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Neu im Kino: „Zeit für Utopien“

Dokumentarfilm Zeit für Utopien, Hofladen der Haases in Bayern
Foto: C. Roth, © Langbein & Partner Media

Was für Alternativen gibt es zum gegenwärtigen System, dessen Probleme immer sichtbarer werden? Ein neuer Dokumentarfilm zeigt an Hand von verschiedenen Initiativen, wie es gehen kann.

Zeit für Utopien Filmplakat
Zeit für Utopien Filmplakat (Plakat: © Langbein & Partner Media)

Der Dokumentarfilm „Zeit für Utopien“ von Regisseur Kurt Langbein erzählt von Menschen und Initiativen, die vieles anders machen wollen und die sich die Zeit nehmen, aktiv nach Alternativen zu suchen.

Dabei stellt er zum Beispiel eine ehemalige Werbefachfrau vor, die sich jetzt in der solidarischen Landwirtschaft engagiert, oder das Genossenschaftsprojekt „Hansalim“ in Südkorea: Dort beziehen 1,6 Millionen Mitglieder in der Stadt regionale Bio-Produkte direkt über eine Genossenschaft. Dank ihr geht weniger Geld für Handel und Marketing verloren, so dass am Ende Tausende von Bauern bis zu 75 Prozent des Einkaufspreises tatsächlich in der Tasche haben.

Alternative Modelle, die zum Nachdenken anregen

Die Doku erzählt auch die Geschichte einer ehemaligen Unilever-Teefabrik: Die Angestellten bekamen sie nach 1336 Tagen Streik für einen symbolischen Euro überlassen – und führten sie danach als Eigentümer-Kooperative weiter.

Nicht ganz in die Erzählreihe der Initiativen und Privatpersonen passt die Geschichte des Fairphones, doch es ist dennoch spannend, Fairphone-Managerin Laura Gerritsen bis in die Kobalt-Minen im Kongo zu begleiten.

Die Doku wirft auch einen Blick auf alternatives Wohnen in der Stadt der Zukunft. „Wir konsumieren zu viel und besitzen mehr, als wir eigentlich brauchen“, sagt Protagonist Stefan Salzmann in „Zeit für Utopien“. Er lebt mit seiner Familie in Zürich im Wohn- und Gewerbebau Kalkbreite. Die Fläche des ehemaligen Tramparkplatzes wurde bewohnbar gemacht. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person beträgt dort 30 qm (statt 50 qm, wie im Schweizer Durchschnitt), dafür gibt es viele Gemeinschaftsräume.

Mit Gemeinschaftssinn viel erreichen

„Zeit für Utopien“ ist ein kurzweiliger Dokumentarfilm, der teils wenig bekannte Projekte und Initiativen porträtiert. Dabei kritisiert er gängige Wirtschafts- und Denkmodelle, ohne eine Weltuntergangsstimmung zu vermitteln – im Gegenteil: Er zeigt, wie man mit Ideen und Gemeinschaftssinn viel erreichen kann. Umrahmt werden die Geschichten von kurzen Auftritten bekannter Kapitalismuskritiker wie der Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann oder dem Volkswirt und Umweltkökonom Niko Paech.

„Zeit für Utopien“ (R: Kurt Langbein, L: 96 Min., Österreich 2018) läuft ab dem 19.04. in den deutschen und ab dem 20.04.2018 in den österreichischen Kinos.

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