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Zitronenöl: Wirkung, Anwendung und wie du es selbst herstellst

zitronenöl
Foto: Colourbox.de/Vanillaechoes

Zitronenöl ist ein vielseitige Helfer im Haushalt. Obendrein tut es auch deiner Haut gut. Wie du Zitronenöl selbst machen und einsetzen kannst, liest du hier.

So vielseitig ist Zitronenöl

Zitronenöl ist das ätherische Öl der Zitrone. Mit dem zitronigen Öl kannst du unter anderem Speisen verfeinern, es zur Körperpflege verwenden oder auch damit putzen. Der Duft von Zitronenöl kann dir unter anderem bei Spannungskopfschmerzen helfen oder deine Konzentration fördern. So angenehm der Duft für uns Menschen, ist, so unangenehm finden ihn Insekten: Zitronenöl vertreibt Mücken und Co. 

Du findest das vielseitige Zitronenöl auch als Zusatzstoff in vielen unterschiedlichen Produkten, zum Beispiel:

  • als Duftstoff in Produkten zur Haut- und Haarpflege
  • in Reinigungsmitteln
  • als Geschmacksgeber für Lebensmittel

Zitronenöl lässt sich durch unterschiedliche Verfahren aus den Schalen der Früchte gewinnen. Eines davon ist der Ölauszug oder Mazerat. Damit kannst du ohne viel Aufwand selbst das ätherische Öl aus Zitronenschalen herstellen. 

Bei der industriellen Verarbeitung von Zitronen fallen Zitronenschalen an. Diese lassen sich maschinell auspressen – daraus entsteht das kaltgepresste ätherische Zitronenöl. Ein weiteres Verfahren ist die Destillation mit heißem Dampf. Beide Verfahren ergeben ein konzentriertes ätherisches Öl, dass du im Handel erwerben kannst.

Zitronenöl: Die Herstellung macht‘s

Das Zitronenöl hat eine leicht gelbliche Farbe und riecht sehr intensiv nach Zitrone. Das liegt an den Aroma- und Duftstoffen der Zitronen, die einen Großteil des ätherischen Zitronenöls ausmachen. Hauptsächlich kommt in dem Öl der Aromastoff Limonen vor. Daneben finden sich noch die Duftstoffe Citral und Citronellal.

Über die genaue Zusammensetzung und Inhaltsstoffe im Zitronenöl findest du durchaus unterschiedliche Aussagen. Eine Studie sieht eine Erklärung dafür bei den verschiedenen Herstellungsverfahren.

  • Kaltgepresstes Zitronenöl – Es kann mitunter noch Nährstoffe, wie Vitamin C, aus der Zitrusfrucht enthalten. Diese Stoffe befinden sich teilweise in konzentrierter Form in der Fruchtschale und in der weißen Haut darunter.
  • Destillation mit heißem Dampf – Bei diesem Verfahren dagegen ist es unwahrscheinlicher, dass zum Beispiel Vitamin C die Behandlung durch heißen Dampf unbeschadet überstehen könnte. Das Vitamin reagiert empfindlich auf Hitze. Daher ist eine heiße Zitrone bei Erkältungen auch weniger sinnvoll als Immunsystem-Booster als ein kaltes Zitronenwasser.
  • Die Mazeration löst durch den Ölauszug, vor allem fettlösliche Stoffe aus der Zitronenschale. Dazu zählen Limonen und die Duftstoffe. Jedoch nicht Vitamin C, oder die Folsäure, die beide wasserlöslich sind.  

Du kannst Zitronenöl entweder selbst herstellen oder es kaufen. In jedem Fall solltest du auf Bio-Qualität achten: Gerade in der Schale von Citrusfrüchten können chemisch-synthetische Pestizide stecken. Kaltgepresstes Zitronenöl erhältst du auch online, zum Beispiel im **Avocadostore

Einsatz von Zitronenöl in der Küche

Mit Zitronenöl kannst du Speisen verfeinern.
Mit Zitronenöl kannst du Speisen verfeinern.
(Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Das Zitronenöl verleiht den Gerichten einen frischen, zitronigen Geschmack. Außerdem kann deine Gesundheit auch von den Wirkstoffen im Öl profitieren.

