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10 Tipps, was du gegen Mikroplastik tun kannst

Mikroplastik vermeiden: Tipps
Fotos: © Utopia

Robben, Schildkröten und Vögel, die sich in Plastikteilen verheddern – solche traurigen Bilder sind zum Symbol für das Plastikmüll-Problem in den Meeren geworden. Ein mindestens genauso großes Problem ist beinahe unsichtbar: Mikroplastik.

Durch manche Kosmetikprodukte, durch Kunstfaser-Kleidung, aber auch durch Reifenabrieb und Baustellen landen winzig kleine Plastikpartikel im Abwasser – und in Flüssen, Seen und Meeren. Auch wenn größere Plastikmüll-Teile in der Natur landen und zerfallen, entsteht Mikroplastik.

An die kleinen Plastikteilchen heften sich Schadstoffe an und Meereslebewesen verwechseln sie mit Nahrung – die Tiere fressen so nicht nur Plastik, sondern auch Gift. Wer Fisch oder Meeresfrüchte isst, kann das alles auf seinem Teller wiederfinden. Die Folgen für die Ökosysteme, die Tierwelt und auch unsere Gesundheit können wir heute noch kaum absehen, dass das Mikroplastik unumkehrbare Schäden anrichtet, ist aber ziemlich klar.

Mehr lesen: Die wahren Ursachen von Plastikmüll im Meer

Ist der Plastikmüll und das Mikroplastik erst einmal in der Umwelt, lässt es sich kaum wieder entfernen. Deshalb ist es entscheidend, jetzt dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr davon in die Gewässer gelangt. Mit diesen Tipps kannst du dabei helfen.

1. Kaufe keine Pflegeprodukte oder Kosmetika mit Mikroplastik

Auch wenn das Problem inzwischen bekannt ist und die Industrie reagiert hat: Noch immer enthalten manche Peelings kleine Plastikkügelchen, die schlecht aus dem Abwasser gefiltert werden können. Auch in Duschgels, Shampoos, Sonnencremes, Lippenstifte, Puder usw. ist oft Plastik enthalten – in Form von flüssigen oder gelförmigen Kunststoffen. (Mehr dazu: Was ist Mikroplastik? – Eine Definition)

Mikroplastik in Kosmetik vermeiden
(Foto: © Africa Studio - stock.adobe.com)

Um Mikroplastik in Kosmetik ganz zu meiden, musst du auf der Inhaltsstoffliste ganz genau hinsehen – oder Produkte zertifizierter Naturkosmetik-Hersteller kaufen, denn diese sind zumindest frei von Kunststoffen auf Erdölbasis.

Mehr Tipps: So erkennst du Mikroplastik in Pflegeprodukten und Kosmetik

2. Meide Plastikverpackungen

Auch wenn wir unseren Plastikmüll (meistens) trennen – auf verschiedenen Wegen landet Plastik dennoch oft in den Gewässern. Dort zerfällt es mit der Zeit in immer kleinere Teilchen: Mikroplastik. Auf Plastik vollständig zu verzichten ist schwierig, aber in vielen Situationen können wir Kunststoffverpackungen meiden: Gemüse und Obst gibt es unverpackt in guten Bioläden, auf dem Wochenmarkt oder in der Ökokiste, selbst Käse und Wurst sowie deinen Coffee-to-go bekommst du oft in eigene Behälter abgefüllt, im Unverpackt-Laden gibt es auch Reis, Nudeln und Co. plastikfrei – und Leitungswasser braucht sowieso kein Plastik.

Mehr Tipps: Leben ohne Plastik: Diese einfachen Tipps kann jeder umsetzen

3. Versuche keine Kleidung aus Synthetikfasern zu kaufen

Kleider, die Kunststoffgewebe wie Polyester, Mikrofaser, Elasthan oder Nylon enthalten, verlieren bei jeder Wäsche winzige Faserteilchen. Den Großteil kann weder die Waschmaschine noch die Kläranlage aus dem Wasser filtern. So landen diese winzigen Plastikfasern in den Gewässern.

Mikroplastik vermeiden: Tipps
Im Idealfall meidest du Kleidung, die Kunstfasern enthält, ganz. (Foto: © Utopia)

Nicht nur Sportkleidung oder Fleece, sondern extrem viele Klamotten enthalten Synthetikfasern, auch ganz „normale“ Tops, Leggings oder Socken – ganz besonders oft aber Billigmode. Schau beim Kauf immer ganz genau auf das Etikett und bevorzuge am besten Kleidung aus Naturfasern (siehe Punkt 5).

4. Wasche Kleidung aus Synthetikfasern möglichst selten

Vermutlich wirst du dennoch hin und wieder Kunstfaser-teile im Kleiderschrank haben, beispielsweise Sportbekleidung. Viele Menschen waschen aber Kleidung viel öfter als nötig – das ist immer ein Energie-Problem, aber bei Kleidung aus Kunstfasern ist es auch ein Mikroplastik-Problem. Achte darauf, solche Klamotten wirklich nur dann zu waschen, wenn es unbedingt sein muss.

