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Viraler Facebook-Post: Wie Einwegmasken zum Umweltproblem werden

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Foto: Screenshot Twitter/wildlense_india

Was passiert, wenn Mundschutzmasken ihren Zweck erfüllt haben? Werden sie nicht richtig entsorgt, können sie in der Umwelt landen und dort Tiere gefährden. Ein viraler Facebook-Post macht mit eindringlichen Bildern darauf aufmerksam.

Mundschutzmasken zählen zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus – allerdings verursachen sie viel Müll. Immer wieder sieht man an Straßenrändern oder in Parks blaue Einwegmasken auf dem Boden liegen. Wie gefährlich achtlos weggeworfene Masken sein können, zeigen Bilder von Vögeln, die ein Facebook-Nutzer Ende Januar veröffentlicht hat:

Zu sehen sind eine Ente und ein Greifvogel, die sich in Masken verfangen haben. Bei der Ente hängt die Maske um den Hals – womöglich hat sie es noch geschafft, sich davon zu befreien. Beim Greifvogel hingegen ist die Maske so stark an einer Klaue verheddert, dass er sie kaum loswerden kann.

Schnüre der Masken durchschneiden

„Schneidet die Schnüre durch, bevor ihr [die Masken] wegschmeißt“ – das schrieb der Facebook-Nutzer zu den Bildern. Mit durchgeschnittenen Schnüren verringert sich das Risiko, dass Tiere sich darin verfangen. Mehr als 900.000 Personen haben den Facebook-Post geteilt.

Woher die Fotos der Vögel stammen und wann sie aufgenommen wurden, ist unklar. Das Bild der Ente mit dem Mundschutz um den Hals kursiert schon seit einigen Monaten in den sozialen Netzwerken. Die Faktencheck-Plattform Mimikama geht davon aus, dass es in Indien entstanden ist.

Ähnliche Szenen gibt es allerdings auch in Europa: Vergangenen Sommer etwa hat sich eine Möwe in der britischen Stadt Essex in einer Maske verheddert. Sie hatte sich so stark um ihre Beine gewickelt, dass die Möwe weder richtig laufen noch fliegen konnte. Die Gelenke des Vogels waren geschwollen und entzündet – Tierschützer:innen befreiten ihn schließlich davon.

Die Bänder der Maske haben sich festgezogen. (Foto: © rspca)
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Die Möwe konnte sich selbst nicht aus der Einwegmaske befreien. (Foto: RSPCA)

Immer mehr Einwegmasken in den Meeren

Die Masken bedrohen nicht nur Vögel in den Städten. Die Meeresschutzorganisation „Oceans Asia“ hat bereits wenige Monate nach Beginn der Corona-Pandemie festgestellt, dass an Stränden immer mehr Mundschutzmasken angespült werden. In einem Video ist zu sehen, dass es sich dabei hauptsächlich um medizinische Einweg-Masken in verschiedenen Formen und Farben handelte. Hier das Video auf Youtube:

Die Masken bestehen Reuters zufolge aus Polypropylen, also aus Kunststoff, der sich nicht zersetzt. Im Meer bleibt das Material über viele Jahrzehnte erhalten, zerfällt mit der Zeit in Mikroplastik und nimmt Umweltgifte auf. Meereslebewesen können die Partikel mit Nahrung verwechseln und sie schlucken.

Was kann man also gegen den Maskenmüll im Freien tun?

  • Richtig entsorgen: Einwegmasken gehören in den Restmüll (nicht in die gelbe Tonne).
  • Achtung beim Wegwerfen: Wirf keine Masken in einen übervollen öffentlichen Mülleimer. So vermeidest du, dass die Maske weggeweht wird und auf dem Boden landet.
  • Verzichte nach Möglichkeit auf Einweg-Mundschutz (ausgenommen sind FFP2-Masken).
  • Nähe stattdessen Mundschutz selbst – am besten aus alten Stoffresten. So verbrauchst du keine zusätzlichen Ressourcen.
  • Wenn du nicht selber nähen möchtest, kaufe Mundschutzmasken von nachhaltigen Labels. Sie nutzen Bio-Baumwolle, die im Anbau weniger Wasser braucht und ohne Pestizide auskommt.
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