Eine Studie weist auf die vielfältigen Wirkungen von Zitronenöl auf den menschlichen Organismus hin:

  • Unterstützt Körperfunktionen wie die Verdauung, den Blutkreislauf und es kann die Leberfunktion schützen.
  • Fördert das Immunsystem.

Das pure ätherische Öl, das du im Handel erhältst, ist viel zu intensiv, um es pur zu verwenden. Schmecke daher mit ein paar Tropfen deine Saucen oder Salatdressings ab. Mit dem schon verdünnten selbst gemachten Zitronenöl kannst du etwas großzügiger umgehen und zum Beispiel auch gleich als Marinade verwenden. 

Weitere Beispiele für Zitronenöl in der Küche:

  • Verfeinere Dips, Brotaufstriche oder Dressings.
  • Verpasse Backwaren und Desserts einen zitronigen Geschmack.
  • Träufle wenige Tropfen davon in dein Trinkwasser.

So wendest du Zitronenöl bei der Körperpflege an

Wenn du es mit deiner Handcreme vermischst, kann Zitronenöl deine Hände geschmeidiger machen.
Wenn du es mit deiner Handcreme vermischst, kann Zitronenöl deine Hände geschmeidiger machen.
(Foto: CC0 / Pixabay / andreas160578)

Du kannst Zitronenöl sehr gut auch zur Körperpflege einsetzen. Vor allem, wenn deine Haut eher fettig ist und zu Unreinheiten neigt, kannst du sie mit Zitronenöl pflegen.

Vorsicht! Gib das gekaufte ätherische Zitronenöl niemals unverdünnt auf deine Haut. Mische immer ein paar Tropfen mit einer Creme, Gesichtswasser oder Shampoo. Vor allem der enthaltene Duftstoff Citral kann die Haut reizen und auch zu allergischen Reaktionen führen. Dein selbst hergestelltes Zitronenöl ist schon durch den Ölauszug verdünnt.

  • Antimikrobiell – Laut einer Studie hemmt insbesondere der Stoff Limonen die Ausbreitung von Bakterien oder Pilzkeimen auf der Haut. Zudem kann es entzündungshemmend wirken. 
  • Antioxidativ – Der Wirkstoff Limonen zählt zu der Gruppe der Antioxidantien. Das sind Stoffe, die Körperzellen vor Schäden durch die sogenannten „freien Radikalen“ schützen. Diese schädlichen Sauerstoffverbindungen entstehen unter anderem durch Feinstaub in der Luft oder auch bei Stress im Körper. 

Einige Beispiele, wie du Zitronenöl einsetzen kannst.

  • Gesichtsreinigung – Mische etwas Zitronenöl mit deinem Gesichtswasser oder mit einem stillen Mineralwasser. Trage es mithilfe eines Abschminkpads auf dein Gesicht auf. So reinigst du deine Haut porentief und klärst sie gleichzeitig. Dein selbstgemachtes Zitronenöl kannst du gleich auf die entzündeten Stellen auftupfen und einziehen lassen.
  • Haarwäsche mit Zitronenöl – Das Zitronenöl beugt lästigen Schuppen vor. Vor allem, wenn du es mit einer fettigen Kopfhaut und Haaren zu tun hast. Das Medizinportal Netdoktor erläutert, dass fettige Schuppen meistens mit einer vermehrten Ausbreitung von vorhandenen Pilzkeimen in Verbindung stehen. Mische einige Tropfen des Zitronenöls unter dein Shampoo.
  • Handpflege – Zitronenöl kann deine Hände pflegen und sie weicher machen. Vermische dafür ein paar Tropfen des Öls mit deiner Handcreme – oder mache deine eigene Handcreme und verwende Zitronenöl als Zutat.
  • Mundhygiene – Vermische wenige Tropfen mit deiner Zahnpasta und beuge so auch Zahnfleischproblemen vor.

Weitere Anwendungsgebiete für Zitronenöl

Mit seinen vielfältig wirksamen Inhaltsstoffen ist Zitronenöl ein wahrerer Alleskönner.