Tipp: Oft hilft auch einfach auslüften!

5. Kaufe Kleidung aus Baumwolle & Co.

Statt Kleidung aus Kunstfasern sollten wir besser Kleidung aus Naturfasern kaufen: Stoffe aus Baumwolle, Wolle, (pflanzlicher) Viskose, Holzfasern (Lyocell, Tencel, Modal), Leinen oder Hanf können bei der Wäsche zwar ebenfalls Fasern verlieren, aber diese sind in der Regel biologisch abbaubar. Zudem basieren sie nicht auf Erdöl und sind weniger bedenklich für deine Gesundheit. Selbst Sportkleidung stellen einige Labels aus Naturfasern her.

Mikroplastik-Tipps: Kleidung aus Baumwolle kaufen
Kleidung aus 100% Biobaumwolle hinterlässt keine schädlichen Fasern. (Foto: © Utopia)

6. Verwende keine Putztücher aus Mikrofaser

Putz- und Spültücher bestehen besonders oft aus Mikrofaser. Sie verlieren genau wie Kleidung bei der Wäsche winzige Kunstfasern. Putzen geht genauso gut mit Baumwolltüchern oder Stoffresten, zum Beispiel von alter Bettwäsche oder Geschirrtüchern. Oder du strickst dir nachhaltige Spültücher selber.

Übrigens: Auch Bettwäsche und Handtücher enthalten mitunter Kunstfasern.

Weitere Tipps: Ökologisch putzen mit Hausmitteln – Tipps & Tricks

7. Leere das Flusensieb von Waschmaschine und Trockner niemals in den Abfluss

Wenn du die angesammelten Fusseln aus dem Sieb von Waschmaschine oder Trockner entfernst, achte unbedingt darauf, diese im Mülleimer und niemals im Waschbecken oder der Toilette zu entsorgen, sonst gelangen auch noch die Fasern, welche das Sieb zurückhalten konnte, ins Abwasser.

8. Meide Weichspüler

Eine Studie von 2016 untersuchte, wann welche Fasern bei der Wäsche aus Synthetik-Kleidung gelöst werden. Sie stellte fest: Die Zugabe von Weichspülern könnte „tendenziell“ zu mehr gelösten Fasern führen. Lass den Weichspüler also sicherheitshalber lieber weg. Notwendig ist er sowieso nicht: Ein Schuss Essig oder Zitronensäure bringen fast denselben Effekt.

9. Versuche es mit Mikroplastikfiltern oder „Guppy Friend“

Ende 2016 wurde per Crowdfunding eine neue Erfindung finanziert: Ein Waschbeutel namens „Guppy Friend„, der aus der Wäsche gelöste Fasern auffangen soll, so dass sie gar nicht erst ins Abwasser gelangen. Den Waschbeutel aus fein gewobenem Polyamid gibt es inzwischen online zu kaufen, z.B. bei Goodbuy, Waschbär oder Amazon.

Effektiver sind vermutlich sogenannte Mikroplastikfilter für Waschmaschinen – noch ist der Markt allerdings überschaubar. Grundig bietet zwei Waschmaschinenmodelle mit eingebautem Faserfilter. Für die meisten Anwender:innen sind die Filter von AEG und Planet Care aber wahrscheinlich interessanter. Denn sie können an bestehenden Waschmaschinen nachgerüstet werden.

Das AEG-Filter ist laut Hersteller mit allen Waschmaschinen von AEG kompatibel. Es ist für ca. 90 Euro erhältlich, zum Beispiel bei AEG, Saturn oder Amazon.

Die Filter der Firma Planet Care passen laut Hersteller an jede Standard-Waschmaschine. Mit Preisen ab rund 60 Euro sind die Starter Kits des Herstellers zudem etwas günstiger. Erhältlich bei Avocadostore, Shop Like You Give A Damn oder Amazon.

Unsere Kleidung zerstört die Meere: Synthetikfasern & Mikroplastik
Bei jeder Wäsche lösen sich aus unserer Kleidung hunderttausende winzige Fasern. (Foto: © nexusseven - Fotolia.com)

10. Informier dich und andere: Schau „The Story of Microfibers“ an

Ein nicht mehr neuer, aber sehenswerter Kurzfilm vom „Story of Stuff Project“ erklärt auf anschauliche Weise, was Kleidung aus synthetischen Materialien mit Mikroplastik im Meer zu tun hat  – und warum  auch ein Fleece aus recycelten Plastikflaschen nicht wirklich eine gute Idee ist. Tolles Video, um auch Freund:innen auf das Problem aufmerksam zu machen!

Den Film kannst du hier ansehen: „The Story of Microfibers“: Dieses Video könnte deinen Kleiderkonsum komplett verändern

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