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WWF: Das sind die wahren Kosten von billigem Plastik

Umweltschutz Plastik
Foto: CC0 / Pixabay / A_Different_Perspective

Kunststoff ist allgegenwärtig, da er vielseitig und sehr günstig in der Herstellung ist. Die wahren Kosten entstehen jedoch erst nach der Entsorgung, so ein neuer Bericht des WWF.

Externe Effekte oder Kosten gibt es in vielen Bereichen. Man bezeichnet damit Kosten, die ein Unternehmen verursacht aber nicht bezahlt. Oft sind dies Umweltschäden. Beispielsweise verursachen Kohlekraftwerke immense Treibhausgasemissionen, die den Klimawandel vorantreiben. Die Kosten zur Bekämpfung des Klimawandels tragen jedoch die Steuerzahler:innen und nicht die Energiekonzerne.

Ein neuer Bericht des WWF und der Beratungsfirma Dalberg zeigt: Solche externen Kosten gibt es auch bei dem scheinbar billigen Kunststoff. Die Folgekosten von Plastik sollen dessen Marktpreis sogar um mindestens das zehnfache übersteigen.

Woher kommen die hohen Kosten von Plastik?

Der Grund ist vor allem die Meeresverschmutzung durch Kunststoffabfälle. Plastik im Meer hat eine sehr lange Lebensdauer und zersetzt sich mit der Zeit in immer kleinere Teile. Sowohl große Plastikteile als auch Mikroplastik haben vielen negative Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme. Beispielsweise nehmen Tiere Plastikteile mit der Nahrung auf.

Dem Bericht zufolge entstehen in vielen Ländern auch externe Kosten bei der Kunststoffentsorgung, da diese von der Gesellschaft gezahlt wird. Zudem ist zu erwarten, dass die wahren Kosten von Plastik eigentlich noch höher liegen – denn welche Kosten Plastik durch gesundheitliche Schäden und Umweltverschmutzung an Land verursacht, lässt sich noch nicht genau beziffern.

Die wahren Kosten für das gesamte im Jahr 2019 produzierte Plastik beziffert der Bericht auf 3,7 Billionen US-Dollar. In der Zukunft wird erwartet, dass die Plastikproduktion weiter ansteigt. Bis 2040 soll sie sich verdoppeln. Folglich würden auch die externen Kosten des Kunststoffs weiter ansteigen.

Der WWF fordert von Regierungen Maßnahmen, um Plastikhersteller stärker an den wahren Kosten des Plastiks zu beteiligen. Zudem sollen die Staaten bei der UN-Vollversammlung 2022 beschließen, dass spätestens 2030 kein Plastik mehr in die Meere gelangt.

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