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Tenside: So wirken die Stoffe in Kosmetik und Reinigungsmitteln

tenside
Foto: CC0 / Pixabay / KRiemer

Tenside befinden sich in fast jedem Shampoo, Duschbad und Reinigungsmittel. Einige Tenside sind aber bedenklich, denn sie können schädlich für die Umwelt und unsere Gesundheit sein. Doch wie lassen sich gute und schlechte Tenside unterscheiden?

Zu den Tensiden zählen eine ganze Reihe von Stoffen, wie zum Beispiel viele Salze und Sulfate. Der Begriff „Tenside“ kommt vom lateinischen Wort für „Spannung“. Wissenschaftler zählen zu den Tensiden alle Stoffe, die die Spannung der Oberflächenstruktur zerstören. Dadurch lassen sich Schmutz und Fett leicht von der Oberfläche der Haut und der Haare herauswaschen. Gleichzeitig sorgen Tenside für Schaum und sind häufiger Bestandteil von Schaumbädern. Während natürliche Tenside (z.B. Lecithin und Gallensäure) unproblematisch sind, gelten einige synthetische Tenside als umwelt- und gesundheitsschädlich.

Tenside in Kosmetik und Reinigungsmitteln

Tenside stecken in vielen Spül- und Reinigungsmitteln.
Tenside stecken in vielen Spül- und Reinigungsmitteln.
(Foto: CC0 / Pixabay / laterjay)

Bereits einfache Seife (= Fett und Lauge gekocht) zählt zu den Tensiden. Unter diesen Begriff fallen also nicht nur chemische Inhaltsstoffe in Kosmetik und Reinigungsmitteln, sondern auch viele Naturprodukte. Daher gilt es zu unterscheiden zwischen:

  • natürlich vs. synthetischen Tensiden,
  • synthetische Tenside auf pflanzlicher und tierischer Basis vs. auf Erdöl-Basis.

Zu den natürlichen Tensiden zählen Seifen, die mit pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt werden. Dies ist bei vielen Naturkosmetik-Produkten ebenfalls der Fall. Sie gelten als unbedenklich, da es sich um Naturprodukte ohne kritische Inhaltsstoffe handelt.

Alle Tenside haben gemeinsam, dass sie wasserunlösliche Verschmutzungen wie beispielsweise fettigen Schmutz von der Haut und der Kleidung lösen können.

Tipp: Seife selber machen mit natürlichen Zutaten

Synthetische Tenside sind oft bedenklich

Tenside auf Palmöl-Basis: oft auf Kosten des Regenwaldes
Tenside auf Palmöl-Basis: oft auf Kosten des Regenwaldes
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Synthetische (chemisch hergestellte) Tenside können auf pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen basieren. Dies ist fast immer unproblematisch, da es sich um natürlich und nachwachsende Rohstoffe handelt.

Aber Vorsicht: Viele Tenside basieren auf Palmöl, für das weite Teile des Regenwaldes abgeholzt werden. Das wirkt sich negativ auf unser Klima, die Tiere und Pflanzen aus. Frei von Palmöl-Tensiden sind u.a. Mittel von Sonnett, memo und Good Soaps.

Problematisch sind vor allem die Tenside auf Erdölbasis: Beim Waschen gelangen die Tenside in das Abwasser und so in die Gewässer. Die Erdöl-Tenside bzw. ihre Abbauprodukte zersetzen sich nur sehr langsam und bleiben über Jahre in der Natur. Sie lagern sich vor allem in Meeren und Flüssen ab. Dort schädigen sie die Lebewesen, denn selbst Erdöl-Spuren sind für einige Wasserorganismen toxisch.

Welche Tenside sind eine Gefahr für die Gesundheit?

Duschen ohne Tenside = Duschen ohne Shampoo
Duschen ohne Tenside = Duschen ohne Shampoo
(Foto: CC0 / Pixabay / Olichel)

Nicht nur für die Natur haben Tenside auf Erdölbasis gravierende Auswirkungen, auch auf uns Menschen: Sie können eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, da sie die Haut austrocknen. Wer häufig Shampoo und Duschbad mit Erdöl-Tensiden verwendet, ist tendenziell anfälliger für Allergien und Hautausschläge.

Zwei Tipps:

  1. Besonders aggressiv sind Tenside mit der Endung „-sulfat“. Hier kann es schnell vorkommen, dass die Tenside die Oberfläche der Haut so stark zerstören, dass die natürliche Schutzfunktion der Haut brüchig wird und Fremdstoffe leicht eindringen können.
  2. Mildere Tenside erkennst du oft an den Zusätzen „Glucoside“ (auf Zucker-Basis) und „Betain“.

Am besten ist es für Haut, Haare und Umwelt, hin und wieder auf Shampoo zu verzichten. Die No-Poo-Bewegung erfreut sich wachsender Beliebtheit – auch weil deren Anhänger auf Tenside verzichten wollen.

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