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Studie: nachhaltige Mode finden Jugendliche teuer und uncool

Fallback Bild Mode (Foto: Gordon Bussiek / photocase.de)
© photocase.de

Eine repräsentative Greenpeace-Umfrage beleuchtet den Modekonsum von Jugendlichen. Das Ergebnis: Beim Klamottenkauf achten die Jugendlichen vor allem auf Design, Preis und Marken – nicht aber auf Herstellungsbedingungen; jeder Fünfte wirft Altkleider einfach weg.

„Jugendliche wissen um die Ausbeutung von Mensch und Natur in der Textilproduktion, allerdings blenden sie das im Laden aus“, sagt Kirsten Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace. „Und kreative Lösungen wie Kleidung teilen, tauschen oder aufmöbeln sind einfach noch nicht sichtbar und populär genug.“ Über achtzig Prozent der Jugendlichen kauft demnach ihre Kleidung bei Fast-Fashion-Ketten wie H&M oder C&A. Etwas mehr als die Hälfte kauft auch online auf den Seiten der Modeketten oder bei Amazon.

Herstellungsbedingungen und Textilsiegel sind nur für etwa 10 Prozent der Jugendlichen ein Kriterium. Ein ähnliches Bild zeigt die Markenbekanntheit: Während über 90 Prozent der Teenager Marken wie Nike oder Adidas kennen, wissen nur drei bis sechs Prozent der Jugendlichen von bekannten grünen Labels wie ArmedAngels oder Recolution.

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Vorurteile bremsen den nachhaltigen Kleiderkonsum

Ein Drittel der befragten Jugendlichen meint, sich grüne Mode nicht leisten zu können. Auch sei sie weder cool genug, noch gebe es genug Auswahl. Läden und Siegel für ökologisch hergestellte Kleidung seien nicht bekannt genug. Fast siebzig Prozent der Jugendlichen mag Secondhand-Kleidung nicht, weil sie „nicht sauber“ sei. Da sich die Jugendlichen zunehmend auf kommerziellen Shoppingseiten wie Zalando (43 Prozent) oder auf den Websites der Modeketten (35 Prozent) auch über Trends informieren, wird sich daran wohl wenig ändern.

Die Probleme, die durch die Massen an Altkleidern und deren Verwertung entstehen, scheinen weitgehend unbekannt. 70 Prozent der Befragten bringen die ausrangierte Mode zur Altkleidersammlung, jeder Fünfte wirft sie einfach weg. Die Hälfte spendet sie direkt sozialen Einrichtungen oder gibt sie privat weiter. Nur etwa ein Drittel verkauft ausrangierte Kleidung über das Internet. Eine Zusammenfassung der kompletten Modekonsum-Umfrage finden Sie hier, die Langfassung hier.

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