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100 Tage im Privatjet: Größter Youtuber der Welt erntet Kritik für kommendes Video

MrBeast Privatjet
Foto: CC0 / Unsplash - Yoann Donzé // „MrBeast 2023“ von Steven Khan, lizensiert unter CC BY 4.0 DEED, via Wikimedia Commons, zugeschnitten

MrBeast ist für seine irren Videos bekannt, in denen er spektakuläre Wettbewerbe durchführt. Eines seiner kommenden Videos dreht sich um ein Privatjet-Experiment – und das stößt auf Kritik.

Jimmy Donaldson, besser bekannt als MrBeast, ist mit 342 Millionen Abonnent:innen der größte Youtuber der Welt. In seinen Videos inszeniert er oft aufwändige und außergewöhnliche Wettbewerbe, bei denen die Teilnehmenden hohe Summen gewinnen können. Erst im Dezember startete MrBeasts Amazon-Prime-Serie „Beast Games“, in der 1.000 Menschen um 5 Millionen Dollar konkurrieren. Doch auch für seinen Youtube-Kanal arbeitet er weiter an neuen Videos. Eine seine neueren Ideen hat nun für Kritik gesorgt.

100 Tage im Privatjet – mit unbegrenzt Treibstoff

Im Dezember war MrBeast im „Beyond the Records Podcast“ zu Gast. Dort erwähnte er die Idee für eines seiner kommenden Videos (bei 1:00:36). Er habe zwei frisch ausgebildeten Pilot:innen ein Angebot gemacht: Wenn sie 100 Tage am Stück in einem Privatjet leben, ohne diesen zu verlassen, dürfen sie das Flugzeug behalten. Dabei würde MrBeast ihnen unbegrenzt Treibstoff zur Verfügung stellen.

Als das Videokonzept in den sozialen Medien die Runde machte, äußerten Nutzer:innen Kritik. „Das würde die gesamte Verschmutzung und die Emissionen, die er durch das Pflanzen der 100 Millionen Bäume eingespart hat, sofort wieder rückgängig machen“, äußert sich eine Person auf X. Sie spielt auf das von MrBeast ins Leben gerufene Projekt #teamtrees an, durch das mittlerweile über 24 Millionen Bäume (keine 100 Millionen) gepflanzt wurden.

Anderer Nutzer:innen beschweren sich, dass sie aus Papierstrohhalmen trinken sollen, um die Umwelt zu schonen, während MrBeast für seine Videos enorme Emissionen verursacht. Eine weitere Person schreibt: „Er will den CO2-Fußabdruck von Taylor Swift.“ Die Popsängerin steht wegen der häufigen Nutzung Ihres Privatjets in der Kritik. Außerdem heißt es: „Er wird also 100 Tage am Stück die Umwelt verschmutzen, um Millionen Dollar zu verdienen?“

Auch in Bezug auf die Sicherheit der Pilot:innen äußerten sich einige Nutzer:innen besorgt. „Lasst uns das Leben von Pilot:innen zu Unterhaltungszwecken riskieren“, schreibt jemand sarkastisch. Ein weiterer Nutzer unterstellt MrBeast sogar sadistische Charakterzüge: „Das ist keine Überraschung. Man konnte in ‚Beast Games‘ in seinem Gesicht sehen, wie viel Dopamin er davon bekommt, Menschen als Spielzeuge zu benutzen.“

Allerdings haben einige Nutzer:innen das Experiment auch missverstanden und dachten, die Pilot:innen müssten 100 Tage am Stück durchfliegen. Was – abgesehen davon, dass sie zumindest zum Tanken hin und wieder hätten landen müssen – wohl zu großen Erschöpfungserscheinungen geführt hätte und somit tatsächlich ein Sicherheitsrisiko dargestellt hätte.

So reagiert MrBeast auf die Kritik

MrBeast selbst reagierte mit einem Post auf X auf die negativen Kommentare: „Ich sehe Tweets, die fragen, wie sie für 100 Tage fliegen werden. Das Fliegen ist optional! Sie können auch am Flughafen bleiben und nirgendwo hinfliegen. Es ist nur eine Option, um es unterhaltsamer zu machen. Außerdem messen wir das ausgestoßene CO2 und werden es am Ende des Videos kompensieren.“

Alle Kritiker:innen überzeugt er damit aber nicht. In einem Kommentar heißt es: „Wie wäre es damit, erst gar kein CO2 auszustoßen? Du kompensierst, aber es wird immer noch da sein. Die Kompensation könnte dafür genutzt werden, eine positive Wirkung zu erzielen, aber du bist mehr an einer Nettonullwirkung interessiert.“

Utopia meint

Die geplante Aktion von MrBeast ist einerseits aufgrund ihrer Symbolik problematisch. In einer Zeit, in der durch die Klimakrise verstärkte Wetterextreme immer mehr Menschenleben auslöschen und Existenzen vernichten, sendet es ein falsches Signal, mit Privatjet-Experimenten Entertainment zu machen. Sicher hat MrBeast noch viele andere Ideen im Köcher, warum muss es also ausgerechnet diese sein?

Doch auch wenn man konkret nachrechnet, ist die Empörung berechtigt: Eine Stunde Flug mit einem Privatjet verursacht laut einer Studie aus dem Jahr 2021 etwa zwei Tonnen CO2. Laut Umweltbundesamt liegt das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen bei unter einer Tonne. Mit jeder Stunde, die ein Privatjet durch die Luft fliegt, wird demnach das doppelte Jahresbudget einer Person verschleudert.

MrBeast könnte ein Zeichen setzen, indem er das Video absagt.

Weitere Quellen: #teamtrees, Studie von Transport & Environment, Umweltbundesamt

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