Sind 20 oder 40 Minuten Sport besser? Zwillinge im Selbsttest Von Katharina Siegl Kategorien: Gesundheit Stand: 13. Oktober 2023, 11:40 Uhr Screenshots: Instagram/ theturnertwiins Wie viel Sport sollte man treiben, um die eigene Fitness zu steigern? Die Zwillinge Ross und Hugo Turner haben dies in einem Selbstversuch untersucht. Ross und Hugo Turner sind eineiige Zwillinge, die regelmäßig Experimente an sich selbst durchführen. Sie haben schon diverse Trainingsprogramme getestet und auch ausprobiert, wie sich eine vegane Ernährung auf ihre Fitness auswirkt – über dieses Experiment hatte Utopia bereits berichtet. In ihrem neusten Versuch untersuchten die beiden genetisch identischen 34-Jährigen, wie sich Körperbau, Kraft sowie Fitness verändern, wenn sie unterschiedlich lange trainieren. Die Ergebnisse ihres Versuches veröffentlichten sie unter anderem auf Instagram und auf ihrer Webseite. Mit dem Insider sprechen sie über ihren Versuch. Zwillings-Experiment: 20 oder 40 Minuten pro Tag trainieren? Für den Selbstversuch trainierte Ross drei Monate lang 40 Minuten pro Tag, sein Bruder Hugo nur 20 Minuten. Ihre Hypothese: Wer 40 Minuten im Fitnessstudio trainiert, dessen Leistung sollte sich mehr steigern – sie gingen von 10-20 Prozent Leistungsgewinn aus. Die Brüder trainierten in den Virgin Active-Fitnessstudios in London. Sie absolvierten beide ein 20-Minuten langes Ausdauerprogramm mit vier Übungen, die jeweils 14 mal wiederholt wurden. Ross, der die 40-Minuten-Sitzung absolvierte, wiederholte das Training anschließend, wobei er die Gewichte und die Intensität beibehielt. Die Zwillinge maßen während des Experiments sowohl ihr Gewicht als auch Körperfettanteile und Muskelmasse mittels Körperscans. Vor und nach den drei Monaten testeten sie außerdem ihre Leistung. Ergebnisse nach drei Monaten durchmischt Am Anfang des Experiments wog Hugo 87 Kilo, sein Bruder 88,5 Kilo. Drei Monate später hatte sich ihr Gewicht in ähnlichem Verhältnis nur moderat verändert. Auch der Fettanteil der Zwillinge folgte einem ähnlichen Trend. Hugos Körperfettanteil entwickelte sich von 11 Prozent zu 17 Prozent, der von Ross von 15 Prozent zu 17 Prozent. Ihre Muskelmasse nahm ebenfalls ähnlich zu. https://www.instagram.com/p/Ct1i8C6Ih4h/?img_index=1 Die eigene Leistung ließen die Zwillinge sowohl am Anfang als auch am Ende des Experiments anhand von Übungen messen. Auch hier waren die Ergebnisse uneindeutig: Hugo absolvierte zum Beispiel nach dem regelmäßigen 20-Minuten-Training deutlich mehr Liegestützen als zuvor, nämlich 43 statt 30. Sein Bruder konnte sich hier kaum steigern. Dafür stemmte Ross am Ende der drei Monate 23,5 Prozent mehr Gewicht als noch am Anfang des Experiments, sein Bruder nur knapp 19 Prozent. Hugos Herzfrequenz war am Ende des Experiments höher als die von Ross. Eine niedrigere Herzfrequenz gilt als Zeichen für eine bessere Herz-Kreislauf-Fitness. https://www.instagram.com/p/CtzRylnoT-6/?img_index=1 „Kein großer Leistungsunterschied zwischen 20 und 40 Minuten“ „Das größte Ergebnis war, dass wir, wenn überhaupt, keinen großen Leistungsunterschied zwischen 20 und 40 Minuten feststellen konnten“, erklärte Ross gegenüber Insider. Er habe doppelt so viel Arbeit investiert, in den 12 Wochen 16 zusätzliche Stunden trainiert. „Sehe ich irgendwelche Ergebnisse, die ich für lohnenswert halte? Überhaupt nicht.“ Beim Experiment der beiden Zwillinge handelt es sich um ein Experiment, nicht um eine wissenschaftliche Studie mit repräsentativer Aussagekraft. Wie viel Fitness man betreiben sollte, und wie effektiv das Training ist, kann von individuellen Faktoren abhängen. Dass Fitness relevant für körperliche Gesundheit ist, ist aber unumstritten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 150 bis 300 Minuten Ausdauersport pro Woche für Erwachsene. Michael Graham, Dozent für Sport- und Bewegungswissenschaften an der Teesside University, bewertet die Ergebnisse des Zwillings-Experiments gegenüber Insider kritisch. Ihm zufolge könne man nicht davon ausgehen, dass die zwischen Hugo und Ross besprochenen Beziehungen oder Unterschiede irgendetwas damit zu tun haben, dass sie Zwillinge sind. Es könne sich einfach um typische Variationen und Ähnlichkeiten bei Individuen handeln. Die Ergebnisse der Zwillinge würden jedoch mit denen einiger wissenschaftlich kontrollierter Untersuchungen übereinstimmen. Verwendete Quellen: The Turner Twins, WHO, Insider Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 104 16 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: