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Robinie: Baum des Jahres 2020

robinie
Foto: CC0 / Pixabay / jhenning

Die Robinie ist der Baum des Jahres 2020 und auch unter dem Namen „Falsche Akazie“ bekannt. In Deutschland und anderen europäischen Ländern wächst er seit vielen Jahren in den Parks. Besonderer Hingucker sind seine außergewöhnlichen Blüten.

Die Robinie zählt zu den meistgepflanzten Bäumen der Welt. Sie kommt direkt auf Platz 3, hinter Eukalyptus und Pappeln, erklärt die Stiftung hinter der Auszeichnung „Baum des Jahres“. Doch warum bekommt ein so häufiger Baum wie die Robinie die Auszeichnung zum Baum des Jahres? Die Stiftung macht damit auf die besondere Ambivalenz des Baumes aufmerksam: Er gilt einerseits als Hoffnungsträger im Klimawandel, verdrängt aber andererseits die heimischen Pflanzenarten und ist äußerst giftig.

Robinie: Steckbrief des ungewöhnlichen Baumes

Robinien haben große weiße Blüten.
Robinien haben große weiße Blüten.
(Foto: CC0 / Pixabay / ArmbrustAnna)

Steckbrief der Robinie:

  • Vollständiger Name: Gewöhnliche Robinie
  • Weitere Bezeichnungen: Robinie, Weiße Robinie, Falsche Akazie, Scheinakazie, Gemeiner Schotendorn, Silberregen 
  • Alter: bis zu 150 Jahre
  • Höhe: bis zu 30 Meter
  • Vorkommen: ursprünglich Nordamerika, heute auch Europa und Asien
  • Ansprüche: Licht und Wärme, ansonsten sehr anspruchslos
  • Rinde: tiefe Furchen, grau
  • Zweige: Dornen an den Blattstielen
  • Blüten: ab dem 6. Jahr bilden sich große hängende Blütentrauben, süßlicher Geruch, weißen Schmetterlingsblüten
  • Blütezeit: Ende Mai bis Anfang Juni
  • Früchte: 5-10 cm lange Hülsenfrüchte, nicht essbar

Robinie in Deutschland: Geliebt und gehasst

So sehen die Blätter der Robinie aus.
So sehen die Blätter der Robinie aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Die erste Robinie wurde laut der Stiftung hinter „Baum des Jahres“ in Deutschland 1670 gepflanzt. Später wurde sie vor allem in Parks und Alleen gepflanzt und ist sehr beliebt, da sie keine Ansprüche an den Standort stellt. Auch auf stickstoffarmen Böden wächst sie gut, da sie sich selbst mit Stickstoff versorgen kann. Sie kommt zudem gut mit dreckiger Luft, Salz im Boden und wenigen Nährstoffen zurecht. Wegen ihres hohen Brennwerts ist die Robinie schnell als zuverlässige Brennholzquelle im großen Stil angepflanzt worden. Sie gilt laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) als teilweiser Ersatz für Tropenholz. Außerdem ist das Holz sehr hart und witterungsbeständig, weshalb auch Boote, Brücken und Spielplätze damit gebaut werden.

Wo die Robinie einmal ihren Platz gefunden hat, ist sie nur schwer wieder loszuwerden. Sie verdrängt schnell die heimische Flora und zerstört die schützenswerten Biotope in der Nähe. Die Robinie abzusägen sorgt aber für den gegenteiligen Effekt: Der Baum treibt nur umso stärker aus. Laut BfN zählt die Robinie daher als invasive Baumart. Auch in der Schweiz, Österreich und in Dänemark gilt die Robinie als „Naturschutz-Problem“, so das BfN. Die Auswirkungen sind gravierend: „Bereits unter zweijährigen Robinien war die Zahl der Pflanzenarten halbiert“, so das BfN zur schnellen Ausbreitung der Robinie.

Robinie ist giftig: Gefahr für Mensch und manche Tiere

Die Robinie wird bis zu 30 Meter hoch.
Die Robinie wird bis zu 30 Meter hoch.
(Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages)

Für uns Menschen sind die meisten Pflanzenteile der Robinie giftig, anders sieht es bei einigen Tieren aus.

  • Vor allem die Rinde sowie die reifen Samen und Blätter sollten Menschen nicht verzehren. Die Blüten sind allerdings ungefährlich.
  • Für viele Tiere sind die Blätter nicht giftig: Alle Wiederkäuer essen gerne die Blätter der Robinie. Einige Wildtiere nagen auch gerne an der Rinde, wie zum Beispiel Hasen.
  • Pferde sollten aber auf keinen Fall zu nah an die Robinie gelangen: Knabbern sie bereits geringe Mengen der Rinde ab, können sie schwer erkranken.

Robinie ist ein Bienenparadies

Besonders beliebt sind die großen weißen Blüten bei Bienen: Sie enthalten besonders viel Nektar und sorgen für einen hohen Fruktosegehalt des Honigs. Das macht ihn lange haltbar. Bei Imker*innen ist der Honig auch als Akazienhonig erhältlich, obwohl er eigentlich Robinienhonig heißen müsste. In Brandenburg, wo es besonders viele Robinien gibt, ist mehr als die Hälfte des Honigs daher auch Akazienhonig.

Die Robinie ist sehr resistent gegenüber Hitze und Trockenheit. Daher ist sie auch ein Hoffnungsträger im Klimawandel, dem andere Bäume in Mitteleuropa nicht standhalten.

Robinie pflanzen und pflegen

Robinien sind bei Bienen beliebt.
Robinien sind bei Bienen beliebt.
(Foto: CC0 / Pixabay / PollyDot)

Beachte: Die Robinie darfst du nur im eigenen Garten pflanzen, nicht in der freien Natur (da es sich um eine gebietsfremde Pflanze handelt, siehe Bundesnaturschutzgesetz § 40). So gehst du vor, wenn du eine Robinie pflanzen willst:

Standort wählen:

  • viel Licht und Wärme
  • lockerer Boden
  • viel Platz und keine Pflanzen in unmittelbarer Nähe

Pflanzen:

  1. Im Frühjahr oder Herbst kannst du die Robinie in ein tiefes Erdloch einpflanzen. Es sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.
  2. Nachdem du die Robinie eingepflanzt hast, solltest du sie die ersten Tage immer wieder gießen. So kann sie gut anwachsen.
  3. Mit einem Holzpfahl kannst du der jungen Robinie beim Wachsen helfen. Stecke ihn neben den Stamm und binde ihn an den Pfahl.
  4. Nach zwei Wochen musst du die Robinie nicht mehr gießen. Düngen ist nicht nötig, da der Baum sich selbst versorgt.
  5. Im Frühjahr solltest du die Robinie zurückschneiden, damit sie einen langen Stamm bildet und sich nicht sofort verastet. Verwende dabei Handschuhe, da die Robinie giftig ist.

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