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Shampoo bei Stiftung Warentest: flüssig, fest und Haarseife im Vergleich

Shampoo ohne Silikone
Foto: © Colourbox.de

Welche Art von Shampoo wäscht und pflegt die Haare am besten – flüssiges Shampoo, festes Shampoo oder Haarseife? Stiftung Warentest wollte es herausfinden und hat 18 Produkte getestet. Die Verbraucherschutzorganisation hat außerdem die Umweltbelastung geprüft.

Haarseife und festes Shampoo kommen ohne Plastikflasche aus und sparen dadurch Verpackung – aber wie empfehlenswert sind sie für die Haare? Die Ergebnisse von Stiftung Warentest sind positiv, viele der festen Produkte konnten überzeugen.

Stiftung Warentest hat 18 Shampoos für „normales Haar“ analysiert, darunter acht flüssige Shampoos, sechs feste und vier Haarseifen. Mit dabei war auch Naturkosmetik. Der Unterschied zwischen festem Shampoo und Haarseife: Festes Shampoo ist im Grunde flüssiges Shampoo, dem Wasser entzogen wurde. Für die Herstellung von Haarseife hingegen werden Fette oder Öle mit Lauge verseift, wodurch die reinigende Wirkung entsteht.

Stiftung Warentest vergibt viele gute Noten

Das wichtigste Kriterium von Stiftung Warentest war, wie gut die Shampoos die Haare pflegen. Testpersonen nutzten die Produkte mehrere Tage, Friseurinnen beurteilten anschließend Entwirrbarkeit, Kämmbarkeit, Griffigkeit, Geschmeidigkeit, Volumen und Glanz der Haare. In die Bewertung floss außerdem mit ein, wie gut sich das Shampoo anwenden ließ und ob Werbeaussagen stimmen. Zusätzlich untersuchte Stiftung Warentest den Gehalt deklarationspflichtiger Duftstoffe.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Flüssiges Shampoo: Alle Produkte erhielten die Note „gut“. Sie sind außerdem die günstigsten Produkte im Test.
  • Festes Shampoo: Vier Produkte sind „gut“, darunter ein festes Shampoo von Alverde und eines von Rosenrot Naturkosmetik. Feste Shampoos von Foamie und Lush sind nur „befriedigend“. Das Shampoo von Lush enthielt den Duftstoff Lilial, der laut Stiftung Warentest im Verdacht steht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen.
  • Haarseife: Zwei Seifen schneiden mit „gut“ ab (Produkte von Finigrana und Speick), zwei sind „befriedigend“.
Haarseife Haarewaschen
Stiftung Warentest hat unter anderem Haarseife untersucht. (Foto: © Utopia, Pixabay / CCO Public Domain)

Ökobilanz von flüssigem Shampoo, Haarseife und festen Shampoo

Bei Haarseifen kritisiert Stiftung Warentest, dass die Haare nach der Wäsche teils nicht so geschmeidig seien, mehr fliegen und weniger glänzen. Außerdem können sie weißliche Rückstände hinterlassen. Dagegen helfe jedoch eine Spülung aus Essig und Wasser, also eine „saure Rinse“.

Dafür haben Haarseifen wie auch feste Shampoos eine bessere Ökobilanz als flüssige Produkte – nicht nur wegen der eingesparten Plastikverpackungen. Die Produktion der festen Seifen- bzw. Shampoostücke benötigt laut Stiftung Warentest weniger Energie. Sie enthalten außerdem keine Konservierungsstoffe und weniger Duft- und Farbstoffe als flüssige Shampoos, dadurch belasten sie die Umwelt weniger.

So verringerst du die Umweltbelastung beim Haarewaschen

Der größte Teil der Umweltbelastung entfällt jedoch auf die Haarwäsche selbst – hier schneiden alle Shampoosorten ähnlich aus. Stiftung Warentest gibt folgende Tipps, um hier die Ökobilanz zu verbessern:

  1. Weniger Shampoo verwenden. Die meisten Testpersonen nutzten zu viel davon.
  2. Zum Waschen warmes statt heißes Wasser verwenden. Wer mit 36-Grad- statt 42-Grad-warmem Wasser wäscht, spare 20 Prozent Energie ein.
  3. Während des Shampoonierens das Wasser zudrehen. So könne der Wasserverbrauch um mehrere Liter sinken.
  4. Spar-Duschkopf verwenden.
  5. Wenn es flüssiges Shampoo sein soll: nur Shampoo in Flaschen aus Recyclingmaterial kaufen.  

Utopia meint: Stiftung Warentest hätte unserer Ansicht nach noch strenger sein können, was die Inhaltsstoffe in den Shampoos angeht. Der Testsieger „Cien Tag für Tag Frucht/Vitamin Shampoo“ von Lidl beispielsweise enthält unter anderem Sodium-Lauryl-Sulfate, Sodium Benzoate – beides umstrittene Inhaltsstoffe. Auch im „Nivea Classic Mild Pflegeshampoo Normales Haar“ (Note „gut“) stecken unter anderem PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Schadstoffe machen können. Vor allem für gereizte Haut sind sie kritisch und können potenziell allergieauslösend sein. Wir finden: Shampoos mit solchen Inhaltsstoffen dürfen keine Testsieger sein. Hätte Stiftung Warentest einen stärkeren Fokus auf die Haut- und Umweltverträglichkeit der verarbeiteten Substanzen gelegt, hätten die festen Shampoos und Seifen noch besser abgeschnitten. Wir empfehlen grundsätzlich nur Naturkosmetik, sie kommt ohne bedenkliche Substanzen wie Erdöl, Formaldehyd, Parabene, synthetische Farb- und Duftstoffe aus.

Alle Ergebnisse des Shampoo-Tests gibt es bei Stiftung Warentest.

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