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Warum du Ramin-Holz aus Sumpfwäldern nicht kaufen solltest

ramin
Foto: CC0 / Pixabay / Kanenori

Ramin ist ein Baum aus Südostasien. Damit sein Holz zu Bilderrahmen oder Möbeln verarbeitet werden kann, zahlt die Natur einen hohen Preis.

Der Baum Ramin stammt aus dem südostasiatischen Pazifikraum. Dort gedeiht er am besten in den Sumpfwäldern Indonesiens oder Malaysias, aber auch auf den Philippinen, in Papua-Neuguinea und auf Fidschi. Sein botanischer Name lautet Gonystylus.

Diese Eigenschaften hat Ramin

Ramin liefert das bekannteste helle Tropenholz. Bekannt und begehrt ist es aufgrund seiner sehr gleichmäßigen Struktur sowie seiner hellen blassgelben Holzfarbe. Deshalb ist das Holz ist geeignet für gebräuchliche farblose oder pigmentierte Lasuranstriche, Klar– und Farbwachse sowie transparente oder deckende Lacke. Des Weiteren ist es ein vergleichsmäßig leichtes Holz und kann ohne großen Kraftaufwand mit allen Hand- und Maschinenwerkzeugen und nach allen Methoden bearbeitet werden.

Da es technisch leicht veränderbar ist, bietet es vielseitige Verwendungsmöglichkeiten als Furnier oder Vollholz. Hierzulande dient es oft als Material für Leisten, Bilderrahmen, Türen und andere Möbel.

Darum solltest du lieber auf Ramin-Holz verzichten

Die exzessive Rodung ist ein Grund, auf Ramin zu verzichten.
Die exzessive Rodung ist ein Grund, auf Ramin zu verzichten.
(Foto: CC0 / Pixabay / MemoryCatcher)

Obwohl du Ramin auf dem heimischen Markt mit Ökolabeln findest, solltest du es lieber nicht kaufen. Die Gründe dafür haben wir für dich aufgelistet:

  • Artenschutz: International anerkannte Organisationen wie das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) sowie IUCN haben Ramin als weltweit gefährdet eingestuft. Deshalb ist es laut Greenpeace in Indonesien mittlerweile streng geschützt.
  • Illegaler Holzhandel und Raubbau: Obwohl Ramin in Indonesien geschützt ist, wird das Holz weiterhin illegal abgeholzt und nach Malaysia geschmuggelt. Von dort aus kann das helle Tropenholz legal exportiert werden. Tropenhölzer sind beliebt, da das Angebot limitiert ist. Das steigert den Preis und führt zu einem Teufelskreis, denn es macht illegalen Holzhandel attraktiv für Einheimische und gefährdet immer weiter Tropenbäume wie Ramin. Greenpeace berichtete im Jahr 2012, dass Ramin-Holz außerdem zu Papier verarbeitet wird. Ob das immer noch so ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.
  • Gefährdung von Ökosystemen sowie CO2-Ausstoß: Die Rodung für die Holzwirtschaft zerstört den Lebensraum vieler heimischer Tierarten, führt zu Landkonflikten mit lokalen Gemeinden und fördert CO2–Emissionen durch Torfwaldtrockenlegungen. Torfwälder sind besonders wichtig für das Klima, da sie bis zu 50 Mal mehr CO2 als andere tropische Waldflächen binden.

Einen guten Überblick über Hölzer, die du meiden solltest, liefert dir holz–von–hier.

Heimische Alternativen für Ramin

Ein häufiger Ersatz für Ramin-Holz ist Koto–Holz und laut Greenpeace FSC–Marupa aus Brasilien. Ersteres stammt aus Afrika und ist erst seit kurzem im Handel. Dennoch ist es schon sehr gefragt. Die Nachfrage nach FSC–Marupa ist ebenfalls erst in letzter Zeit in Europa gestiegen. Das Holz ist zwar eine Alternative, eignet sich allerdings nur für den Innenbereich.

Auch heimische Hölzer eignen sich mittlerweile als nachhaltiger Ersatz für Ramin. Grund dafür ist eine neue Technik – die Thermobehandlung. Dabei handelt es sich um ein chemiefreies Vakuumverfahren. Das Holz wird unter hohem Dampfdruck auf 150 bis 190 Grad erhitzt. So trocknet das Holz auf circa fünf Prozent Holzfeuchte. Die Eigenschaften des Holzes verändern sich dadurch. Es ist danach weniger anfällig für Fäulnispilze oder für Insekten als Nahrung.

Dank der Thermobehandlung sind auch heimische Hölzer wie Buchenholz oder Eschenholz gute Alternativen zu Ramin. Außerdem kannst du in vielen Bereichen generell auf Tropenholz verzichten. Für Möbel im Außenbereich eignen sich beispielsweise auch Eichen- oder Lärchenholz.

Achte also bei deinem nächsten Möbel- oder auch Papierkauf darauf, heimische Hölzer zu kaufen oder schaue auf das FSC–Siegel beziehungsweise den blauen Engel.

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