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Sommer & Hund: Do’s und Don’ts bei hochsommerlichen Temperaturen

Hund und Hitze vertragen sich nicht.
Foto: Utopia.de (bw)

Unter den ersten heißen Tagen leiden Menschen – aber vor allem Tiere. Hunde haben es besonders schwer, denn sie können nicht schwitzen, sondern nur hecheln. Schon bei Temperaturen von knapp 30 Grad sorgt auch das schnelle Ein- und Ausatmen nicht mehr für genug Abkühlung, ein Hitzschlag droht. Hier 5 Dos und 5 Don’ts für Hundebesitzer:innen im Sommer.

Der Sommer ist da: In den kommenden Tagen soll es in vielen Regionen Deutschlands Temperaturen von knapp 30 Grad geben. Die einen freut’s – für ältere Menschen und Babys, aber auch für unsere Hunde können sommerliche Temperaturen schnell lebensgefährlich werden.

Hund und Hitze vertragen sich nicht gut

Hunde sind hitzeempfindlich. Sie fühlen sich bei Temperaturen bis 15 Grad am wohlsten und reduzieren bereits bei Temperaturen von 22 bis 25 Grad ihre körperliche Aktivität und ziehen sich an ein schattiges Plätzchen zurück. Wenn uns Menschen warm wird, schwitzen wir erstmal ordentlich und verschaffen uns so Kühlung. Unsere Hunde können das nicht: Sie haben nur an den Pfoten Schweißdrüsen. Ansonsten versuchen sie, sich durch Hecheln abzukühlen. Das funktioniert aber nur bei Temperaturen bis ungefähr 28 bis 30 Grad. Ist es wärmer, reicht das schnelle Ein- und Ausatmen nicht mehr aus, die Körpertemperatur des Hundes beginnt zu steigen. Eine Überhitzung deines Hundes solltest du auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen: Im schlimmsten Fall kann er an einem Hitzschlag sterben.

Hunde zeigen nicht unbedingt, wenn sie nicht mehr können

Wichtig zu wissen: Viele Hunde machen nicht von alleine langsam und schalten einen Gang runter. Vor allem extrem aktive Hunde und Rassen, die eigentlich als Arbeitshunde gezüchtet wurden, lassen sich durch die natürliche Erschöpfung nicht aufhalten und zeigen nicht, wenn es ihnen zu viel wird und sie eigentlich ein Päuschen bräuchten.

Dazu kommt: Hunde sind treue Wesen und tun alles für ihr Herrchen oder Frauchen – auch stundenlang neben dem Fahrrad hertraben, selbst wenn ihnen die Zunge fast bis zum Boden hängt und die Pfoten wund sind.

Deine Aufgabe ist es, deinem Hund Pausen zu verschaffen, wenn er diese benötigt.

Bei Hitze solltest du Gassirunden in der Mittagshitze vermeiden.
Bei Hitze solltest du Gassirunden in der Mittagshitze vermeiden. (Foto: Utopia.de (bw))

Hund und Hitze: 5 Don‘ts

Bei Hitze musst du nicht nur auf dich, sondern auch auf deinen geliebten Vierbeiner aufpassen. Gefährlich wird es für Hunde vor allem, wenn sie zu lang direkt der Sonne ausgesetzt sind oder körperlich zu viel leisten. Besonders gefährdet sind folgende Fellnasen:

  • Hunde mit Übergewicht
  • Welpen
  • Ältere Hunde: Senioren und Seniorinnen haben einen langsameren Stoffwechsel, ihnen fällt es schwerer, die eigene Körpertemperatur zu regulieren.
  • Rassen mit kurzen Schnauzen (z.B. Mops, Englische und Französische Bulldogge, Pekinese, Boxer): Bei ihnen ist die Luftzirkulation alleine schon durch ihre Anatomie begrenzt und das Risiko von Kreislaufproblemen bis hin zum Hitzschlag ist größer als bei anderen Rassen.
  • Hunderassen mit langem, dichtem Fell und viel Unterwolle: Sie leiden besonders unter den hohen Temperaturen.

#1: Meide die Mittagshitze

Verschiebe Gassirunden an heißen Tagen unbedingt in die kühleren Morgen- und Abendstunden.

#2: Meide anstrengende Aktivitäten

Tabu an heißen Tagen sind Aktivitäten, die anstrengend für deinen Hund sind: Bällchen werfen, Joggen, neben dem Fahrrad her laufen, Hundesport wie Agility etc.. An heißen Tagen kannst du deinen Hund mit Suchspielen und kleinen Tricks beschäftigen.

#3: Das Auto kann zur tödlichen Hitzefalle werden

Bei Temperaturen von mehr als 20 Grad darfst du deinen Hund auf gar keinen Fall im Auto lassen. Das Auto kann sich durch die Sonneneinstrahlung innerhalb weniger Minuten in einen Backofen verwandeln – mit im schlimmsten Fall tödlichen Folgen für deinen Hund:

#4: Heißer Asphalt = Gefahr für Hundepfoten

Asphalt heizt sich an heißen Tagen extrem auf und kann zu Verbrennungen an den Pfoten führen: Schon bei einer Temperatur von 25 Grad Celsius kann Asphalt bis zu 50 Grad heiß werden, bei 35 Grad Celsius sogar 65 Grad heiß.

