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20 Stiche pro Minute: Nach Hochwasser droht Plage durch Überflutungsmücken

Mückenstich juckt
Foto: CC0 / Pixabay / mathias70 (Symbolbild)

Eine Insektenforscherin warnt: Durch die Hochwasser im Süden Deutschlands drohen sogenannte Überflutungsmücken zur Plage zu werden. Diese stechen schneller zu als gewöhnliche Hausmücken und können womöglich auch das West-Nil-Virus übertragen.

Noch immer haben Teile Deutschlands mit Hochwasser zu kämpfen. Vor allem den Süden hat es schwer erwischt. Mehrere Menschen sind durch das Extremwetter gestorben, die Sachschäden sind enorm. Doch während die Katastrophe noch andauert, kündigt sich bereits eine weitere Plage an. Insektenforscherin Doreen Werner warnt in einem Interview mit dem Spiegel: „Womit wir nun im Süden rechnen müssen, sind die sogenannten Überflutungsmücken. Sie drohen jetzt zur Plage zu werden.“ Von einer Mückenplage sei dann die Rede, wenn ein Mensch, der sich im Freien aufhalte, mehr als 20 Mal pro Minute gestochen werde.

Was sind Überflutungsmücken?

Überflutungsmücken legen ihre Eier an feuchten Stellen ab, etwa an den Uferrändern von Flüssen und Seen. Erst wenn die Eier durch Wasserstandsschwankungen umspült werden und es warm ist, schlüpfen die Larven. Durch Hochwasser entstehen schlagartig sehr viele der Mücken, die sich in ihrem Verhalten von gewöhnlichen Mücken unterscheiden.

Werner erklärt: „Überflutungsmücken sind aggressive, kleine Kamikazeflieger. Sie fliegen nicht wie die Hausmücke nachts stundenlang durchs Schlafzimmer, bis sie irgendwann zustechen. Sie hauen ihren Rüssel sofort in die Haut. Das macht sie so unangenehm.“

Vorsicht vor Krankheitserregern

Die Überflutungsmücke stehe im Verdacht, das West-Nil-Virus übertragen zu können, sagt die Forscherin. Laut dem Robert-Koch-Institut verlaufe die Infektion mit dem Virus in den meisten Fällen unauffällig. 20 Prozent der Infizierten entwickeln jedoch grippeähnliche Symptome. Jede 100. Person erkrankt an einer neuroinvasiven Form des Virus, welche wiederum bei 5 bis 10 Prozent der Betroffenen zum Tod führt. Besonders hoch ist das Risiko bei älteren Personen sowie Menschen mit einer kardiovaskulären Vorerkrankung oder einer Immunsuppression.

Insektenforscherin Werner empfiehlt, sich durch langärmlige, geschlossene Kleidung vor den Mücken zu schützen, und die Insekten aus den eigenen vier Wänden herauszuhalten – etwa durch Fliegengitter.

Verwendete Quellen: Spiegel, Robert-Koch-Institut

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