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Wie Solarthermie helfen kann Heizkosten zu senken

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Foto: Colourbox / Yven Dienst

Mit Solarthermie kannst du auf klimafreundliche Weise Wärme produzieren und nebenbei Kosten sparen. Hier erfährst du mehr zu der nachhaltigen Methode der thermischen Energieerzeugung.

Solarthermie beschreibt allgemein die Umwandlung von Sonnenenergie, die auf die Erde trifft, in thermische Energie. Diese kannst du anschließend zum Heizen und zum Erzeugen von warmem Wasser einsetzen.

Solarthermieanlagen sind deutlich weniger bekannt als Photovoltaikanlagen (PV). Sie können jedoch je nach Voraussetzung und Ziel sogar sinnvoller sein als die bekannte PV-Methode oder diese effektiv ergänzen.

Solarthermie vs. Photovoltaik: Wo ist der Unterschied?

Der größte Unterschied zwischen den beiden Typen liegt in der Umwandlung der Sonnenenergie. Bei Solarthermie wird die Sonnenenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Photovoltaik-Anlagen wandeln die Energie der Sonne hingegen in Gleichstrom um. Mittels eines Wechselrichters entsteht Wechselstrom, den du für deine Elektrogeräte im Haus nutzen kannst. Auch mit diesem Strom kannst du theoretisch heizen. Dafür muss die Energie jedoch noch einmal in Strom umgewandelt werden.

Wenn du Solarenergie ausschließlich zum Heizen nutzen möchtest, ist eine Solarthermieanlage deshalb unkomplizierter. Du kannst jedoch auch beide Formen der Solaranlagen miteinander kombinieren.

Ein weiterer Unterschied der beiden Anlagen liegt in ihrem Aufbau. Solarthermieanlagen bestehen aus Sonnenkollektoren, die in der Regel auf dem Dach angebracht sind. In diesen sammelt sich die Solarenergie an, durch eine Pumpe gelangt sie dann in einen Speicher. Vom Speicher fließt sie schließlich durch einen Wärmeüberträger in die Heizkörper oder die Wasserhähne.

Eine PV-Anlage besteht hingegen aus Solarmodulen. Auch diese sind für den privaten Gebrauch in der Regel auf dem Dach angebracht. Im Rahmen von großen PV-Kraftwerken lassen sich mit dieser Methode große Mengen an Energie erzeugen, die Haushalte zum Beispiel über einen Ökostrom-Anbieter beziehen können. Solarthermie eignet sich hingegen nur für Privathaushalte.

Wann lohnen sich Solarthermieanlagen?

Mit Solarthermie kannst du auf klimafreundliche Weise warmes Wasser erzeugen und die Raumbeheizung unterstützen.
Mit Solarthermie kannst du auf klimafreundliche Weise warmes Wasser erzeugen und die Raumbeheizung unterstützen.
(Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Wenn du klimafreundlich heizen und nebenbei Heizkosten sparen möchtest, lohnt es sich, eine Solarthermieanlage in Erwägung zu ziehen. Dabei solltest du jedoch darauf achten, dass die Anlage nicht mehr thermische Energie erzeugt, als du auch verbrauchen kannst. Überschüssige Wärme lässt sich zwar speichern – je nach Größe des Speichers ist die Speicherkapazität dabei aber begrenzt. Gewonnene Energie, die die Kapazität übersteigt, würde dann verloren gehen. Das kann dazu führen, dass die Kosten für die Installation die gesparten Heizkosten übersteigen und sich die Anlage so ökonomisch nicht rechnet.

Wenn du Solarthermie ausschließlich für Warmwasser nutzen möchtest, lohnt sich die Anlage laut der Verbraucherzentrale ab einem Haushalt von drei Personen beziehungsweise ab einer benötigten Wassermenge von 40 Kubikmetern jährlich. Auch für die Raumbeheizung lohnt sich die Anlage. Jedoch kann die Anlage den Heizbedarf in der Regel nicht vollständig decken. Deshalb lohnt es sich, Solarthermie mit einer anderen Form der Wärmeerzeugung zu verbinden.

Eine Solarthermieanlage kann dir somit helfen, dich zumindest zum großen Teil unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Damit sparst du nicht nur Kosten, sondern auch Emissionen ein.

Nachteile von Solarthermie

Das größte Problem von Solarthermieanlagen ist, dass du die meiste Wärme im Sommer erzeugst. Dann ist es jedoch in der Regel gar nicht nötig, Räume zusätzlich zu heizen. Zumindest für die Erzeugung von Warmwasser ist die Anlage jedoch trotzdem nützlich. So kannst du Wasch- und Spülmaschine ans Warmwasser anschließen und wertvolle Energie beim Aufheizen einsparen. Und auch zum Heizen mit erwärmtem Wasser unterstützt die Solarthermie das Aufheizen.

Im Winter, wenn viel Wärme notwendig ist, ist dagegen oft nicht genug Sonne vorhanden. Dann müssen andere Wärmeerzeuger zum Einsatz kommen, um die Versorgungslücke zu überbrücken.

Zudem ist es relativ aufwendig, eine Solarthermieanlage zu installieren. Schließlich müssen die Installateur:innen die Rohre für die Wärmeträgerflüssigkeit vom Dach bis zum Speicher verlegen. 

Auch die Kosten solltest du vor der Installation genau berechnen lassen. Durch den vergleichsweise hohen finanziellen Aufwand lohnt sich die Anlage für Haushalte mit nur ein bis zwei Personen eher nicht.

Für größere Haushalte ist die Solarthermieanlage jedoch eine sinnvolle Möglichkeit der klimafreundlichen Wärmeerzeugung. Auch gibt es in einigen Regionen entsprechende Förderprogramme, die einen Teil der Kosten übernehmen. Je nach Größe des Daches und individuellem Wärme- und Strombedarf kannst du auch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen miteinander verbinden. Lasse dich dazu am besten von Expert:innen beraten. Dann gelingt es dir eventuell auch, komplett autark von fossilen Brennstoffen zu leben. Allein durch Solarthermie ist dies in der Regel nicht möglich.

Tipp: Es kann schwierig sein, einen Fachbetrieb für die Installation einer Solaranlage im Umkreis zu finden. Dann können Internetseiten wie Solaranlagenportal sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe. 

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