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„Explosionsartige Entwicklung“ – Imkerverband warnt vor Asiatischer Hornisse

Asiatische Hornisse
Foto: Boris Roessler/dpa

Berliner Imker:innen fürchten die Asiatische Hornisse. Die Tiere belagern Bienenvölker regelrecht. Während der Efeublüte im Spätsommer könnten die Feinde der Honigbiene gesichtet werden.

Der Berliner Imkerverband will die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in der Hauptstadt verhindern und bittet um Mithilfe bei der Suche nach Exemplaren. Die Insekten könnten laut Verband an blühendem Efeu zu finden sein. „Wir appellieren an die Berliner und Berlinerinnen, Efeu in ganz Berlin zum Zeitpunkt der Blüte zu beobachten“, erklärte die Vorsitzende Melanie von Orlow der Deutschen Presse-Agentur. Die Blüte beginnt in der Regel im Spätsommer.

„Es genügen zehn Minuten an einem halbwegs sonnigen Tag ohne Regen und ausreichend milden Temperaturen, an denen man auch Honigbienen und Wespen an den Blüten beobachten kann“, erklärte von Orlow. Wer am Efeu größere Tiere entdecke, solle diese bitte in Videos festhalten und dem Hymenopterendienst des Nabu Landesverbands Berlin unter Angabe der Fundadresse zur Artbestimmung senden.

Asiatische Hornissen gefährden Bienenvölker

Für Bienenvölker gilt die aus Südostasien stammende Art als besonders gefährlich: Die Tiere belagern Bienenvölker regelrecht. Honigbienen sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Aufzucht der Brut von Asiatischen Hornissen. Laut Nabu macht die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) bis zu 80 Prozent der Beute aus. Erwachsene Tiere der Asiatischen Hornisse ernähren sich bevorzugt von Nektar, reifen Früchten und zuckerhaltigen Baumflüssigkeiten.

Im Südwesten Deutschlands sei die Art bereits sehr weit verbreitet. „Sie hat eine explosionsartige Entwicklung hingelegt“, so von Orlow. In Berlin wurde die Art im vergangenen Jahr erstmals nachgewiesen. Ein Tier wurde in einem Restaurant in Schöneberg entdeckt. In diesem Jahr gingen laut von Orlow beim Nabu Berlin über 200 Verdachtsmeldungen ein, die nach aktuellem Sachstand allesamt negativ waren. 

Auch für Wildbienen stellen Asiatische Hornissen eine Gefahr da

Nicht nur Honigbienen können der Asiatischen Hornisse zum Opfer fallen. Der Schweizer Familiengärtnerverband warnt: „Als invasives Insekt bedroht sie durch die intensive und effiziente Bienenjagd ganze Ökosysteme. Sie kann Bienenstöcke im Extremfall vernichten und seltene einheimische Wildbienen ausrotten. Damit schmälert sie die Pflanzenbestäubung.“ Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) schreibt, die Asiatische Hornisse „stellt eine Gefahr für heimische Bienenvölker, Wildbienen und andere Fluginsekten dar.“

Unterschiede zur Europäischen Hornisse

Die sogenannte Vespa velutina ist im Vergleich zur Europäischen Hornisse etwas kleiner und hat einen überwiegend schwarzen Körper sowie einen schwarzen Kopf mit gelber Vorderseite und leuchtend gelbe Beine. Sie nistet in hohen Baumkronen. 

In Europa trat sie erstmals im Jahr 2004 in Frankreich auf. Sie kam laut Nabu vermutlich mit Importwaren über den Seeweg aus China nach Bordeaux. Inzwischen gibt es auch Nachweise in Spanien, Italien, Schweiz, Belgien und den Niederlanden. In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse erstmals 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen.

Weitere Quellen: Schweizer Familiengärtner-Verband, NABU

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