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Szechuan-Pfeffer: Herkunft, Anwendung und Besonderheiten

szechuan pfeffer
Foto: Colourbox.de/Birgit Reitz-Hofmann

Szechuan-Pfeffer ist bekannt für sein prickelndes Aroma. Doch er wird nicht nur in der Küche eingesetzt: In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der besondere Pfeffer als Heilpflanze.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Szechuan-Pfeffer eingesetzt, um Beschwerden wie Magenschmerzen oder Zahnschmerzen zu beheben. Das Gewürz wird aber auch in typisch asiatischen Gerichten verwendet. Um den Szechuan-Pfeffer nicht aus der Ferne importieren zu müssen, kannst du ihn sogar in Deutschland anbauen.

Szechuan-Pfeffer: Herkunft des exotischen Pfeffers

Szechuan-Pfeffer trägt seine Herkunft im Namen: Ursprünglich stammt er aus der chinesischen Provinz Sichuan, wo er wichtiger Bestandteil der traditionellen Küche ist. Angebaut wird die Pflanze heute hauptsächlich in China, Japan, Nepal, Tibet und Korea, teilweise aber auch in Afrika und Amerika.

Für Szechuan-Pfeffer gibt es verschiedene Bezeichnungen, so ist er unter anderem auch als japanischer Pfeffer, chinesischer Pfeffer, Anis- oder Bergpfeffer bekannt. Streng genommen ist Szechuan-Pfeffer kein Pfeffer, sondern gehört als Teil der Gattung Zanthoxylum zur Familie der Rautengewächse und ist damit mit den Zitruspflanzen verwandt.

Szechuan-Pfeffer: Aroma und Verwendung als Gewürz

Szechuan-Pfeffer wird traditionell in der chinesischen Küche verwendet.
Szechuan-Pfeffer wird traditionell in der chinesischen Küche verwendet.
(Foto: CC0 / Pixabay / YashilG)

Bekannt ist der Szechuan-Pfeffer weniger für seine Schärfe als viel mehr für seine prickelnde Wirkung im Mund. Aufgrund der enthaltenen Amide werden Zunge und Lippen beim Verzehr leicht taub, erklärt die Verbraucherzentrale. Szechuan-Pfeffer verfügt außerdem über eine feine Zitrusnote.

Traditionell wird Szechuan-Pfeffer häufig mit scharfen Gewürzen wie Chili oder scharfer Paprika kombiniert. So ist der intensive Pfeffer auch Teil des asiatischen „Fünf-Gewürze-Pulvers„. Typische Gerichte mit Szechuan-Pfeffer sind beispielsweise der chinesische „Feuertopf„, eine Art Eintopf auf Fleischbasis, sowie „Momo„. Letzteres ist ein Gericht aus in Dampf gegarten Teigtaschen, das in Nepal, Bhutan und Tibet gegessen wird. Szechuan-Pfeffer wird häufig mit Fleischgerichten kombiniert, aber auch zu Hülsenfrüchten oder Gemüse wie Kürbis oder Karotten passt er sehr gut.

Übrigens: Szechuan-Pfeffer solltest du möglichst nicht erhitzen, da bei zu hohen Temperaturen das Aroma verloren geht. Am besten gibst du das Gewürz daher erst am Ende der Garzeit hinzu.

Als Gewürz werden meist nur die Samenschalen verwendet, die das intensive Aroma in sich tragen. Erntezeit der Früchte ist im August. Danach werden die Samen bei 40 bis 60 Grad Celsius getrocknet. So lassen sich die verrunzelten rotbraunen bis schwarzen Samenkapseln besser ablösen. Die Schalen werden anschließend entweder zu Pulver vermahlen oder im Ganzen verkauft, wodurch ihr flüchtiges Aroma länger erhalten bleibt.

Auch die unreifen Früchte, die Blüte und die jungen Blätter kann man essen. In Japan werden diese zum Beispiel in Miso-Pasten verwendet.

Szechuan-Pfeffer als Heilkraut

Die Blätter von Szechuan-Pfeffer eignen sich zum Aufbrühen von Tee.
Die Blätter von Szechuan-Pfeffer eignen sich zum Aufbrühen von Tee.
(Foto: CC0 / Pixabay / 8425937)

Szechuan-Pfeffer werden zahlreiche heilbringende Wirkungen nachgesagt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt das Gewürz zum Beispiel gegen Zahnschmerzen, Magenbeschwerden, Übelkeit und Durchfall, zur Verwendung, so die Autor:innen einer Studie aus dem Jahr 2022.

Szechuan Pfeffer enthält dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) zufolge viele Flavonoide, die das Immunsystem unterstützen sowie antibakteriell und entkrampfend wirken können. So wird Szechuan-Pfeffer etwa gegen Völlegefühl eingesetzt und soll die Verdauung anregen

Die medizinische Wirksamkeit des Gewürzes ist aber noch nicht vollständig wissenschaftlich erwiesen.

Um dir die besonderen Heilwirkungen zunutze zu machen, kannst du die Blätter des Szechuan-Pfeffers als Tee aufbrühen.

  1. Gib dazu ein bis zwei Teelöffel der Blätter in eine Tasse.
  2. Übergieße sie mit kochendem Wasser.
  3. Lasse sie zehn Minuten ziehen.
  4. Entferne anschließend die Blätter.

Szechuan-Pfeffer kaufen

Szechuan-Pfeffer wird hauptsächlich in der Himalaya-Region angebaut.
Szechuan-Pfeffer wird hauptsächlich in der Himalaya-Region angebaut.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Szechuan-Pfeffer findest du im Fachhandel, in gut sortierten Supermärkten oder im Online-Handel. Für den besten Geschmack solltest du unbedingt den Pfeffer im Ganzen kaufen und erst bei Bedarf in der Pfeffermühle selbst mahlen oder im Mörser zerstoßen. So erhältst du ein intensiveres Aroma.

Szechuan-Pfeffer solltest du luftdicht verschlossen an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren. So ist der Pfeffer bis zu einem Jahr haltbar. 

Wichtig: Kaufe Szechuan-Pfeffer, wie andere Gewürze auch, am besten aus ökologischem Anbau. So unterstützt du einen nachhaltigen Anbau und kannst davon ausgehen, dass der Pfeffer frei von synthetischen Pestiziden ist. Mehr über Bio-Gewürze kannst du hier nachlesen: Bio Gewürze kaufen: die wichtigsten Marken und Online-Shops.

Szechuan-Pfeffer selber anbauern

Da das Gewürz hauptsächlich in der Himalaya-Region angebaut wird, sind bis zu uns ins Supermarktregal lange Transportwege nötig. Wenn du also ein großer Fan des exotischen Pfeffers bist und die Ökobilanz etwas verbessern willst, kannst du Szechuan-Pfeffer einfach selbst anbauen. Der Strauch ist recht anspruchslos und winterhart und gedeiht damit auch in Mitteleuropa. Die Pflanzen sind als Containerware in gut sortierten Gärtnereien oder online erhältlich. 

Setze die Pflanze an einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem und gut durchlässigem Boden. Alternativ kannst du ihn in einem Kübel anpflanzen. Wichtig ist, dass der Boden in der ersten Zeit konstant feucht bleibt, aber keine Staunässe aufweist. Ältere Pflanzen musst du nur bei anhaltender Trockenheit gießen. Dünge sie im Frühjahr und Herbst jeweils einmal mit Kompost.

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Überarbeitet von Annika Reketat

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