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Warum du Kräuter in Spiralform pflanzen solltest

Kräuter in Spiralform pflanzen
Foto: Colourbox.de/alho007

Eine Kräuterspirale bringt viele Vorteile mit sich: nicht nur eine reiche Ernte an Kräutern aus dem eigenen Garten, sondern auch Lebensraum für Tiere und Umweltschutz. Mehr dazu hier.

Basilikum für die Tomatensauce, Thymian für die Bratkartoffeln und Pfefferminze für den Tee: Frische Kräuter verleihen Gerichten Aroma, sind gesund und sollten in jedem insektenfreundlichen Garten stehen. Eine nicht nur ansehnliche, sondern auch praktische Art und Weise, Kräuter anzupflanzen, ist die Kräuterspirale. Dabei handelt es sich um ein spiralförmiges, gestuftes Kräuterbeet, in dem du mehrere verschiedene Kräuterarten auf kleinem Raum anbauen kannst. 

Das sind die Vorteile einer Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale ist eine platzsparende Art und Weise, Kräuter anzubauen.
Eine Kräuterspirale ist eine platzsparende Art und Weise, Kräuter anzubauen.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Eine Kräuterspirale ist ein kleiner dreidimensionaler Kräutergarten, der sich spiralförmig um einen Steinhaufen windet und dabei ansteigt. Nach oben hin mischst du den aufgefüllten Boden zunehmend mit Sand durch, sodass er durchlässiger wird. Dadurch herrschen unterschiedliche Klima- und Feuchtzonen in der Kräuterspirale, die den Anforderungen einer großen Bandbreite an Küchenkräutern gerecht werden. 

Diese Bauweise bringt einige Vorteile für den Anbau von Kräutern mit sich:

  • Platzersparnis: Durch die Spiralform vergrößert sich die Fläche des Kräuterbeets. Auf relativ kleinem Raum kannst du viele Kräuter pflanzen.
  • Vier Zonen für große Kräutervielfalt: Durch die unterschiedlichen Höhen, Bodeneigenschaften und Lichtverhältnisse innerhalb einer Kräuterspirale gedeihen dort auch Kräuter mit ganz unterschiedlichen Standortbedürfnissen ideal. Eine Kräuterspirale ist in der Regel in drei oder vier Bereiche aufgeteilt:
    1. Ganz unten befindet sich (optional) der Nassbereich mit kleinem Teich, wo Kräuter mit hohem Wasserbedarf wachsen, wie Brunnenkresse oder Wasserminze.
    2. Darüber liegt die Feuchtzone, wo zum Beispiel Kerbel, Basilikum, Petersilie und Pfefferminze ihren Platz finden.
    3. Daran grenzt die Normalzone an, die zwar immer noch humushaltig, aber durchlässiger als die Feuchtzone ist. Gut wachsen hier Schnittlauch, Koriander und Kümmel.
    4. Die Trockenzone bildet den oberen Bereich der Spirale mit durchlässigem und magerem Boden. Das mögen vor allem mediterrane Gewächse wie Salbei, Thymian, Majoran, Rosmarin, Oregano und Lavendel
  • Gesündere Kräuter: Diese drei oder vier Zonen ermöglichen es dir, den verschiedenen Kräutern ihre jeweiligen Wachstumsbedürfnisse genau zu erfüllen. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sie gut gedeihen und stark werden. Gesunde Pflanzen sind am besten vor Schädlingen und Krankheiten geschützt. So kannst du auch auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten. 
  • Wärmespeicherung: Die meisten Kräuterspiralen bestehen aus aufgeschichteten Steinen, die tagsüber die Wärme speichern und sie nachts an die Kräuter abgeben. Davon profitieren vor allem Kräuter aus dem mediterranen Raum, die an ein wärmeres Klima gewöhnt sind. 
  • Keine Staunässe: Durch das sanfte Gefälle der Kräuterspirale kann Regenwasser gut nach unten hin ablaufen. So vermeidest du effektiv Staunässe, die die meisten Kräuter nicht vertragen. 
  • Wertvolles Biotop: Legst du die Kräuterspirale als Trockenmauer ohne Mörtel zwischen den aufgeschichteten Steinen an, schaffst du ganz nebenbei einen wichtigen Lebensraum für allerlei Insekten, Reptilien und Amphibien. Sie finden in den Zwischenräumen der Steine Unterschlupf. Der NABU empfiehlt außerdem, Nisthilfen direkt mit zu verbauen. Dafür eignen sich im Handel erhältliche spezielle Einbausteine für Hummeln, andere Insekten, Igel, Kleinsäuger und Vögel.

    Permakultur: Darum lohnt sich eine Kräuterspirale

    Die Kräuterspirale ist ein Beispiel der Permakultur, einer Alternative zur konventionellen Landwirtschaft.
    Die Kräuterspirale ist ein Beispiel der Permakultur, einer Alternative zur konventionellen Landwirtschaft.
    (Foto: CC0 / Pixabay / thetravelnook)

    Die Kräuterspirale ist ein bekanntes Beispiel der sogenannten Permakultur. Das ist eine alternative, von der Natur inspirierte Landwirtschaftspraxis. Sie strebt die Schaffung ökologisch nachhaltiger, sozial gerechter und wirtschaftlich lebensfähiger Systeme an. Im eigenen Garten umgesetzt, kann Permakultur dazu beitragen, auf nachhaltige, umweltschonende Weise und mit (relativ) geringem Aufwand hohe Erträge zu erzielen. Tatsächlich konnte eine Studie nachweisen, dass Permakultur höhere Erträge bringen kann als die konventionelle Landwirtschaft. 

    Bei einer Kräuterspirale funktioniert die Permakultur so: 

    1. Permakultur berücksichtigt die Nutzbarkeit des verfügbaren Raums auf effiziente Weise. Eine Kräuterspirale ermöglicht es, Kräuter in unterschiedlichen Höhen und unter verschiedenen Bedingungen anzubauen, wodurch der Platz optimal genutzt wird.
    2. Permakultur fördert die Schaffung von natürlichen Ökosystemen, in denen Pflanzen und Tiere miteinander interagieren. Eine Kräuterspirale kann verschiedene Kräuter zusammenbringen, die in der Natur häufig nebeneinander wachsen.
    3. Permakultur betont die Wichtigkeit von ökologischer Diversität und strebt daher den Anbau verschiedener Pflanzen an. Eine Kräuterspirale ermöglicht es, eine Vielzahl von Kräutern in einem kleinen Bereich anzubauen.
    4. Permakultur sucht nach Wegen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Eine Kräuterspirale erfordert weniger Bewässerung und Pflege, da jedes Kraut in seinem eigenen idealen Lebensraum wächst. Du musst also weniger mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln nachhelfen, damit es den Gewächsen gutgeht. 

    Es lohnt sich also, eine Kräuterspirale im eigenen Garten zu haben. Du hast dadurch nicht nur Zugang zu frischen und lokalen Kräutern, sondern trägst auch zur Artenvielfalt bei und schaffst Lebensräume für Insekten und Tiere. 

    Eine einfache Anleitung für den Bau einer Kräuterspirale findest du hier:

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