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Tomaten trocknen: Dörrautomat, Backofen oder Sonne?

Tomaten trocknen
Foto: CC0 / Pixabay / ulleo

Mit selbst getrockneten Tomaten kannst du den Geschmack des Sommers auch im Rest des Jahres genießen. Wir zeigen dir drei Methoden, mit denen du Tomaten durch Trocknen haltbar machen kannst.

Für getrocknete Tomaten brauchst du zunächst die richtigen frischen Tomaten: Sie sollten vollreif sein, da sie dann besonders süß und aromatisch sind. Am besten ist es, wenn du selbst gesäte Tomaten aus dem eigenen Garten verwendest. Aber auch heimische Tomaten in Bio-Qualität, die es im Sommer auf dem Markt gibt, sind gut geeignet. Wichtig ist auch, dass du nur unversehrte Tomaten ohne Druckstellen, Flecken oder faule Stellen verwendest. Denn diese Makel können Schimmel begünstigen. 

So bereitest du die Tomaten vor

Unabhängig davon, mit welcher Methode du die Tomaten trocknen möchtest, solltest du sie so vorbereiten:

  1. Wasche die Tomaten und trockne sie gut ab. 
  2. Für das Trocknen mit einem Dörrgerät wird manchmal empfohlen, die Tomaten zu häuten.
  3. Zerkleinere die Tomaten je nach Größe: Bei kleinen Cocktailtomaten reicht es, wenn du sie halbierst. Große Tomaten dagegen solltest du in Scheiben schneiden, die ungefähr einen halben Zentimeter dick sind.
  4. Entferne den Saft und die Kerne im Inneren der Tomate. So können sie schneller trocknen und du brauchst dementsprechend weniger Energie und Zeit. Bei festen Tomaten, die wenig Saft enthalten, kannst du darauf verzichten.

Zum Trocknen kannst du nun den Backofen, ein Dörrgerät oder – unter günstigen Bedingungen – die Sonne nutzen. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. 

Die fertigen Tomaten erkennst du daran, dass sie schrumpelig und ledrig aussehen. Je trockener die Tomaten am Ende sind, desto länger halten sie sich.

1. Tomaten in der Sonne trocknen

Sonnengetrocknete Tomaten sind eine besondere Köstlichkeit.
Sonnengetrocknete Tomaten sind eine besondere Köstlichkeit.
(Foto: CC0 / Pixabay / XYRO)

Das Trocknen der Tomaten an der Sonne ist die ursprüngliche Methode, die auch heute noch zum Beispiel in Italien praktiziert wird. Hierzulande reichen die Sonnenstunden leider selten aus. Wenn es im Sommer aber mehrere durchgehend sonnige Tage am Stück gibt, kannst du den Versuch wagen. So geht es:

  1. Lege die vorbereiteten Tomaten mit der Schnittseite nach unten auf einen Rost (zum Beispiel einen Grillrost) oder ein Gitter. Würze sie nach Belieben mit etwas Salz und anderen Gewürzen.
  2. Bedecke sie zum Schutz vor Vögeln und Schädlingen mit einem engmaschigen Netz. Beispielsweise kannst du ein Käsetuch verwenden.
  3. Platziere den Rost ein gutes Stück über dem Boden an einem sonnigen und luftigen Platz.
  4. Der Trockenvorgang dauert ungefähr drei Tage. Währenddessen solltest du die Tomaten mehrmals wenden.
  5. Wenn es regnet und auch über Nacht stellst du die Tomaten am besten ins Haus.

Vorteile:

  • Für das Trocknen der Tomaten an der Sonne brauchst du keine Energie, aus ökologischer Sicht ist dies also die beste Variante.
  • Durch das langsame Trocknen bei einer vergleichsweise niedrigen Temperatur bleiben besonders viele gesunde Nährstoffe erhalten.

Nachteile:

  • Hierzulande ist das Wetter meistens nicht dafür geeignet, Tomaten in der Sonne zu trocknen.
  • Das Trocknen in der Sonne dauert am längsten.
  • Tomaten können trotz des Schutzes von Schädlingen befallen werden.

