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Upcycling statt Fast Furniture: Ikea verwertet Sperrmüll zu neuen Möbeln

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Foto: CC0 / Pixabay / mastrminda

Für die neue „Trash Collection“ recycelt die Möbelhauskette Ikea kaputte oder abgenutzte Möbelstücke. Das ist ein guter Ansatz – auch wenn bisher nur wenig Einzelheiten bekannt sind.

Das schwedische Möbelhaus Ikea hat sein Sortiment um eine neue Kollektion erweitert: Die sogenannte „Trash Collection“ kommt in ausgewählte norwegische Filialen und besteht aus recycelten Möbelstücken. Das Grundmaterial für die Möbel sammelt Ikea aus dem Sperrmüll oder von Mülldeponien – das legt jedenfalls ein Werbespot nahe, der bisher nur in Norwegen zu sehen ist. Er zeigt, wie aus alten oder kaputten Ikea-Stühlen, -schränken und -regalen wieder nutzbare Möbel werden. Das Fazit lautet: „Die Möbel, die wir gefunden haben, brauchten nur eine Reinigung und ein paar Ersatzteile.“

Der Ansatz, abgenutzten Gegenständen wieder neuen Wert zu verleihen, ist auch als Upcycling bekannt. Upcycling schont die Umwelt, weil sich durch die Wiederverwertung alter Materialien Rohstoffe einsparen lassen. Ob und wann die „Trash Collection“ auch in anderen Ländern erhältlich sein wird, ist allerdings noch unklar. Auch in Norwegen sind die recycelten Möbel nicht in allen Filialen erhältlich und sie werden zunächst ausgestellt, bevor sie verkauft werden.

Upcycling: Wie nachhaltig ist die „Trash Collection“?

Sperrmüll soll im Rahmen der "Trash Collection" ein zweites Leben bekommen.
Sperrmüll soll im Rahmen der „Trash Collection“ ein zweites Leben bekommen. (Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Ikea ist in letzter Zeit häufiger mit Aktionen aufgefallen, die für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen und im Sortiment sorgen sollen. Seit 2018 kaufen die Filialen zum Beispiel gebrauchte Ikea-Möbel von Kund:innen zurück, um sie weiterzuverkaufen. Bis 2030 will Ikea nach eigenen Angaben nur noch erneuerbare und recycelbare Materialien für seine Produkte verwenden. Die Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel hält das Unternehmen in seinem Nachhaltigkeitsbericht fest.

An der Nachhaltigkeit der Möbelhauskette kommt dennoch immer wieder Kritik auf – etwa, was die Herkunft der Materialien angeht. Unter anderem war Ikea erst 2020 mit dem Vorwurf konfrontiert, illegal gerodetes Holz aus Ungarn bezogen zu haben.

Auch wegen ihrer kurzen Lebensdauer haben billige Möbel, wie Ikea sie anbietet, oft eine problematische Nachhaltigkeitsbilanz. Nicht selten geht der günstige Preis mit Abstrichen an der Qualität und der Haltbarkeit einher. Nutzen sich die alten Möbel ab oder gehen kaputt, landen sie schnell auf dem Müll, weil kostengünstiger Ersatz leicht verfügbar ist. Diese Kurzlebigkeit belastet Ressourcen.

Verglichen damit ist die Idee hinter der „Trash Collection“ ein begrüßenswerter Ansatz: Alte Möbel wiederzuverwerten schont Rohstoffe und ist weniger energieaufwendig, als neue zu produzieren. Bisher gibt Ikea aber noch keine nähreren Einblicke, wie der Recyclingprozess genau funktioniert. Auch wie groß der Anteil recycelter Möbel im Sortiment künftig sein soll, bleibt fürs Erste noch offen.

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