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Umsonstladen: In diesen Läden kostet Einkaufen nichts

Kostnix-Bochum
CC BY-SA 4.0 / WikimediaCommons / DerMische

Sie heißen geben & nehmen, Schenke oder Kost-Nix: In Umsonstläden wird nichts verkauft, alles ist umsonst und darf mitgenommen werden. Von jedem. Immer mehr der Kostenlos-Läden eröffnen in kleinen und großen Städten. Eine großartige Idee in Sachen Nachhaltigkeit.

Im Regal stehen Haushaltswaren, kleine Elektrogeräte, Bücher, Spielsachen und diverse Alltagsgegenstände. An den Ständern hängen dicht an dicht Jeans, Sommerkleider und Jacken. Und alles ist umsonst! Jeder darf mitnehmen, was ihm gefällt. Einfach so. Ohne Spende, ohne Gegenleistung, ohne Bedürftigkeitsnachweis.

Weitergeben statt wegwerfen

Die Idee ist einfach: Jede Menge Leute haben Dinge, die sie nicht mehr brauchen, die aber noch in gutem Zustand und viel zu schade zum Wegwerfen sind. Im Umsonstladen können sie all das abgeben, ohne schlechtes Gewissen. Denn ein anderer freut sich garantiert, wenn er für nützliche Dinge kein Geld ausgeben muss. Hinbringen und Mitnehmen funktionieren unabhängig voneinander.

Umsonstläden richten sich nicht unbedingt an Bedürftige, sondern an alle Menschen. Die Kosten für Strom, Miete und Nebenkosten werden meist über Spenden oder Patenschaften finanziert, die Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich für die gute Sache.

Umsonstladen FAIRändern e.V. in Wolfhagen
Ein kleiner Umsonstladen, der ohne großen Träger auskommen muss: FAIRändern e.V. (Foto: Umsonstladen FAIRändern e.V. in Wolfhagen)

Der Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft

Die Umsonstläden sind das Ergebnis unserer Konsumgesellschaft, in der immer mehr gekauft und nicht verwendet wird, bis es dann auch wirklich kaputt ist.  „Es geben immer mehr Menschen Dinge hier ab, als Leute Sachen mitnehmen. Daran kann man wunderbar erkennen, in was für einer Überfluss-Gesellschaft wir leben“, so Mitorganisator des Kost-Nix-Ladens in Bochum, Tobias König, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Das Schöne an den Umsonstläden: Dinge werden nicht plötzlich wertlos, weil wir sie nicht mehr brauchen können. Sondern sie bekommen einen neuen Wert, weil sich ein anderer darüber freut.

Die Läden sind schlussendlich auch ein Gegenentwurf zu einer kapitalistischen Warenwirtschaft: Hier fließt kein Geld, keine Gegenleistung muss erbracht werden, um in den Genuss einer neuen Hose oder einer Brotschneidemaschine zu kommen.

Recycling in den Umsonstläden

Vielen, die ihre Sachen im Umsonstladen spenden oder dort immer wieder auf der Suche nach Brauchbarem vorbeischauen, geht es weniger ums Sparen, sondern um den Gedanken der Nachhaltigkeit. Denn jedes Produkt, das nicht extra hergestellt werden muss, bekommt ein zweites Leben geschenkt und schont wertvolle Ressourcen.

Eine Liste der Umsonstläden in Deutschland findest du hier:

Alles umsonst gibt es natürlich auch im Internet:

… und in sozialen Medien oder auf anderen Kleinanzeigen-Plattformen. Auf Facebook zum Beispiel in Gruppen mit dem Namen „Verschenks“ oder „Free Your Stuff“. Einfach mal in die Suche eingeben, recht schnell finden sich Gruppen, die auch noch lokal angesiedelt sind.

Andere Umsonst-Ideen

Es muss nicht gleich ein ganzer Laden sein, der ein komplett kostenloses Sortiment führt. Manchmal ist es nur ein Umsonst-Regal, wie zum Beispiel im Nachbarschaftshaus der Nachbarschaftshilfe in Nürnberg. Eine schöne Alternative zu den „Zu verschenken“-Kisten, die mancherorts vor die Haustür gestellt werden und dabei nicht unbedingt die Nachbarn und Passanten erfreuen, sind die Giveboxes oder Bücherschränke, die einige Sozialprojekte und Gemeinden initiieren.

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