Zitronenöl für die Gesundheit:

  • Bei Erkältung – Zitronenöl kann Halsschmerzen lindern und gegen Entzündungen im Rachenraum helfen. Löse dazu einen Teelöffel Meersalz in abgekochtem Wasser auf und füge wenige Tropfen Zitronenöl hinzu. Damit gurgelst du zweimal täglich, bis es besser wird.
  • Bei Stress und KopfschmerzenStudien weisen in die Richtung, dass Zitronenöl Stress reduziert und sich positiv auf die Wahrnehmung von Schmerzen auswirkt. Reibe deine Schläfen mit deinem selbst gemachten Zitronenöl ein oder mische das konzentrierte Zitronenöl mit einem geruchlosen Öl, wie Jojobaöl.
  • Hebt die Stimmung – Der Geruch von Zitronenöl kann die Psyche aufhellen. Stelle eine Duftlampe mit Zitronenöl in deiner Wohnung auf. Der zitronige Raumduft gibt deiner Wohnung allgemein einen Frischekick.

Zitronenöl gegen lästige Insekten:

Der intensive Geruch des Öls vertreibt Mücken und weitere Insekten. Das gilt auch für Blattläuse. Mische ein paar Tropfen Zitronenöl mit Wasser und fülle dieses in eine Sprühflasche um. Besprühe die betroffenen Pflanzen regelmäßig damit, bis die Läuse verschwunden sind.

Mit Zitronenöl putzen:

Zitronenöl wirkt wahre Wunder gegen schmutziges Geschirr. Träufle dazu einfach ein paar Tropfen in dein Spülwasser. Du kannst das Zitronenöl auch ins Putzwasser geben und den Herd sowie Steinfliesen einigen. Zitronenöl enthält keine Säuren und greift daher nicht den säureempfindlichen Naturstein an.

So machst du Zitronenöl selbst

Egal, wofür du Zitronenöl anwendest: Kaufe immer in Bio-Qualität.
Egal, wofür du Zitronenöl anwendest: Kaufe immer in Bio-Qualität.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Ein Zitronenöl für Küche und zur Pflege kannst du leicht selbst herstellen. Dafür benötigst du nur die Schalen von Bio-Zitronen und ein weiteres Öl als Trägeröl.

Olivenöl eignet sich dafür gut, wenn du das Zitronenöl für Speisen verwenden möchtest. Für die Körperpflege, wähle ein pflanzliches Öl, das zu deinem Hauttyp passt. Bei einer fettigen Haut kannst du beispielsweise Jojoba– oder Distelöl verwenden. Ist deine Haut eher trocken, eignet sich auch das Olivenöl zur Hautpflege.

Für 500 Milliliter Zitronenöl benötigst du:

  • 500 Milliliter des Trägeröls in Bio-Qualität.
  • Zwei unbehandelte Bio-Zitronen. Idealerweise aus Südeuropa, für die kürzeren Transportwege.
  • Ein sauberes Glas mit Schraubverschluss, das 500 Milliliter fasst.

Das Zitronenöl kannst du einfach herstellen:

  1. Reibe die Schale der Zitronen ab und fange sie dem Glas auf. Vermeide es den Abrieb umzufüllen, denn durch das Reiben lösen sich schon die flüchtigen Bestandteile des ätherischen Öls aus der Schale.
  2. Fülle das Glas nun mit dem Trägeröl auf.
  3. Verschließe das Glas fest und schüttele die Mischung gut durch.
  4. Stelle das Glas an einen Ort, an dem kein direktes Sonnenlicht darauf scheinen kann.
  5. Lass das Öl jetzt ziehen, für etwa zwei Wochen. Alle paar Tage schüttele das Glas wieder durch.
  6. Danach seist du das Zitronenöl durch ein sauberes Geschirrhandtuch ab. Es sollen keine Rückstände der festen Zitronenschale mehr im Öl schwimmen.
  7. Jetzt ist dein Zitronenöl einsatzbereit.

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    Überarbeitet von Martina Naumann

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