Mit dem „Sieben-Sekunden-Test“, den die Tierschutzorganisation ‚Vier Pfoten‘ empfiehlt, können Hundehalter:innen prüfen, ob die Oberfläche des Bürgersteigs zu heiß für die Pfoten ihres Hundes ist: Halte sieben Sekunden lang deinen Handrücken auf die Oberfläche. Ist diese zu heißt für deine Hand oder deine Füße, dann ist die Hitze auch für den Hund zu hoch.

Wenn dein Hund geschwollene Ballen oder gerötete Haut an den Pfoten hat: Kühle die Pfoten und schütze sie mit Hilfe einer Wundsalbe und speziellen Pfotenschutzsocken. Bei offenen Wunden an den Ballen solltest du die Verletzungen von einem Tierarzt versorgen und behandeln lassen.

Kaufen:

#5: Vorsicht vor Blaualgen

Abkühlung ist an heißen Tagen eine Wohltat für Zwei- und Vierbeiner. Bei kleinen Seen, die sich in der Sonne erwärmt haben, solltest du allerdings vorsichtig sein. Blaualgen können für Hunde äußerst gefährlich werden:

Hund und Hitze: So kommt dein Hund gut durch die heißen Tage

#1: Wasser sorgt für Abkühlung

Wie auch wir Menschen brauchen auch unsere Hunde an heißen Tagen mehr Flüssigkeit. Dein Hund sollte immer Zugang zu frischem Wasser haben. Nimm für unterwegs eine Trinkflasche für Hunde mit.

Kaufen: z.B. bei Fressnapf oder Amazon

#2: Morgens und abends an die frische Luft

Plane Spaziergänge so, dass du nicht in der Mittagshitze unterwegs bis. An heißen Tagen sind Gassirunden im Wald die beste Idee. Vielleicht lässt sich der Spaziergang auch so planen, dass ihr an einem Bach vorbeikommt.

Bei Bergtouren im Sommer unbedingt genug Wasser mitnehmen und Pausen im Schatten einlegen.
Bei Bergtouren im Sommer unbedingt genug Wasser mitnehmen und Pausen im Schatten einlegen. (Foto: Utopia.de (bw))

#3: Kühles Plätzchen statt warmes Körbchen

Hunde lieben es, im Sommer auf kühlen Flächen zu ruhen: Wenn sie auf dem kalten Steinfußboden oder der Glasplatte vor dem Kamin liegen, kann die Wärme aus dem Hund abfließen. Zum Abkühlen gibt es inzwischen spezielle Kühlmatten für Hunde zu kaufen.

Kaufen: Kühlmatten für Hunde bekommst du z.B. bei Zooroyal, Fressnapf oder Amazon

#4: Hundeeis kühlt runter

Auch Hunde freuen sich über eine kühle Leckerei. Normales Speiseeis ist für Hunde nicht geeignet, aber du kannst ihm ganz einfach ein Hundeeis selber machen:

#5: Kein Hundefutter stehen lassen

Futterreste solltest du im Sommer schnell entsorgen, damit sich keine Keime bilden.

Wie kann ich einen Hitzschlag beim Hund erkennen?

Erste Anzeichen einer Überhitzung: (Quelle: Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH))

  • anhaltendes, starkes Hecheln
  • vermehrter Speichelfluss
  • Hautinnenseite der Ohren sind stark gerötet und heiß
  • oft ist der Hals langgestreckt und die Zunge hängt weit heraus
  • Unruhe, Nervosität bis hin zur Panik

Anzeichen für einen Hitzschlag: (Quelle: VDH)

  • die Atmung wird schneller und flacher
  • Herzrasen
  • starke Rötung (hellrot) der Schleimhäute und der Zunge
  • das Tier wird zunehmend apathisch (teilnahmslos)
  • zeigt taumelnde Bewegungen, Gleichgewichtsstörungen
  • evtl. begleitet von Erbrechen und/oder blutigem Durchfall
  • die Körpertemperatur steigt auf über 40 °C
  • Herzrhythmusstörungen

Werden starke Symptome nicht behandelt, kann das lebensgefährlich für deinen Hund werden. Leichte Symptome kannst du mit diesen drei Erste-Hilfe-Maßnahmen selbst behandeln:

  1. Bring den Hund an einen schattigen, kühlen Ort.
  2. Kühle den Hund ab. Hilfreich ist es, ein feuchtes Handtuch auf den Hund zu legen und die Pfoten mit Wasser zu kühlen.
  3. Gib dem Hund zu trinken, aber bitte kein eiskaltes Wasser.

Wenn dein Hund das Bewusstsein verliert, bring ihn in die stabile Seitenlage, überstrecke seinen Kopf und zieh seine Zunge aus dem Maul. Wickle ihn in feuchte Tücher und fahre mit ihm direkt zum Tierarzt. Weitere Infos für die Behandlung eines Hitzschlags findest du beim VDH.

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