3. Tomaten im Dörrgerät trocknen

So in etwa sehen die getrockneten Tomaten am Schluss aus.
So in etwa sehen die getrockneten Tomaten am Schluss aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / ulleo)

Wenn du generell gerne Obst und Gemüse trocknest, lohnt es sich vielleicht, ein Dörrgerät anzuschaffen (gibt es zum Beispiel online bei Amazon). So trocknest du die Tomaten mit einem Dörrgerät:

  1. Bepinsele die Siebe im Automaten mit etwas Öl, damit die Tomaten nicht haften bleiben.
  2. Lege die Tomaten im Abstand von etwa einem Zentimeter auf die Siebe und würze sie mit etwas Salz.
  3. Lasse die Tomaten trocknen. Dies kann von Gerät zu Gerät unterschiedlich lange dauern. Manche Dörrautomaten haben dafür einen Temperaturregler und eine Zeitschaltuhr. Am meisten Nährstoffe bleiben erhalten, wenn du die Tomaten bei weniger als 50 Grad trocknest.
  4. Nach ungefähr zehn Stunden sind die Tomaten fertig. Du erkennst dies daran, dass sie eine gummiartige Konsistenz annehmen.

Vorteile:

  • Du musst die Tomaten beim Trocknen nicht wenden.
  • Viele Dörrgeräte können die Tomaten bei niedrigen Temperaturen und somit nährstoffschonend trocknen.

Nachteile:

  • Dörrgeräte kosten Geld. Je nach Qualität bezahlst du 30 bis 400 Euro.
  • Obwohl die meisten Dörrautomaten beim Trocknen weniger Strom verbrauchen als der Backofen, ist auch hier der Stromverbrauch nicht gering. Es gibt natürlich sparsame und weniger sparsame Geräte.

2. Tomaten im Backofen trocknen

Im Backofen kannst du ebenfalls Tomaten trocknen – es ist allerdings sehr energieintensiv.
Im Backofen kannst du ebenfalls Tomaten trocknen – es ist allerdings sehr energieintensiv.
(Foto: CC0 / Pixabay / mgattorna)

Wenn das Wetter nicht zum Trocknen in der Sonne geeignet ist oder du keinen Dörrautomaten hast, kannst du die Tomaten auch im Backofen trocknen. So funktioniert es:

  1. Fette ein Backblech ein.
  2. Lege die zerkleinerten Tomaten im Abstand von etwa einem Zentimeter auf das Blech. Würze sie mit etwas Salz und nach Belieben mit anderen Gewürzen.
  3. Trockne die Tomaten im Ofen bei 90 Grad Celsius für etwa sechs Stunden und wende sie dabei mehrmals. Damit die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen kann, solltest du einen Kochlöffel in die Ofentür klemmen.

Vorteile:

  • Das Tomatentrocknen ist im Backofen vom Wetter unabhängig.
  • Du brauchst keine besonderen Hilfsmittel.

Nachteile:

  • Bei 90 Grad werden bereits viele Nährstoffe zerstört. Du kannst die Tomaten auch bei niedrigeren Temperaturen trocknen, aber dann verlängert sich die Trockenzeit dementsprechend. Viele Backöfen werden bei niedrigen Temperaturen zudem sehr ungenau.
  • Da der Ofen über mehrere Stunden heizen muss und durch die offene Tür ständig Wärme entweicht, ist der Energieverbrauch bei dieser Trockenvariante am höchsten.

Unser Fazit

Aus getrockneten Tomaten kannst du Pesto Rosso herstellen.
Aus getrockneten Tomaten kannst du Pesto Rosso herstellen.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Für die Umwelt ist es am besten, wenn du die Tomaten an der Luft beziehungsweise in der Sonne trocknest. Nährstoffschonend ist diese Variante auch, aber das Wetter ist selten dafür geeignet und auch sonst ist diese Methode sicher die aufwändigste.

Wenn du dich nicht auf das Wetter verlassen möchtest, ist ein verbrauchsarmes Dörrgerät vermutlich die beste Alternative, um Tomaten haltbar zu machen. Damit sich der Kauf lohnt, solltest du dir aber überlegen, ob du es auch hin und wieder nutzen wirst. Ein Dörrautomat ist ein Gerät, das du eventuell in der Familie oder Nachbarschaft leihen kannst. Es könnte sich eine Kauf- und Nutzgemeinschaft lohnen.

Wenn du dagegen nur einmal im Jahr deine Tomatenernte trocknen willst, kannst du auch den Backofen benutzen. Um hier den Energieverbrauch zumindest einzuschränken, solltest du die Tomaten vor dem Trocknen gut entsaften. Und schließlich empfehlen wir dir in allen Fällen, Tomaten zu nehmen, die im Sommer in der Region geerntet wurden und nicht aus einem beheizten Gewächshaus stammen.

Aus getrockneten Tomaten kannst du übrigens ein leckeres Pesto Rosso herstellen. Getrocknete Tomaten eignen sich aber auch als Brot- oder Pizzabelag oder kleingeschnitten in einem mediterranen Nudelsalat

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Überarbeitet von Annika Reketat

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