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9 Gegenentwürfe zu TTIP

  • Heathrow-08 by Transition Heathrow under CC_BY_2.0

    Selbst handeln!

    Während hinter verschlossenen Türen das Freihandelsabkommen verhandelt wird, beginnen Konsumenten, ihre Lebensmittelproduktion wieder selbst in die Hand zu nehmen. Wir zeigen neun innovative Projekte.

  • © Kartoffelkombinat

    Solidarische Landwirtschaft

    Beim Konzept der solidarischen Landwirtschaft oder Community Supported Agriculture (CSA) handelt es sich nicht um ein klassisches Verkäufer-Kunden-Verhältnis. Hier verbindet sich ein Kreis von Menschen langfristig mit einem Hof, finanziert gemeinsam die jährlichen Hofkosten und erhält dafür im Gegenzug einen Ernteanteil. Nach diesem Modell arbeitet beispielsweise das Kartoffelkombinat aus München: Genossenschaftsmitglieder aus der Umgebung bekommen für ihre finanzielle  – und freiwillig auch körperliche – Beteiligung wöchentlich eine Kiste mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse aus dem Münchner Norden.

  • © ARCHE NOAH

    Bewahrung alter Sorten

    Schon mal gehört vom Bamberger Hörnchen oder dem Geflammten Kardinal? Mit der Industrialisierung von Landwirtschaft und Ackerbau ist bereits ein Großteil unserer Sortenvielfalt verloren gegangen. Heute ist der Markt auf einige wenige Hochleistungspflanzen und –tiere beschränkt. TTIP könnte diese Situation noch verschärfen, wenn es landwirtschaftlichen Konzernen noch mehr Macht verleiht. Vereine wie Arche Noah und VERN leisten einen aktiven Beitrag zum Erhalt und zur Rekultivierung von Nutzpflanzen und Saatgut. Beide Organisationen unterhalten eigene Saatgut- bzw. Sortenarchive. Für die Bewahrung seltener und vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen setzt sich der Tierpark Arche Warder ein.

  • © Stadt Andernach

    Essbare Städte

    Brachflächen, Dächer und Parks werden zu Gärten: Die Protagonisten der Urban Gardening-Bewegung verbinden politischen, wirtschaftlichen und gestalterischen Protest, indem sie mitten in den Städten Gemüse anbauen. Dabei gibt es privat organisierte Initiativen, zum Beispiel den Prinzessinnengarten in Berlin. Und es gibt ganze „essbare Städte“, in denen den Bürgern das auf öffentlichen Flächen angebaute Gemüse umsonst zur Verfügung gestellt wird. Vorreiter dieses Modells ist die Essbare Stadt Andernach.

  • © Meine kleine Farm

    Fleisch mit Gesicht

    Im Kampf gegen Klimawandel, Umweltzerstörung und Tierleid ist der komplette Fleischverzicht eine wirksame Strategie. Doch es wäre bereits viel gewonnen, wenn die fleischessende Mehrheit der Bevölkerung ihren Fleischkonsum nachhaltiger gestalten würde. Einen Gegenentwurf zur Massentierhaltung – ob mit oder ohne Chlor und Hormone – bietet die Initiative Meine kleine Farm. Auf den Würsten sind Fotos von den Schweinen und Rindern, aus denen das jeweilige Produkt entstanden ist. Damit möchte das Unternehmen „die Menschen dazu bringen, Fleisch wieder wertzuschätzen“ und lieber wenig gutes als viel billiges Fleisch zu konsumieren.
    Transparenz beim Fleischkonsum ist ein kontroverses Thema – hier haben wir auf Utopia darüber berichtet.

  • © Tammo Ganders / meine-ernte.de

    Ernten, was andere säen

    Wer selber anbaut, weiß, was auf den Teller kommt. Während die Panik vor den möglichen Folgen des Freihandelsabkommens wächst, können Selbstversorger entspannt ihr eigenes Gemüse essen. Meine Ernte macht das Gärtnern noch ein wenig einfacher: Hier kann man fertig bepflanzte Parzellen für eine Saison mieten. Ungefähr zwanzig verschiedene biologisch angepflanzte Gemüsesorten kann man so im Laufe des Sommers und Herbstes ernten.

  • © Johannes Weber / Stadtbienen e.V.

    Bienensterben stoppen

    Der Einsatz von Pestiziden und Monokulturen gilt heute als wichtige Ursache für das weltweite Bienensterben. Das derzeit verhandelte Freihandelsabkommen TTIP könnte unter Umständen noch mehr gefährliche Pestizide nach Europa bringen. Auch der Gentechnik könnte es die Türen öffnen. Einen Versuch, dem Bienensterben Einhalt zu gebieten hat Stadtbienen gestartet: eine sogenannte BienenBox soll es jedem ermöglichen, sogar auf dem Balkon der Etagenwohnung Bienen zu halten. Allerdings sollte man schon vorher einen Imkerkurs besuchen und bereit sein, etwas Zeit und Geld zu investieren. Netter Nebeneffekt: eigener Honig ohne Gentechnik.

  • Heathrow-08 by Transition Heathrow under CC_BY_2.0

    Transition Town

    Während globale Konzerne nach noch mehr Wachstum streben, besinnt sich eine Reihe vom Bürgerinitiativen zurück auf gemeinschaftliche Werte und lokalen Wandel. Das Transition Town Netzwerk, ein Zusammenschluss lokaler Gruppen, arbeitet darauf hin, Kommunen unabhängiger zu machen. Um das zu erreichen, wird auf eine Relokalisierung der Wirtschaft, dezentrale Energieversorgung, eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes und Selbstversorgungsansätze gesetzt. Vielleicht gibt es ja auch eine Transition Town Initiative in Ihrer Nähe?
    Übrigens: Unsere Community tauscht sich in dieser Gruppe über Transition Town aus.

  • © Apfelernte by Jelani Nemorivagus under CC_BY_SA_2.0

    Öffentliches Obst

    Je mehr wir selber machen, desto unabhängiger sind wir von der Industrie und jeglichen Freihandelsabkommen. Selber ernten ist da ein guter Schritt. Um die Ernte von Obstbäumen allerdings ist schon so mancher Nachbarschaftsstreit entbrannt. Doch was, wenn keiner die Früchte pflückt? Um Verschwendung vorzubeugen und die heimischen Bestände zu fördern, stellt mundraub.org eine Karte zur Verfügung, auf der Obst- und Nussbäume sowie Kräuter im öffentlichen Raum verzeichnet sind. Noch einen Schritt weiter geht pflueck.org: Dort werden Baumbesitzer, Erntehelfer und soziale Einrichtungen per Onlineplattform zusammengebracht.

  • Yes nick! by Transition Heathrow under CC_BY_2.0

    Slow Food statt Fast Food

    Die Organisation Slow Food setzt sich weltweit für den Erhalt einer bewussten Esskultur ein. Der Verein fördert sowohl eine verantwortungsvolle Landwirtschaft als auch das traditionelle Lebensmittelhandwerk. Entscheidend sind dabei die Prinzipien der Regionalität und Saisonalität sowie das Wissen um die Qualität von Lebensmitteln. In Deutschland gibt es inzwischen etwa 80 Regionalgruppen, sogenannte Convivien.

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