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Triggerwarnungen: Was sie bedeuten und warum sie so wichtig sind

triggerwarnung
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Eine Triggerwarnung findet man oft vor Filmen, in Büchern oder Social-Media-Posts zu bestimmten Themen. Doch was bedeutet „Trigger“ und warum wird davor gewarnt? Hier erfährst du mehr dazu.

Vielleicht bist du schon mal bei Videos, Artikeln, Posts und anderen Inhalten im Internet oder vor Filmen und Serien auf eine sogenannte Triggerwarnung gestoßen. Aber was bedeutet „Trigger“ eigentlich und wieso kann eine Warnung davor wichtig sein? Diese Frage beantworten wir und erklären dir, wie und in welchen Situationen du Triggerwarnungen selbst verwenden kannst. 

Was bedeutet Triggerwarnung?

Triggerwarnungen findet man oft im Internet.
Triggerwarnungen findet man oft im Internet.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Das Wort „Trigger“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Auslöser“. Triggerwarnungen sollen laut Medienkompass dabei helfen, vor sensiblen Inhalten zu warnen, die negative Gefühle in einer Person auslösen können.

Dafür wird beispielsweise zu Beginn eines Videos ein Hinweis eingeblendet oder in Texten in einem vorgeschobenen Absatz auf die Inhalte hingewiesen. Auf sozialen Medien wird das Wort auch oft mit „TW“ abgekürzt, gefolgt vom Thema, das im Beitrag oder Video vorkommt. 

Für wen sind Triggerwarnungen?

Manche Inhalte können Personen nahegehen, weil diese sie zum Beispiel an traumatische Erfahrungen erinnern. Eine Konfrontation mit solchen Inhalten kann dann beispielsweise Angst oder Panik in der betroffenen Person auslösen.

Von einem Trauma spricht man, wenn eine Person eine plötzliche oder unerwartete Situation erlebt, die gefährlich oder sogar lebensbedrohlich ist. Jedoch ist Trauma hier nur die Bezeichnung für das Erlebnis. Es bedeutet nicht, dass eine Person, die ein Trauma erlebt hat, auch traumatisiert sein muss.

Da unser Gehirn während solcher Situationen das logische Denken abstellt und auf automatisches Verhalten zurückgreift, werden manche Reize, wie beispielsweise ein bestimmter Geruch oder Satz, zwar wahrgenommen und gespeichert, wir erinnern uns danach aber nicht mehr bewusst daran. Diese Reize, die man in der Psychologie „Trigger“ nennt, werden aber im Unterbewusstsein mit dem Erlebten verbunden. Wird die Person später mit einem Trigger konfrontiert, kann sie sich in die Trauma-Situation zurückversetzt fühlen

Tatsächlich wird daher das Wort „Trigger“ in der Bezeichnung „Triggerwarnung“ in unserem Alltagsgebrauch falsch verwendet, da man hier davon ausgeht, dass man seine Trigger kennt. Aus dem Blickwinkel der Psychologie kann man vor einem Trigger allerdings nicht warnen kann, weil er unterbewusst gespeichert ist und man daher nicht weiß, was genau er ist. Expert:innen empfehlen daher, stattdessen Worte wie „Inhaltswarnung“ oder „Contentwarnung“ zu verwenden. 

Warum sind Triggerwarnungen so wichtig?

Eine Triggerwarnung warnt vor Inhalten, die sich negativ auf traumatisierte Personen auswirken können.
Eine Triggerwarnung warnt vor Inhalten, die sich negativ auf traumatisierte Personen auswirken können.
(Foto: CC0 / Pixabay / inproperstyle)

Ursprünglich wurde der Begriff für Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung verwendet. Heute gilt er mehr als allgemeine Warnung, beispielsweise vor brutalen Darstellungen und Beschreibungen von Gewalt.

So sollen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, vor einem möglichen Wiedererleben der traumatischen Situation geschützt werden. Sie können wegklicken oder beispielsweise ein Video kurz pausieren, um sich auf das Thema vorzubereiten. Außerdem wird in einigen Triggerwarnungen angesprochen, wohin man sich wenden kann, wenn man Hilfe braucht. 

Besonders wichtig sind Warnungen laut Medienkompass übrigens auch für Epilepsie-Erkrankte: Wenn in einem Film oder Video Szenen mit Blitzlichtern vorkommen, können diese nämlich einen Anfall auslösen.

Wann und wie sollte man Triggerwarnungen verwenden?

Die Warnungen können laut Medienkompass bei einer Vielzahl von Themen verwendet werden, unter anderem:

  • körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt
  • Krieg
  • Suizid und Selbstverletzung
  • Tod  
  • Mobbing und Diskriminierung 
  • Essstörungen

Allerdings solltest du mit der Verwendung von Triggerwarnungen nicht übertreiben, sondern sie bedacht und in Maßen verwenden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren können. Man würde sich an sie gewöhnen und sie nicht mehr aktiv wahrnehmen, teils werden sie im Netz sogar ins Lächerliche gezogen.

Außerdem könnten Triggerwarnungen sogar zu einem größeren Unwohlsein beim Ansehen oder Lesen führen, als es ohne Hinweis der Fall gewesen wäre. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich Betroffene durch Triggerwarnungen bevormundet fühlen könnten. 

Meistens sagt schon der Titel eines Inhalts, um welches Thema es sich handelt und betroffene Menschen sehen sich diese deshalb gar nicht an, um sich selbst zu schützen. Wenn allerdings unerwartete und überraschende Aspekte in einem scheinbar harmlosen Thema vorkommen, kann es sinnvoll sein, zu Beginn eines Inhalts eine entsprechende Triggerwarnung zu ergänzen. 

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