Mit den Energie-Blogs verhält es sich ein wenig wie mit den Erneuerbaren Energien. Sie werfen vielseitige Fragen auf und erzeugen vielstimmige Antworten. Doch im Verbund können sie Großes bewirken. Die Vernetzung untereinander und der offene Dialog zwischen Zivilgesellschaft und Unternehmen funktionieren hier so gut wie bei kaum einem anderen Thema im Netz.
Für beinahe jeden Aspekt der Energiewende gibt es auch einen lesenswerten Blog. Einige von ihnen haben einen klaren Fokus auf Spezialthemen wie Kleinwindkraftanlagen oder Wärmepumpen. Andere vereinen diese Themen, und verstehen sich als Plattformen für die großen Debatten.
Dabei leben nach wie vor viele einflussreichste Blogs vom persönlichen Engagement und der leidenschaftlichen Überzeugung einzelner. Andere, wie energiezukunft.eu, das von Naturstrom betrieben wird, verfügen bereits über ganze Redaktionsteams, die ihre Blogs wie professionelle Magazine betreiben.
70 relevante deutschsprachige Energie-Blogs
Kaum zu überschätzen ist allerdings vor allem die gemeinsame Meinungsmacht der Energie-Blogs. Über 70 relevante deutschsprachige Blogs (Pagerank höher als drei) schreiben derzeit zum Themenbereich Energie und Klima. Die meisten von ihnen befassen sich dabei mit dem Strommarkt und den Erneuerbaren Energien. Von den reichweitenstärksten grünen Blogs widmet sich etwa jeder dritte dieser Thematik. Blogs wie sonnenseite.com erreichen schätzungsweise um die 30.000 Seitenaufrufe im Monat.
Energie-Blogs: Gemeinsam besser
Für solch hohe Besucherzahlen gibt es gute Gründe: Zum einen werden hier wichtige Themen diskutiert und Nachrichten kommuniziert, lange bevor sie von der breiteren Medienöffentlichkeit wahrgenommen werden.
Ein anderer Grund, der damit direkt zusammenhängt, liegt in der guten Vernetzung untereinander. Die spiegelt sich besonders in der Website energieblogger.net wider. Die Seite stellt eine Nachrichtenplattform für die Energiewende dar, welche die Stimmen der einflussreichsten Blogger aus dem Themenbereich vereint. Gleichzeitig fördert sie den wechselseitigen Austausch der Blogger untereinander.
Aber die Vernetzung geht selbst über das gemeinsame Miteinander im Web hinaus. So wurde 2012 vom Energieblogger-Netzwerk und dem Regionalmanagement NordHessen das mittlerweile jährlich stattfindende Barcamp Renewables ins Leben gerufen. Hier können sich die Energie-Blogger persönlich kennen lernen und mit Vertretern von Verbänden, Instituten und Unternehmen über ihre Themen auszutauschen.
Gute Beziehungen zur Wirtschaft
Gerade die Unternehmen spielen generell eine wichtige Rolle im Netzwerk der grünen Energie-Blogs. Diejenigen Unternehmen nämlich, die sich der Energiewende glaubhaft verschrieben haben, werden von den zivilgesellschaftlichen Akteuren nicht kritisch beäugt, sondern meist ganz selbstverständlich als Verbündete betrachtet. Sie können das Netzwerk nutzen, um ihre jeweilige Expertise einzubringen, wovon die umfassenden Debatten nur profitieren.
Gleichzeitig bieten die Energie-Blogs den Unternehmen immense Chancen, ihre Themen über diverse Multiplikatoren einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und zugleich wertvolles Feedback von außerhalb einzuholen. Schließlich handelt es sich bei Unternehmensinhalten im Rahmen der Energiewende oft auch um Inhalte, die letztlich von allgemeinem Interesse sind.
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