Bewusste Konsumenten reisen viel und gerne – und achten dabei zunehmend auf Nachhaltigkeit. Doch in dieser Zielgruppe spielt der Preis trotzdem eine wichtige Rolle. Und bei der Buchung nutzen sie vorwiegend konventionelle Kanäle – weil Alternativen fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Umfrage von Utopia, an der 1.540 Nutzer im Juni 2019 teilgenommen haben.
Es geht um die schönste Zeit des Jahres: den Urlaub. Zuweilen tun sich auch bewusste Konsumenten schwer, Nachhaltigkeit und Verhalten in Einklang zu bringen. Grundsätzlich gilt: Bewusste Konsumenten sind keine Reisemuffel, im Gegenteil: 62 Prozent der Befragten geben an, ein oder zwei Urlaubsreisen (ab 1 Woche und länger) in den letzten 12 Monaten unternommen zu haben. Bei weiteren 18 Prozent waren es sogar drei, vier oder mehr Reisen. Bei Kurzreisen (Städtetrips, Wochenendreisen zu Freunden und Verwandten etc.) ist die Aktivität noch höher: 40 Prozent der Befragten haben ein oder zwei Trips in den letzten 12 Monaten unternommen, 27 Prozent drei oder vier, knapp ein Viertel der Befragten (23 %) war sogar mehr als viermal auf Achse.
Umweltfreundlich unterwegs
Ökologie, Ökonomie oder Soziales: Wie halten es die Utopisten mit der Nachhaltigkeit beim Reisen und welche Aspekte sind ihnen besonders wichtig? Das wollten wir genauer wissen und haben gefragt: „Wenn du an deine letzte Urlaubsreise denkst, in welchen der folgenden Bereiche hast du auf Nachhaltigkeit geachtet?“
Auf Mobilität wird geachtet: Bei der An- und Abreise achten nach eigenen Angaben 47 Prozent der Reisenden auf Umweltschutz und 53 Prozent gaben an, sich am Zielort umweltfreundlich fortzubewegen. Am wichtigsten ist den Utopisten aber auch auf Reisen die Ernährung: Mehr als 58 Prozent der Befragten gibt an, besonderen Wert auf die Verpflegung mit regionalen und/oder Biolebensmitteln zu legen.
Die Achtung von Umwelt- und Sozialstandards im Zielland und die Umweltfreundlichkeit der Unterkunft spielen hingegen eine eher nachgeordnete Rolle. Kein Wunder, denn diese Faktoren sind für Reisende am schwierigsten erkennbar und beeinflussbar.
Auch bewusste Konsumenten buchen online
Immer mehr Deutsche buchen ihre Reisen online. Laut Statista wird inzwischen mehr als jede zweite Reise über digitale Kanäle gebucht (Aktivurlaub: 60 Prozent über das Internet, Familienurlaub: 59 Prozent, Städtereisen: 54 Prozent, Bade-/Strandurlaub: 45 Prozent). Besonders online-affin: Die Zielgruppe der so genannten Millennials (die Gruppe der 18- bis 39-Jährigen): Sie planen Anreise und Unterkunft überwiegend individuell und buchen im Internet.
Auch die mehrheitlich jungen Teilnehmer der Utopia-Umfrage (55 % sind zwischen 18 und 39 Jahre alt) buchen ihre Reisen am liebsten online: 37 Prozent der Befragten geben an, über Portale wie Booking.com, Expedia etc. zu buchen, 31 Prozent gehen direkt über die Website der Unterkunft, 19 Prozent nutzen die Angebote von Airbnb.
Spezialisierte „Grüne Reiseportale“ (wie Goodtravel, Bookitgreen) sind selbst in der nachhaltigkeitsaffinen Zielgruppe noch weitgehend irrelevant: Nur 2 % der Befragten nutzen diese Websites. Kein Wunder, denn noch sind die Seiten im Aufgabe und das Angebot begrenzt.
Günstiger Preis oder Nachhaltigkeit: Top Kriterien bei der Wahl der Unterkunft
Junge Menschen reisen gern, buchen online. Und sie sind preisbewusst. So auch mehrheitlich die befragten Utopisten. Bei der Wahl der Unterkunft ist ihnen neben der Lage der Unterkunft (67 Prozent) vor allem der Preis (66 Prozent der Nennungen) besonders wichtig. Die Nachhaltigkeit des Domizils spielt nur für 19 Prozent der Befragten eine Rolle.
Wie kann das sein? Um dies zu verstehen, lohnt ein Blick auf Motive, Hemmnisse und Treiber für nachhaltiges Reisen.
Mehr umweltfreundliche Angebote, bitte!
Als Hauptmotiv für nachhaltigeres Reisen nennen die Utopia-Nutzer mit großem Abstand den Klimaschutz und den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen am Reiseziel. Doch wie und wo sollen sie diese Reise buchen? Wer aktuell über die etablierten Online-Portale eine Reise bucht, findet dort kaum Informationen zum Thema Nachhaltigkeit – und noch weniger konkrete Angebote. Jenseits der führenden Buchungsportale sind es vor allem wenige Spezialanbieter, die nachhaltige Reisen im Portfolio führen, in der Regel zu höheren Preisen als konventionelle Reisen.
Um zukünftig Nachhaltigkeit verstärkt bei ihrem Reiseverhalten berücksichtigen zu können, wünschen sich entsprechend 52 Prozent der Befragten ein größeres Angebot nachhaltiger Reisen. Siegel oder Zertifikate für die bessere Erkennbarkeit nachhaltiger Angebote sind für 53 Prozent der Befragten wichtig. Der stärkste Anreizfaktor ist aber auch für bewusste Konsumenten der Preis. Wenn nachhaltige Reisen nicht oder nur geringfügig teurer wären, könnte dies eine Mehrheit von 56 Prozent der Umfrage-Teilnehmer motivieren, in Zukunft (noch) nachhaltiger zu reisen.
Diese Aussagen decken sich mit den Erkenntnissen, die wir im Rahmen der repräsentativen Utopia-Studie „Das gute Leben“ 2017 gewonnen haben. Je mehr Konsumenten in die Lage versetzt werden, nachhaltige Alternativen zu konventionellen Produkten und Services zu kaufen – am liebsten dort, wo sie auch sonst einkaufen – desto häufiger werden sie dies tun. Vorausgesetzt, Qualität und Preis überzeugen sie ebenso wie die Nachhaltigkeitseigenschaften.
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