In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexualisierter Gewalt, manchmal auch von beidem. Unter der 116 016 erreichen Betroffene das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Die Nummer wurde vor kurzem vereinfacht.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist seit kurzem leichter erreichbar: Dies Nummer lautet nun „116 016“ – die Vorwahl „0800“ fällt also weg. Die Änderung kündigte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) an, wie Zeit Online berichtet. Das Hilfstelefon wurde vor 10 Jahren eingeführt – laut Paus ist es seitdem zur ersten Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen in Deutschland geworden.
Was das Hilfetelefon leistet
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist rund um die Uhr kostenfrei erreichbar und bietet Betroffenen und deren Angehörigen die Möglichkeit für Beratung. Berater:innen leisten psychosoziale Erstberatung sowie Krisenintervention und vermitteln nach Wunsch an Unterstützungsangebote vor Ort, etwa an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus in der Nähe. Sie beraten unter anderem zu Themen wie häusliche Gewalt, Stalking, Mobbing, aber auch zu digitaler Gewalt und psychischer Gewalt.
Der Beratung wird in 18 Fremdsprachen angeboten und ist barrierefrei. Nach Wunsch verläuft sie anonym. Wer sich nicht telefonisch an die Stelle wenden will, kann sie auch per Chat oder E-Mail kontaktieren. Nach einem Anruf erscheint die Nummer nicht auf der Telefonabrechnung. Auch Fachkräfte, die in ihrem Berufsalltag mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Kontakt kommen, können das Telefon nutzen. Mehr Informationen liefert die Webseite des Hilfetelefons.
Gewalt gegen Frauen in Deutschland
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ existiert seit 2013. Allein 2022 wurden laut Jahresbericht rund 52.700 Beratungen durchgeführt. Häusliche Gewalt ist demnach der häufigste Beweggrund, sich beim Hilfetelefon zu melden.
In Deutschland ist Gewalt gegen Frauen keine Seltenheit. Hierzulande wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt, schreibt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Etwa jede vierte Frau werde mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.
Hinweis: Betroffene Frauen können das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter 116 016 kontaktieren. Der vom Bundesfamilienministerium geförderte Verein Frauenhauskoordinierung e.V. bietet zudem eine bundesweite Übersicht über freie Plätze in Frauenhäusern und Schutzwohnungen.
Männer, die Gewalt erleben, können sich unter 0800 1239900 an das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ wenden.
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