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Speckstein bearbeiten: Zubehör, Techniken und was du beachten solltest

Speckstein bearbeiten
Foto: Daniela Staber/Utopia.de

Speckstein lässt sich einfach bearbeiten, weil es ein sehr weiches Gestein ist. Hier bekommst du einen Überblick über Materialien und Methoden um Speckstein zu bearbeiten.

Speckstein bearbeiten: Vorbereitung und Werkzeug

Speckstein ist ein besonders weicher Stein und lässt sich mit dem richtigen Werkzeug einfach bearbeiten. Deswegen ist die Arbeit mit Speckstein auch für Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung geeignet.

Zunächst benötigst du einen passenden Arbeitsplatz um Speckstein zu bearbeiten. Da während des Schleifens viel Staub durch das Gesteinsmehl anfällt, ist ein Platz im Freien oder eine Werkstatt optimal.

Tipp: Ist das nicht möglich, kannst du alternativ ein feuchtes Tuch unterlegen. So wird der Staub gebunden und du verhinderst, dass er sich großflächig im Raum verteilt.

Die folgenden Materialien und Werkzeuge benötigst du, um Speckstein zu bearbeiten:

  • Speckstein
  • Unterlage (evtl. altes Zeitungspapier)
  • Feile oder Steinraspel
  • grobes Schleifpapier (K60, K120)
  • feines Schleifpapier (K350-500)
  • Wasserschleifpapier
  • Schüssel
  • Wasser
  • Naturharz-Öl
  • Tuch
  • evtl. Schnitzwerkzeug
  • evtl. Bohrmaschine

Anleitung zum Speckstein bearbeiten

Mit Hilfe von Feilen kannst du Speckstein grob bearbeiten.
Mit Hilfe von Feilen kannst du Speckstein grob bearbeiten. (Foto: CC0 / Pixabay / MichiBieri)

Nachdem du deinen Arbeitsplatz aufgebaut hast und dich für einen Speckstein entschieden hast, kannst du beginnen den Speckstein zu bearbeiten. Speckstein lässt sich vielseitig bearbeiten. Von Schüsseln, über Teelichthalter, bishin zu kleinen Figuren oder Skulpturen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ganz egal was du aus dem Speckstein entstehen lassen möchtest, die folgenden vier Schritte solltest du immer befolgen:

  1. Speckstein grob in Form bringen: Nachdem du dich für ein Motiv entschieden hast, beginnst du mit einer Feile oder einer Raspel den Stein grob in Form zu bringen. Orientiere dich dafür an der natürlichen Form des Steins. Bei kleineren Werkstücken, wie Schmucksteinen oder kleinere Figuren, genügt ein gröberes Schleifpapier. Mit Schnitzwerkzeugen oder dem spitzen Ende der Feile kannst du die ersten Details anbringen oder bereits Löcher bohren. Gehe dabei möglichst vorsichtig vor, damit der Stein nicht bricht.
  2. Speckstein trocken schleifen: Hat dein Stein die gewünschte Form, kannst du mit gröberem Schleifpapier (K60) zunächst alle unerwünschten Kanten abrunden. Mit etwas feinerem Schleifpapier (K120) glättest du alle Flächen. Grobe Kratzer sollten danach nicht mehr sichtbar sein. Sind feine Details während des Schleifens verloren gegangen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sie nachzuarbeiten.
  3. Speckstein nass schleifen: Damit der Speckstein möglichst glatt wird, bearbeitest du ihn nun mit Wasserschleifpapier. Fülle dafür etwa drei Zentimeter Wasser in eine Schüssel und wasche den Staub von deinem Werkstück. Tauche auch dein feines Schleifpapier (K350-500) ins Wasser und schleife die Flächen gründlich. Wasche regelmäßig den Gesteinsstaub von deinem Schleifpapier. Du bist fertig, sobald keine Kratzer mehr zu sehen sind und der Stein sich glatt und weich anfühlt.
  4. Speckstein polieren: Nachdem du dein Werkstück nass geschliffen hast, lasse es an der Luft trocknen. Anschließend ölst du den Stein mit Naturharz-Öl ein. Gib dafür ein paar Tropfen auf ein Baumwolltuch und reibe dein fertiges Kunstwerk sorgfälltig damit ein. Das machst du so lange, bis der Stein gesättigt ist und seinen Glanz behält.

Tipps und Wissenswertes zum Speckstein bearbeiten

Speckstein lässt sich vielseitig bearbeiten.
Speckstein lässt sich vielseitig bearbeiten. (Foto: CC0 / Pixabay / SteenJepsen)

Speckstein besteht aus reinem Talk. Das Mineral ist für die glatte Oberfläche verantwortlich, der Speckstein seinen Namen zu verdanken hat. Deshalb wird das Gestein auch Seifenstein oder Talcusstein genannt.

Der Stein ist so weich, dass du ihn problemlos mit dem Fingernagel einritzen kannst. Das macht ihn besonders leicht zu bearbeiten, weshalb Speckstein in verschiedensten Kulturen als Schnitzstein verwendet wurde.

Speckstein kommt in unterschiedlichen Farben vor und ist weltweit verbreitet. Die größten Abbaugebiete befinden sich in Ägypten, Brasilien, China und Südafrika. Aber auch bei uns in Europa wird Speckstein abgebaut. Das geschieht vor allem in Österreich, Frankreich, Russland und der Ukraine, aber auch bei uns in Deutschland. Wenn du Speckstein kaufst, solltest du darauf achten, ihn möglichst regional zu beziehen, um unnötige Transportwege zu vermeiden.

Tipps um Speckstein zu bearbeiten:

  • Während der Arbeit mit Speckstein fällt eine Menge Gesteinsmehl, also feiner Staub, an. Dabei handelt es sich um pures Talkum, ein Naturprodukt, es ist somit kompostierbar. Du kannst es in der Biomülltonne oder auf dem Kompost entsorgen.
  • Alternativ kannst du deine Pflanzen mit dem Gesteinsmehl düngen. Es handelt sich um organischen Dünger, den du genau wie Urgesteinsmehl anwenden kannst.
  • Wenn du gerne kletterst, kannst du das weiße Pulver auch für festeren Grip, ganz wie Chalk verwenden.
  • Vermeide den Staub während der Arbeit wegzupusten. So gelangt der feine Staub in die Luft und du atmest ihn ein. Verwende stattdessen einen Pinsel um dein Werkstück von der Staubschicht zu befreien.
  • Reinige dein Werkzeug ebenfalls mit einem Pinsel. Die Feilen sollten nicht in Kontakt mit Wasser kommen, um Rost zu vermeiden.
  • Du kannst dein fertiges Kunstwerk zu jedem späteren Zeitpunkt erneut überarbeiten oder nochmals einölen, damit es seinen Glanz behält.

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