du einen Smart Meter

Wie du an einen Smart Meter kommst, hängt von deiner Situation ab. Wenn bei dir einer eingebaut werden muss, dann kannst du dich zurücklehnen. Dein Messstellenbetreiber kommt aktiv auf dich zu. Das kann abhängig von seinen Rollout-Plänen jedoch länger dauern. Manchmal liest man noch im Netz, dass er eine Frist von vier Monaten habe. Die gibt es jedoch nicht mehr. Sie wurde im Erneuerbaren-Energien-Gesetz durch die Formulierung „unverzüglich“ ersetzt.

Die Pflichtfälle können nicht alle auf einmal, sondern nur etappenweise mit intelligenten Messsystemen versorgt werden. Selbst wenn du zum Wechsel verpflichtet bist, musst du also unter Umständen etwas länger warten, bis der Messstellenbetreiber die nötigen Kapazitäten hat.

Wenn du aber den Prozess beschleunigen möchtest oder freiwillig ein Smart Meter haben möchtest, kannst du folgendermaßen vorgehen: 

  1. Messstellenbetreiber herausfinden: Um herauszufinden, wer dein Messstellenbetreiber ist, suche nach einer 13-stelligen Nummer auf deiner Stromrechnung. Gib sie dann auf folgender Energie-Code-Website ein. Die Datenbank nennt dir dann deinen Messstellenbetreiber.
  2. Smart Meter beantragen: Die Messstellenbetreiber haben keine einheitlichen Abläufe. Sieh am besten auf der Website nach, ob es für den Smart-Meter-Einbau ein Antragsformular gibt. Wenn nicht, nutze das Kontaktformular oder schreibe ihm formlos per E-Mail.
  3. Einbau und Einrichtung: Wenn mit dem Antrag alles glatt läuft, bekommst du einen Einbau-Termin. Ein:e Techner:in baut dir dann den Smart Meter ein und gibt dir eine Einweisung. Danach kannst du ihn direkt nutzen und in der Regel auch deinen Verbrauch über eine App direkt einsehen.

Aufpassen solltest du, wenn du zur Miete wohnst: Dann kann es sein, dass die Entscheidung über den Einbau eines Smart Meter nicht bei dir, sondern bei deiner Vermieterin oder deinem Vermieter liegt. Sicherheitshalber solltest du dann zuerst das Gespräch suchen.

Smart-Meter-Einbau: Wettbewerbliche Messstellenbetreiber

Wenn dir der Smart Meter Einbau nicht schnell genug geht, kannst du auch überlegen, deinen Messstellenbetreiber zu wechseln. Denn du bist nicht verpflichtet, deinen grundzuständigen Messstellenbetreiber (gMSB) zu nutzen und kannst auch zu einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber (wMSB) gehen.

Diese Unternehmen bieten häufig zusätzliche Services wie Apps zur Verbrauchsanalyse oder speziell zugeschnittene Tarife an. Einige werben auch damit, besonders schnell den Zähler auszutauschen, wie das PV Magazine berichtete. Jedoch können dadurch höhere Kosten anfallen.

Diese intelligenten Stromzähler gibt es

Smart Meter sind intelligente Stromzähler
Smart Meter sind intelligente Stromzähler, zertifiziert vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). (Foto: Pressebilder PPC / Sagemcom / EMH Metering)

Das BSI stellt eine Liste mit zertifizierten intelligenten Messsystemen unabhängiger Hersteller bereit.

Tipp: Es gibt vereinzelt Stromtarife, bei denen die Installation eines Smart Meters inklusive ist, darunter einige Cleantech Startups wie Ostrom, und Tibber.

Kann ich einen Smart Meter auch selbst einbauen?

Nein, einen Smart Meter darfst du nicht selbst einbauen. In Deutschland darf das nur der Messstellenbetreiber. Das hat einen einfachen Grund: Ein unsachgemäßer Einbau könnte zu falschen Abrechnungen führen und auch zu einem Sicherheitsrisiko durch Stromschläge oder Schäden an der Elektroinstallation werden.

Der Messstellenbetreiber übernimmt daher Planung, Einbau, Inbetriebnahme und Sicherheitstests. Dein Beitrag als Verbraucher:in besteht darin, den Zugang zum Zählerplatz zu ermöglichen und gegebenenfalls einen Termin zu vereinbaren.

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